Stephan Romeder Schlüssel zur digitalen Transformation

Magic Software Enterprises (Deutschland) GmbH

In seiner Rolle als Vice President Business Development verantwortet Stephan Romeder bei Magic Software Enterprises den Aufbau und die Etablierung eines weltweiten Partnernetzes. Bereits seit 2004 ist der gelernte Wirtschaftsinformatiker Geschäftsführer für Deutschland und seit 2015 zusätzlich für Europa verantwortlich. Mit 32 Jahren fundiertem Fach- und Marktwissen mit Fokus auf die Entwicklung, Modernisierung und Integration von Software beobachtet er mit viel Herzblut neue, zukunftsweisende Entwicklungen. Digitale Transformation, Enterprise Mobility und IoT sind daher genau „sein Ding“.

Bild: Magic Software
23.10.2023

Ein andauernder Digitalisierungsschub nach Corona ist in Deutschland leider ausgeblieben. Nach dem Institut der deutschen Wirtschaft stieg der Digitalisierungsindex 2022 nur geringfügig von 107,9 auf 108,9 Punkte, was einem Stillstand gleichkommt. Betrachten wir die Entwicklung nach Unternehmensgröße, sehen wir große Unterschiede: Mittelgroße Firmen kommen nur auf 124 Indexpunkte im Vergleich zu größeren Unternehmen ab 250 Beschäftigen mit 201,8 Indexpunkten. Bei den kleineren Betrieben mit maximal 49 Beschäftigen sieht es noch düsterer aus; sie erreichen lediglich 94,8 Punkte.

Ein Grund für die Stagnation dürfte die anhaltende Ausnahmesituation sein: Nach Corona folgten Energiekrise, längerfristige Lieferkettenschwierigkeiten und eine dynamische Preisentwicklung, was viele Unternehmen zu großer Vorsicht und zurückgestellten Zukunftsinvestitionen veranlasst. Der „Corona-Digitalisierungsschub“ in 2021 bezog sich häufig nur auf bestimmte Kernprozesse und Einzelprojekte wie das vernetzte Arbeiten von Mitarbeitern. Diese Teildigitalisierungen waren dringend notwendig, um den Betrieb während der Pandemie aufrechtzuhalten und konkurrenzfähig zu bleiben. Doch auch heute fehlen im deutschen Mittelstand unverändert durchgängig digitale Infrastrukturen, eine nahtlose Systemintegration und ein intelligentes Datenmanagement.

Unternehmen sind jetzt gut beraten nicht zu stoppen, sondern die digitale Transformation weiter voranzutreiben, Prozesse zu automatisieren und geeignete Tools einzuführen. Das Ziel muss sein, Datensilos aufzulösen und Daten aus allen Quellen zugänglich zu machen, zu strukturieren und auszuwerten. 

Daten stehen als Rohmaterial am Anfang der digitalen Wertschöpfungskette. Schätzungen zufolge werden jedoch rund 55 Prozent der globalen Geschäftsdaten weder genutzt noch analysiert oder gemessen. Entscheidend ist daher, das Datenmaterial aufzubereiten und zu visualisieren. In der Praxis fehlen an dieser Stelle häufig internes Know-how sowie die passenden Tools und Konzepte. Datenbasierte Entscheidungen können nur dann getroffen werden, wenn alle Business- und Produktionsdaten in Echtzeit verfügbar sind. Dabei ist auch sicherzustellen, dass die Daten für alle Mitarbeiter und für die Geschäftsleitung im Rahmen einer gültigen Rechte Policy aufbereitet sind. Betriebe benötigen eine fundierte Basis für ein intelligentes Datenmanagement über Applikations- und Organisationsgrenzen hinweg.

Unsere digitalen Arbeitswelten entwickeln sich rasend schnell weiter. Ich empfehle Betrieben, ihre IT-Infrastruktur zügig zu modernisieren. Das umfasst die Einführung eines modernen Data Managements mit Daten aus Warenwirtschaft, Kundeninformationssystemen, angeschlossenen Maschinen, Geräten und Sensoren aus der Produktionshalle sowie nachhaltigen und automatisierten Arbeitsabläufen, den Einsatz von Green Coding Technologien, neuer Apps, KI- und MI-Technologien und digitaler Schnittstellen. Mit Blick auf den steigenden IT-Fachkräftemangel können schnell einsetzbare Low Code-Lösungen unterstützen, da sie kaum interne Entwicklungsressourcen binden und bei Bedarf leicht anpassbar sind.  

Wir erleben eine datengesteuerte Zukunft mit gigantischem Datenvolumen: Bis 2025 wird laut IDC die Menge der Echtzeit-Daten auf etwa 30 Prozent anwachsen, mehr als die Hälfte werden bisher nicht weiter genutzt. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Zu viele Datensilos, autarke Anwendungen, Legacy-Systeme und manuelle Prozesse in Zentrale und Niederlassungen. Abhilfe schaffen digitalisierte Prozesse, moderne Plattformen und Analysetools (BI) mit intelligenten Datenanalysen, visualisierten Dashboards und individuelle KPI-Auswertungen.  

Unsere Bevölkerung ist der aktuelle Treiber des digitalen Fortschritts. Menschen werden digitalaffiner und erwarten zunehmend digitale Produkte und Dienstleistungen. Ich empfehle Unternehmen, einzigartige Kundenerlebnisse zu schaffen. Digitale Touchpoints, datenbasierte Produktempfehlungen und Services für Bestands- und Neukunden können das Image und den Gesamtumsatz nachhaltig steigern. Für Unternehmen ist es daher wichtig, sich während der gesamten Customer Journey an den Kundenbedürfnissen zu orientieren. Das gelingt mit digitalen Prozessen und fundierten Datenauswertungen. 

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