Unsicherheiten in der Supply Chain Vier Hebel für stabile Lieferketten und höhere Servicelevels

S&OP verknüpft die Absatz-, Beschaffungs- und Produktionsplanung. Digitale Tools schaffen Transparenz und sichern die Lieferfähigkeit in volatilen Märkten.

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06.10.2025

Schwankende Nachfrage und volatile Märkte stellen das Lieferkettenmanagement vor große Herausforderungen. Unternehmen, die Sales & Operations Planning (S&OP) digital unterstützen, schaffen Transparenz, vermeiden Engpässe und verbessern ihr Servicelevel gezielt.

Unternehmen sehen sich zunehmend Unsicherheiten gegenüber: Schwankende Nachfrage, volatile Beschaffungsmärkte, geopolitische Spannungen und begrenzte Produktionskapazitäten stellen sie vor Herausforderungen. Diese Faktoren belasten die Lieferfähigkeit und erhöhen das Risiko von Fehl- oder Überbeständen. Gleichzeitig erwarten Kunden eine hohe Servicequalität und Termintreue.

Klar ist: Ein strukturiertes Sales-&-Operations-Planning (S&OP) bietet Orientierung. Der funktionsübergreifende Prozess vereint Absatz-, Produktions- und Beschaffungsplanung, schafft Transparenz und übersetzt strategische Ziele in konkrete Maßnahmen. Doch welche Faktoren sind entscheidend, um das Supply-Chain-Management gezielt auf eine Verbesserung des Servicelevels auszurichten? Slimstock zeigt anhand von vier zentralen Hebeln, wie Unternehmen ihre Lieferketten mit digital gestütztem S&OP widerstandsfähiger aufstellen und spürbare Ergebnisse erzielen können.

Abgestimmte Absatzprognose: Markt- und Systemdaten im Einklang

Die konsolidierte Absatzprognose ist ein wesentliches Fundament von S&OP. Vertrieb und Marketing bringen Markt- und Kundenwissen, Kampagnenplanung sowie qualitative Signale ein, die in den Systemdaten allein nicht sichtbar sind. Operations liefern Daten zu Kapazitäten und Beständen, während Finanzen die Auswirkungen auf Kosten und Margen bewerten. Indem alle beteiligten Bereiche ihre Annahmen hinterfragen, ihre Informationen zusammenführen und die Konsensprognose gemeinsam gestalten und verantworten, sinken die Abweichungen zwischen Forecast und Realität. Werden Markt- und Kundeninformationen frühzeitig mit operativen Kapazitätsdaten verknüpft, lassen sich Bestandsabweichungen und Nachlieferungen reduzieren. Das Servicelevel bleibt stabil, auch bei geringeren Sicherheitsbeständen. Eine KI-gestützte Plattform wie Slim4 konsolidiert Prognosedaten aus verschiedenen Quellen, bewertet die Prognosegüte automatisch und hebt Bereiche hervor, in denen manuelle Anpassungen zusätzlichen Mehrwert schaffen. So verbessert sich die Forecast-Genauigkeit kontinuierlich und es entsteht die Grundlage für eine abgestimmte Planung zwischen Vertrieb, Marketing, Operations und Finanzen.

Kapazitätsgerechte Produktions- und Ressourcenplanung

S&OP verbindet die Absatzplanung mit den tatsächlich verfügbaren Kapazitäten. Engpässe entstehen häufig, wenn Vertriebsziele, Produktmix und Produktions- oder Beschaffungsmöglichkeiten nicht aufeinander abgestimmt sind. Der strukturierte Monatszyklus von der Datenerhebung bis zum Management-Review ermöglicht eine systematische Szenarioplanung und eine vorausschauende Allokation von Ressourcen. Unternehmen, die Simulationen alternativer Szenarien gezielt einsetzen, können Abweichungen zwischen prognostizierter und tatsächlicher Nachfrage deutlich verringern, laut Gartner um bis zu 20 Prozent. Für das Servicelevel bedeutet dies eine höhere Liefertermintreue bei stabilen Durchlaufzeiten. Die Slim4-Lösung simuliert beispielsweise Nachfrageanstiege oder -rückgänge und zeigt die Auswirkungen auf Kapazität, Bestände und Servicelevel – eine Grundlage, um Ressourcen rechtzeitig anzupassen.

Lieferantenseitige Risikosteuerung – Verfügbarkeit für Kampagnen sichern

u den größten Unsicherheitsfaktoren zählen Verspätungen, Qualitätsprobleme oder geopolitische Einflüsse. Ein S&OP-Prozess, der die Bereiche Beschaffung, Vertrieb und Marketing eng verzahnt, erhöht die Transparenz über Vorlaufzeiten, Kapazitäten und Risiken. So wird sichergestellt, dass Marketingaktionen nicht auf leere Regale treffen. Durch eine funktionsübergreifende Zusammenarbeit, bei der die Beschaffung regelmäßig in die S&OP-Runden eingebunden wird, werden Engpässe früh erkannt, Alternativen – zum Beispiel die Diversifizierung kritischer Quellen – bewertet und verbindliche Zusagen entlang der Lieferkette abgestimmt. Unternehmen, die verlässliche Forecast-Daten und klare Zusagen fördern, berichten über weniger Überbestände und Nachlieferungen. Zudem steigt das Servicelevel, da Material zum Kampagnenstart verfügbar ist.

Zur Unterstützung überwacht die Slimstock-Plattform die Lieferantenperformance, beispielsweise die Liefertermintreue der Zulieferer, und die Lagerreichweiten kontinuierlich. KI-gestützte Analysen identifizieren Muster in Verzögerungen und schlagen Handlungsoptionen, wie beispielsweise frühere Bestellungen oder alternative Quellen, vor. Somit können Beschaffungsrisiken datenbasiert begegnet werden.

Szenarioplanung und Exception-Management (S&OE)

Kurzfristige Störungen, von Nachfragespitzen bis hin zu Streiks, lassen sich nicht vermeiden. Entscheidend ist, sie im S&OP-Zyklus vorzusehen und im S&OE schnell zu steuern. Vertrieb und Marketing arbeiten bei „Was-wäre-wenn“-Szenarien mit. Was passiert, wenn eine Kampagne überperformt oder ein Wettbewerber früher startet? Unternehmen, die regelmäßig solche Szenarien simulieren, erholen sich nach Störungen deutlich schneller – laut Deloitte bis zu 80 Prozent schneller als Wettbewerber ohne entsprechende Strukturen. Slim4 unterstützt diesen Prozess mit automatisiertem Exception-Management und macht Abweichungen frühzeitig sichtbar. Die Plattform priorisiert die Fälle nach ihrer Relevanz für das Servicelevel und liefert Handlungsempfehlungen. So können Engpässe rechtzeitig eskaliert und Rückstände vermieden werden.

Lieferketten widerstandsfähiger und planbarer

S&OP ist kein Backoffice-Prozess, sondern ein unternehmensweiter Entscheidungs- und Abstimmungsrahmen. In diesem bringen Vertrieb und Marketing die „Stimme des Kunden“ ein und stimmen sich mit den operativen Teams der Supply Chain ab, um gemeinsam Servicelevel, Bestände und Kosten auszubalancieren. Dabei gilt: S&OP ist weniger ein einmaliges Ziel als vielmehr eine kontinuierliche Reise. Für den Erfolg sind die Unterstützung durch das Management, die Qualität der zugrunde liegenden Daten und eine realistische Bewertung der organisatorischen Reife entscheidend. Erst wenn diese Grundlagen geschaffen sind, kann S&OP sein volles Potenzial entfalten – insbesondere im Zusammenspiel mit einem sauberen S&OE.

Digitale Plattformen wie Slim4 verbinden Bedarfs-, Absatz- und Finanzplanung mithilfe moderner KI, wodurch der Prozess transparent, handhabbar und kontrollierbar wird. Sie bringen Daten in konsistenter Form zusammen, erstellen und bewerten KI-gestützt Prognosen, automatisieren Szenarien und schaffen Transparenz über Risiken. Eine Analyse von McKinsey zeigt, dass 72 Prozent der Unternehmen durch den Einsatz von KI in S&OP-Prozessen die Transparenz erhöhen und operative Risiken reduzieren konnten. Unternehmen, die S&OP digital unterstützen, erreichen damit nicht nur eine saubere Einführung des Prozesses, sondern auch spürbare Ergebnisse in Form stabilerer Lieferfähigkeit, reduzierter Bestände und höherer Kundenzufriedenheit.

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