Stromreport 1. Halbjahr 2017 Wachstum und neue Rekorde bei den Erneuerbaren

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Neben einem allgemeinen Wachstum können einige regenerative Energien auch eigene Rekorde vermelden.

05.07.2017

Für die Erneuerbaren im deutschen Strommix ist das erste Halbjahr 2017 bisher ein Erfolg - besonders denkwürdig war der 30. April des Jahres. Durchwachsen sieht es hingegen bei den konventionellen Energiequellen aus.

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Der Strom-Report zieht in der ersten Jahreshälfte eine positive Bilanz für die Erneuerbaren: Im ersten Halbjahr 2017 haben die Erneuerbaren mit rund 104,5 TWh über 10 Prozent mehr regenerativen Strom ins deutsche Stromnetz eingespeist als im Vorjahr. Gemeinsam produzierten Solar- und Windenergieanlagen bisher 69 TWh und lieferten damit höhere Erträge als Braunkohlekraftwerke.

Erneuerbare stürmen den Strommix

Im Durchschnitt liegt der Anteil von Ökostrom am deutschen Strommix bei 37,8 Prozent. Am 30. April dieses Jahres knackten regenerative Stromquellen einen neuen Rekord: Sie lieferten fast 65 Prozent des gesamten Stroms in Deutschland; in der Mittagsspitze zwischen 13 und 15 Uhr lag der Erneuerbaren-Anteil im Strommix sogar bei satten 85 Prozent. Dafür speisten so wenige Kohlekraftwerke wie nie zuvor ins Stromnetz ein. Braun- und Steinkohle arbeiteten nur noch mit einer Leistung von 8 GW - gerade mal 16 Prozent der Maximalleistung von 50 GW.

Windenergie: Sturm sorgt für Rekorde

Mit 49 TWh erzeugten Strom liegt die Windenergie 18,6 Prozent über dem Stromertrag des Vorjahres und kann sich als zweitstärkste Energiequelle mit der Braunkohle (68 TWh) messen. Der windigste Monat war dabei der Februar mit insgesamt 10 TWh - und einem neuem Rekord am 22. Februar. An diesem besonders windigen Tag lieferten die Windkraftanlagen in Deutschland insgesamt 817 GWh Strom - genug, um 52 Prozent des Energiebedarfs zu decken.

Ein neuer Leistungsrekord war am 18. März zu vermelden. An diesem Tag wurde Windstrom mit einer Spitzenleistung von 38.900 in das deutsche Stromnetz eingespeist.

Übrigens: Haben Sie gewusst, dass man Windstrom nicht nur mit herkömmlichen Windrädern gewinnen kann? Lesen Sie im Energy 4.0 Windreport, welche kreativen Alternativen es zum Standard-Windrad gibt.

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Solarenergie und Atomkraft

Die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland produzierten bis Ende Juni 21 TWh und verbesserten damit ihr Ergebnis um 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Am 27. Mai feierte die Solarbranche ihren eigenen Rekord: Um 13 Uhr erreichten deutsche Solaranlagen eine Einspeiseleistung von 30,7 Gigawatt. An diesem Rekordtag deckte die Photovoltaik 42 Prozent des Strombedarfs.

Insgesamt war der Mai ein starker Monat für die Photovoltaik. Mit 5,57 TWh erzeugten Solaranlagen fast genauso viel Strom wie Kernkraftwerke (5,65 TWh). Somit bewahrheitet sich der Optimismus im Geschäftsklimaindex. Außerdem ist Solarstrom im Moment billiger als je zuvor.

Konventionelle Energien: Durchwachsen trotz Wachstum

Während die erneuerbaren Energien Wind und Solar im ersten Halbjahr 2017 durchgängig Erfolge verzeichnen, liefern die konventionellen Energien eher gemischte Ergebnisse. So ging die Stromerzeugung aus der Atomenergie um 17,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Steinkohle-Erträge schrumpften um 5,3 Prozent.

Mit 16,1 Prozent ist hingegen die Stromerzeugung aus Gaskraftwerken gewachsen. Die Braunkohle verzeichnet ein leichtes Plus von 2,8 Prozent. In Summe lag die Stromerzeugung aus konventionellen Kraftwerken 10,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

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