Erkenntnisse aus 7 Jahren Twaice Was die Batteriebranche wirklich braucht, um zu wachsen

Daten als Wachstumstreiber: Twaice zeigt, wie Batterien durch prädiktive Analysen effizienter und langlebiger werden – und so zur tragenden Säule der Energiewende avancieren.

Bild: iStock, PhonlamaiPhoto
07.07.2025

Seit sieben Jahren begleitet Twaice die Batteriewende mit prädiktiver Analytik. Die Gründer Dr. Stephan Rohr und Dr. Michael Baumann teilen sieben prägende Erkenntnisse aus dieser Zeit, in der Daten vom Nebenprodukt zum entscheidenden Kapital der Energiewende geworden sind. Sie zeigen, warum Beharrlichkeit, Kundennähe und Fokus wichtiger sind als jeder kurzfristige Hype.

In einer Zeit, in der Energieversorgung neu gedacht wird, braucht es nicht nur Vision, sondern auch die Fähigkeit, aus komplexen Daten greifbare Lösungen für reale Herausforderungen zu entwickeln. Die Geschichte von Twaice steht dabei exemplarisch für die Rolle innovativer Technologieunternehmen im Wandel des Marktes. Den Grundstein ihres Unternehmens legten Stephan Rohr und Michael Baumann 2018 mit ihrer Vision, Batterien leistungsfähiger und langlebiger zu machen. Mit prädiktiver Analytiksoftware wollen sie die Energiewende aktiv mitgestalten. Sieben Jahre Unternehmensgeschichte zeigen: Batterien sind zum Eckpfeiler der Energiewende geworden. Mit ihrem Wachstum gehen neue Komplexität, Erwartungen und Möglichkeiten einher. Zum Jubiläum blicken die Gründer zurück und teilen zentrale Einsichten, die ihre unternehmerische Reise geprägt haben.

1. Auf langfristige Trends setzen, nicht auf Marktzyklen

Märkte – so auch die Batteriemärkte – rotieren wie die meisten technikgetriebenen Branchen, zyklisch. Regulatorische Änderungen, Engpässe in der Lieferkette oder verlangsamte Investitionen sind unumgehbar. Wichtig ist, sich selbst nicht zu stark in den Zyklus hineinziehen zu lassen, sondern sich stattdessen an den langfristigen Trends zu orientieren: Im Fall von Twaice die Elektrifizierung, Dekarbonisierung und höhere Energiebedarfe. Twaice hat immer an Batterien und Speicher geglaubt und die ursprüngliche Vision bei Gründung blieb bestehen. Zu Recht, wie die Zeit gezeigt hat.

2. Batteriespeicher gewinnen an Bedeutung: Daten sind das A und O

Mit gerade einmal 9 GW installierter Kapazität weltweit steckten Batteriespeicher 2018 noch in den Kinderschuhen. Damals waren sich viele nicht sicher, ob Batterien eine große Rolle bei der Energiewende spielen würden. Heute sieht das ganz anders aus: Die weltweite Kapazität wird voraussichtlich 303 GW erreichen – sprich 34-mal mehr als noch vor sieben Jahren. Mit Tausenden von Batteriespeicherprojekten, die inzwischen in Betrieb sind, steht fest, dass Batterien auf dem Vormarsch sind. Deutschland mausert sich mit 34 Prozent sogar zum europäischen Marktführer im BESS-Zubau und Twaice ist als Wegbereiter aus der BESS-Branche heute nicht mehr wegzudenken.

Doch das schnelle Wachstum bringt zusätzliche Komplexität mit sich. Im Gegensatz zu Sonnenkollektoren oder Windturbinen sind Batterien hochdynamische Systeme, die jeden Tag Milliarden von Datenpunkten erzeugen. Und diese Daten sind der Schlüssel, um diese Systeme intelligenter, zuverlässiger und langlebiger zu machen.

Bei BESS ist der Erfolg nicht allein von der Hardware abhängig. Er hängt von der Fähigkeit des Betreibers ab, die richtigen Signale zu erfassen, sie schnell auszuwerten und zu handeln, bevor kleinere Leistungsprobleme zu größeren Ausfällen führen. In einer Branche, die sich durch Größe und Geschwindigkeit auszeichnet, sind Daten nicht nur ein Nebenprodukt – sie sind das wichtigste Kapital.

3. Mit dem Markt mitwachsen

Mit dem wachsenden Markt für Batteriespeicher sind auch die Anforderungen an die Systeme selbst gestiegen. Die heutigen BESS-Projekte sind nicht nur größer, sondern auch deutlich fortschrittlicher und komplexer, sowohl technisch als auch kommerziell. In den vergangenen sieben Jahren hat Twaice daher gelernt, mit dem Markt zu wachsen und nicht nur auf kurzfristige Probleme zu reagieren. Mit der Entwicklung von BESS-Projekten ändern sich auch die Erwartungen. BESS-Eigentümer und -Betreiber wollen KPIs auf Systemebene kontrollieren, Garantien nachverfolgen, um Vertragsstrafen zu vermeiden und Verfügbarkeitsprobleme nicht nur auf Batterie-, sondern auf Systemebene zu beheben. Entsprechend hat sich die Datenanalyse-Software den neuen Kundenbedürfnissen und einer sich wandelnden Branche angepasst.

Stand anfangs noch die Überwachung und Analyse von Großbatterien im Mittelpunkt, verlangte die BESS-Branche mit zunehmender Komplexität Lösungen, die BESS ganzheitlich betrachten. Die riesigen Speichersysteme erzeugen jeden Tag Milliarden von Datenpunkten. Um das Beste aus diesen Systemen herauszuholen, muss die Branche Zugang zu den richtigen Daten erhalten, diese verstehen und sie mit Hilfe passender Softwarelösungen in nützliche Erkenntnisse umwandeln können, die dafür sorgen, dass die Systeme besser laufen und länger halten.

4. Beharrlichkeit schlägt Hype

Fortschritt in der Deep-Tech-Branche ist selten gradlinig. Es geht nicht um schnelle Erfolge oder darum, dem neuesten Trend hinterherzulaufen. Es geht darum, auf Kurs zu bleiben, auch wenn andere bereits zu neuen, unbekannten Ufern aufbrechen. Es bedeutet, jahrelang in Infrastruktur, Teams, Vertrauen und wissenschaftliche Glaubwürdigkeit zu investieren. Man muss immer wieder anpacken, sich anpassen und weitermachen, auch wenn die Belohnung in weiter Ferne liegt. So gelingen Durchbrüche!

5. Product-Market-Fit ist ein Prozess, keine Momentaufnahme

Product-Market-Fit ist kein einmaliges Ereignis, sondern eine fortlaufende Schleife aus Feedback, Iteration und Ausführung. Dabei stammten die besten Ideen nicht aus Brainstorming-Sitzungen. Sie stammten daraus, dass Twaice kontinuierlich seinen Kunden zuhört, ihre Probleme versteht und schnell eine Lösung findet. Die überzeugendsten Funktionen der Software haben so fast alle ihre Wurzeln in realen Kundenherausforderungen. Ein Beispiel: Kunden hatten Probleme mit ihrer Speicherverfügbarkeit. Daraufhin entwickelte Twaice den Performance Manager. Dieser hilft die Betriebszeit zu erhöhen und Ursachen für Leistungseinbußen automatisch zu finden.

6. Geschwindigkeit durch Fokus

Schnelligkeit im Unternehmen bedeutet nicht, rund um die Uhr zu arbeiten oder ständig mehr Aufgaben zu übernehmen. Im Gegenteil: Geschwindigkeit entsteht vor allem dadurch, dass man bewusst Dinge nicht tut. Jedes „Ja“ zu einer neuen Aufgabe führt unweigerlich zu einem „Nein“ zu etwas anderem – meist zu etwas, das vielleicht bereits Priorität hatte. Wirkliche Geschwindigkeit ist das Resultat von Klarheit: in der strategischen Ausrichtung, in der Produktentwicklung und in der Umsetzung. Wer sich fokussiert und konsequent das Unwesentliche ausblendet, kommt schnell und zielgerichtet voran.

7. Vertrauen ist der wahre Wachstumsmotor

Vertrauen ist eine entscheidende Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum und das unabhängig davon, ob es sich um das Vertrauen der Kundschaft in das Produkt, der Investoren in die Vision, oder das Vertrauen von Teams in ihre Führungskräfte handelt. In schwierigen Momenten ist es oft das einzige Gut, das wirklich zählt. Es muss jeden Tag aufs Neue durch Beständigkeit, Transparenz und Eigenverantwortung verdient werden. Ist Vertrauen da, beschleunigt es alles von Entscheidungsfindungen zu Wachstum.

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  • Twaice-Gründer Dr. Michael Baumann und Dr. Stephan Rohr

    Twaice-Gründer Dr. Michael Baumann und Dr. Stephan Rohr

    Bild: Twaice

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