Die erste „Battery Production Days“ (BPD)-Konferenz hat im Oktober mehr als 200 Akteure aus Forschung, Industrie und Politik in Münster zusammengeführt. Das vom Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen, von der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB und von „Campus Forum“ organisierte Event mit angegliederter Fachmesse soll dazu beitragen, neue Ansätze und Lösungen für den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Batteriezellfertigung in Europa voranzutreiben.
Laut zahlreichen Vorträgen und Diskussionen während der BPD ist die Wettbewerbsfähigkeit der Batteriezellproduktion in Europa gegenüber dem asiatischen Markt nicht durch Einzellösungen, sondern nur durch koordinierte Ansätze und gemeinschaftliche Entwicklungsstrategien zu realisieren. „Die Aufbruchsstimmung im europäischen Batterie-Ökosystem ist spürbar“, sagt PEM- und FFB-Institutsleiter Professor Achim Kampker: „Im Schulterschluss von Forschung, Industrie und Anlagenbau können wir immer noch eine resiliente Produktionslinie in Europa etablieren.“ Der Maschinen- und Anlagenbau in Europa verfüge über das notwendige Know-how und die Technologien zur Abdeckung der gesamten Prozesskette der Batteriezellfertigung. „Jetzt braucht es Kundenaufträge und die politische Rückendeckung zur Sicherung einer wettbewerbsfähigen Wertschöpfung“, sagt Dr. Sarah Michaelis, Leiterin der Fachabteilung „Batterieproduktion“ des deutschen Verbands der Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA).
Kooperation statt Insellösungen
Mit 25 Ausstellungsständen, sechs Themen-Sessions und kuratierten Führungen durch die „FFB PreFab“ mit vollständig digitalisierter Produktionsumgebung lenkte die Veranstaltung den Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette der Batteriezellproduktion – von der Prozessentwicklung über die Fabrikplanung bis hin zum Recycling. Im Fokus standen Aspekte wie „Innovationen in der Batteriezellfertigung“, „Digitalisierung und Qualitätssicherung“, „Fabrikplanung“, „Batterie-Testing“ und „Neue Zelltechnologien“. „Die ‚FFB PreFab‘ bietet eine Umgebung, in der Industrie und Forschung nahtlos zusammenarbeiten, in der Unternehmen neue Prozesse und Anlagen unter realen Bedingungen testen, validieren und weiterentwickeln können“, sagt Dr. Florian Degen, Bereichsleiter für Strategie- und Unternehmensentwicklung an der Fraunhofer FFB.
Die „Battery Production Days“ sollen im jährlichen Wechsel in Münster und Aachen stattfinden und dabei den fachlichen Austausch zur Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Industrialisierung der Batteriezellproduktion vertiefen. Die nächsten BPD finden am 20. und 21. Oktober 2026 in Aachen statt.