124 Energyfische dürfen in St. Goar ans Netz Energie aus freiem Fluss: Schwarmkraftwerk erhält grünes Licht

Künftig erzeugen 124 Energyfische im Rhein bei St. Goar Strom – leise, naturverträglich und ohne den Flusslauf zu beeinträchtigen.

Bild: Energyminer GmbH
21.10.2025

Strom aus freifließenden Gewässern gewinnt – rund um die Uhr, fischverträglich und ohne Staumauern. Energyminer hat die erste Genehmigung für ein großes Schwarmkraftwerk in St. Goar erhalten. Dort sollen 124 Energyfische rund um die Uhr Strom aus der Rheinströmung gewinnen.

Das Unternehmen Energyminer hat die erste behördliche Genehmigung für ein großes Schwarmkraftwerk in Deutschland erhalten. Am Standort St. Goar am Rhein entsteht damit die bislang größte Anlage ihrer Art: 124 Energyfische werden künftig kontinuierlich sauberen Strom direkt aus der Strömung des Rheins erzeugen – harmonisch ins Landschaftsbild eingebettet, naturverträglich und grundlastfähig.

Das Projekt gilt als Meilenstein für die Energiewende und als technologischer Beweis, dass moderne Wasserkraft auch unter den heutigen Umweltstandards wirtschaftlich realisierbar ist. Mit der Genehmigung in St. Goar geht Energyminer den Schritt vom Pilotprojekt zur skalierbaren, dezentralen Energieproduktion aus Fließgewässern.

„Die Genehmigung von St. Goar ist für uns ein starkes Signal – sie zeigt, dass Innovation, Wissenschaft und behördliche Sorgfalt Hand in Hand gehen können“, sagt Dr. Georg Walder, Mitgründer und Co-CEO von Energyminer. „Mit 124 Energyfischen entsteht hier ein neues Kapitel der Fließgewässernutzung – naturverträglich, dezentral und wirtschaftlich stark.“

Technologie, die im Fluss denkt

Der Energyfish ist das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit an einem völlig neuen Systemansatz: Anstatt den Fluss zu lenken oder zu stauen, nutzt die Anlage seine natürliche Dynamik. Das erfordert eine präzise Abstimmung zwischen Hydraulik, Mechanik und Steuerung sowie ein tiefes Verständnis dafür, wie sich Strömung, Auftrieb und Materialverhalten über Zeit verändern.

„Unsere Anlagen müssen in ständig wechselnden Strömungsbedingungen stabil bleiben – das ist die eigentliche technische Herausforderung“, sagt Dr. Chantel Niebuhr, CTO von Energyminer. „Wir legen jedes Detail so aus, dass sich das System selbst unter Extrembedingungen berechenbar verhält und im Dauerbetrieb zuverlässig arbeitet.“

Diese Denkweise prägt die gesamte technische Architektur des Energyfish-Schwarms – von der Konstruktion über die Verankerung bis zur Wartung. Das Ergebnis ist eine Technologie, die aus der Praxis heraus gedacht ist: Robust, anpassungsfähig und bereit für den dauerhaften Betrieb in Flüssen.

Vom Prototyp zur skalierbaren Infrastruktur

Mit dem genehmigten Projekt in St. Goar startet Energyminer in die nächste Entwicklungsphase: vom einzelnen Prototypen hin zu einer skalierbaren, wirtschaftlich tragfähigen Energieinfrastruktur auf Basis freier Fließgewässer. „St. Goar ist unser Proof of Scale“, sagt Dr. Richard Eckl, Co-CEO von Energyminer. „Die Genehmigung macht klar: Wir können diese neue erneuerbare Energiequelle erschließen. Unsere Kraftwerke können gebaut, betrieben und skaliert werden und grundlastfähige, erneuerbare Energie produzieren.“

Signalwirkung für Behörden, Investoren und Energiepolitik

Die Entscheidung zeigt, dass moderne Wasserkrafttechnologien nicht nur ökologische Anforderungen erfüllen, sondern neue Standards setzen können. „Diese Genehmigung ist ein Vertrauensbeweis – für unsere Technologie und unseren Ansatz, Innovation durch Transparenz und wissenschaftliche Zusammenarbeit voranzubringen“, betont Natalie Rojko, CMO von Energyminer. „Sie sendet ein klares Signal: naturverträgliche, grundlastfähige Energie aus Flüssen ist keine Vision mehr, sondern Realität.“

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