Nachhaltigkeit bedeutet weit mehr, als nur die Reduzierung von CO2-Emissionen. Soziale und ökologische Verantwortung sind seit jeher wichtige Anliegen der Fluidikexperten von Bürkert. Angesichts des globalen Klimawandels gingen den Verantwortlichen des Familienunternehmens die bisherigen Ansätze jedoch nicht weit genug. Es betrachtet das Thema daher ganzheitlicher und fasst alle Maßnahmen unter dem Begriff „regenerative Wirtschaft“ zusammen. Dieser dient dem Unternehmen als „Nordstern“ – das langfristige Ziel, an dem es sein Handeln ausrichtet. Auf dem Weg dorthin geht es zuerst darum, den schädlichen Fußabdruck zu minimieren und ihn dauerhaft in einen positiven Handabdruck zu wandeln, der dem gesamten Ökosystem dient.
Keine Ökonomie ohne Gesellschaft und keine Gesellschaft ohne Ökologie
Damit das keine reine Vision bleibt, haben die Fluidikexperten ein globales, interdisziplinäres Team zusammengestellt, das auf organisatorischer Ebene Strategien erarbeitet sowie Mitarbeitende zu regenerativem Handeln befähigt und ermächtigt. Um zu gewährleisten, dass die Strategien und Maßnahmen dem ganzheitlichen Anspruch genügen, hat sich das Team an den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen orientiert. Jedes der 169 zugehörigen Unterziele wurde nach dem Konzept der doppelten Wesentlichkeit bewertet und schließlich wurden daraus neun Handlungsfelder für das Unternehmen abgeleitet.
Einer der Ansatzpunkte ist beispielsweise der Product Carbon Footprint (PCF). In seiner gesamten Lebensphase – von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung – hinterlässt jedes Produkt einen CO2-Fußabdruck. Die entsprechenden Werte transparent zu machen, wird einerseits schon heute von manchen Kundinnen und Kunden gefordert und gibt andererseits konkrete Hinweise darauf, wo man den Hebel zur Verbesserung des eigenen regenerativen Handelns ansetzen kann.
Andrea Häußermann, Program Manager Sustainability bei Bürkert, ergänzt: „Nachhaltigkeit ist aber weit mehr als PCF oder CCF (Corporate Carbon Footprint). Sie umfasst Ökonomie, Soziales, sowie Ökologie und zwar nicht als drei nebeneinanderstehende Säulen, sondern ineinandergreifend. Denn Wirtschaft ist ohne Gesellschaft nicht möglich und Gesellschaft kann nur in einer gesunden Ökologie gut stattfinden. Daraus entsteht Verantwortung. Vor diesem Hintergrund erarbeiten wir unsere Maßnahmen in einem globalen, divers aufgestellten Team. Wichtig ist uns bei den Lösungen eine gute Mischung aus Top down und Bottom up. Wir sind überzeugt, dass wir die Menschen im Unternehmen in den Prozess des regenerativen Wirtschaftens mit hineinnehmen müssen, denn sie machen Veränderungen.“
Das sind die konkreten ersten Schritte
Viele Mitarbeitenden der globalen Standorte und Büros haben bereits ein intrinsisches Bedürfnis, die nachhaltige Wirksamkeit ihres Unternehmens mitzugestalten. Diesem Bedürfnis wird durch die verschiedenen Maßnahmen nun mehr Raum gegeben. Dadurch sind bereits unterschiedliche Projekte entstanden, wie zum Beispiel Biodiversitätsprojekte am Standort in Triembach in Frankreich zur konkreten Gestaltung der Umwelt. In Großbritannien wurde die Weiternutzung von Verpackungsmaterialien systematisch vorangetrieben. Der Standort Indien hat seine gesamte Gemeinschaftsmobilität elektrifiziert.
Gleichzeitig wurden im Rahmen der Strategie systematisch Dekarbonisierungsprojekte definiert, die die großen Emissionen an den verschiedenen Standorten substituieren sollen. Eine der wirksamsten Maßnahmen, die derzeit angegangen werden kann, wurde ausfindig gemacht und umgesetzt: eine weitere Elektrifizierung und Flexibilisierung der Energieversorgung am Campus in Criesbach.
Dr. Judith Richter, Sustainability Program Manager bei Bürkert, ergänzt: „Natürlich müssen wir bei alldem die Kosten im Blick haben und die Maßnahmen auch dahingehend in Bezug auf Effizienz priorisieren. Außerdem ist zu bedenken, nicht alle Maßnahmen rechnen sich kurzfristig. Wir haben zum Beispiel einen Gesamtplan entwickelt, der jährlich für 3.500 Euro proTonne dauerhaft dekarbonisiert. Das zahlt sich vermutlich erst langfristig, dann aber auf den verschiedenen Ebenen aus. Denn schon heute beobachten wir zum Beispiel, dass wir mit unseren Ansätzen zum regenerativen Wirtschaften das Interesse verschiedener Kunden wecken. Diese sehen auch, dass wir mit den Lösungen noch nicht fertig sind, schätzen aber, dass wir uns gemeinsam in die gleiche Richtung auf den Weg machen wollen.“