Methanisierungsanlage Power-to-Gas für europäisches Energienetz

Mit der bisherigen Anlage wurde reiner Wasserstoff direkt ins Erdgasnetz eingespeist. Mit der neuen Methanisierung wird nun die Erzeugung von grünem Methan ermöglicht.

Bild: iStock; Germanovich
18.05.2018

Vor kurzem fand die feierliche Eröffnung einer Methanisierungsanlage als Erweiterung einer bereits bestehenden Power-to-Gas-Anlage in Falkenhagen statt. Mit der bisherigen Anlage wurde reiner Wasserstoff direkt ins Erdgasnetz eingespeist. Mit der neuen Methanisierung wird nun die Erzeugung von grünem Methan ermöglicht.

Für die Erzeugung des grünen Methans wird der regenerativ erzeugte Wasserstoff mit CO2 aus einer Bio-Ethanol-Anlage in Methan, synthetisches Erdgas, umgewandelt. Das ist gerade für die Energiewende von Vorteil, denn grünes Methan kann im Gegensatz zu grünem Wasserstoff vielfältiger eingesetzt werden. Dieses kann verschiedenen Marktsektoren, wie dem Strom- und Wärmemarkt, der Industrie und der Mobilität zur Verfügung gestellt werden. Außerdem ermöglicht es die unbeschränkte Nutzung der Erdgasinfrastruktur beispielsweise für Transport und Speicherung. Die so gespeicherte Energie steht immer zur Absicherung bereit, insbesondere wenn Sonne und Wind nicht im erforderlichen Umfang verfügbar sind.

Methanisierungsanlage fertiggestellt

Im Projekt Store & Go arbeiten 27 Partner aus sechs Ländern zusammen, um die Möglichkeiten der Integration von Power-to-Gas-Anwendungen in das europäische Energienetz zu untersuchen und vor allem die Methanisierung von Wasserstoff voranzutreiben. Die Power-to-Gas-Pilotanlage „Wind Gas Falkenhagen“ wurde 2013 errichtet, um Windenergie im Erdgasnetz zu speichern. Im Juli 2017 wurde der Grundstein für die Methanisierungsanlage und weitere dafür notwendige Komponenten direkt neben dem bestehenden Standort gelegt. Das Projekt konnte nun planmäßig fertiggestellt werden. Die Methanisierungsanlage produziert bis zu 57 m3/h SNG, was in etwa einer Leistung von 600 kWh/h entspricht. Mit dieser Energiemenge könnte man eine 50-m2-Wohnung etwa einen Monat lang beheizen. Zudem wird die beim Prozess entstehende Wärme von dem benachbarten Furnierwerk genutzt.

Gemeinsam mit den Standortpartnern Thyssenkrupp Industrial Solutions, der Forschungsstelle des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches und dem Karlsruher Institut für Technologie wurde die Anlage realisiert und soll im Rahmen des Projekts 24 Monate betrieben und untersucht werden..

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