Die Zeiten, in denen langfristige Planung und rollierende Forecasts als zentrale Steuerungsinstrumente galten, sind vorbei. Heute liegt der Fokus auf anderen Qualitäten: Der klare Durchblick im Moment, die Fähigkeit, schnelle Entscheidung treffen zu können und der Mut, umzusteuern, wenn es notwendig ist. Kurz: Handlungsfähigkeit. Das wirtschaftliche Umfeld ist von Unsicherheiten geprägt. Neue Handelsrisiken entstehen, Lieferketten sind fragil und die Industrieproduktion bleibt schwer planbar. Europäische Unternehmen sind mit einem Maß an Dynamik konfrontiert, dass viele klassische Steuerungsmechanismen, wie BI Tools, an ihre Grenzen bringt. Und das wird – aller Voraussicht nach – so bleiben. In dieser Situation gewinnt nicht der, der am meisten Wissen hat, sondern derjenige, der ins Handeln kommt und sein Wissen smart und schnell anwendet.
Warum Handlungsfähigkeit heute entscheidend ist
Ein Blick auf die aktuelle Nachrichtenlage zeigt: Die geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern sich rasant. Internationale Handelsrisiken und neue Zollvereinbarungen haben unmittelbare Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Schwankende Produktion erschwert die Planung und Steuerung von Wertschöpfungsketten, internen Ressourcen und Angeboten.
Komplexität ist nicht das Problem. Unklarheit hingegen schon.
In Gesprächen mit Führungskräften der deutschen Industrie höre ich immer wieder: Wir haben genug Daten. Aber was uns fehlt, ist der Überblick. Die Klarheit. Die Handlungsfähigkeit. Und am Ende geht genau das auch zu Lasten der finanziellen Handlungsfähigkeit, dem EBIT. Daten allein sind wertlos. Sie führen nicht automatisch zum Handeln. Vor allem nicht in Organisationen, in denen Komplexität zur Norm geworden ist. Vielschichtige Produktportfolios, zahlreiche Varianten und unklare Entscheidungsprozesse wirken lähmend.
Allerdings ist Komplexität in der Industrie ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite führt diese Vielfalt zwar zu ineffizienten Prozessen und einer schwer greifbaren Steuerung. Auf der anderen Seite erfordern der technologische Fortschritt und Wettbewerb aber auch eine immer größere Vielfalt an Produkten und Lösungen. Daher müssen Unternehmen lernen, zwischen wertschöpfender und nicht-wertschöpfender Komplexität zu unterscheiden. Nicht jedes Produkt gehört in die Zukunft. Nicht jeder externe Impuls trifft das Kerngeschäft.
Das Wichtigste ist, klar zu erkennen, welche Produkte und Prozesse wirklich relevant sind und welche nicht zum langfristigen Erfolg des Unternehmens beitragen. Wer in der Lage ist, diese Differenzierung vorzunehmen, schafft Raum für das Wesentliche – für Innovation, Effizienz und Handlungsfähigkeit.
Product Mining: Ein strategischer Hebel
An dieser Stelle kommt Product Mining ins Spiel. Nicht als Tool, das isoliert arbeitet, sondern als strategischer Ansatz zur Verbesserung der Handlungsfähigkeit. Wenn Portfolios unübersichtlich werden, wenn strategische Weichenstellungen auf Bauchgefühl beruhen oder Potenziale im Bestand unsichtbar bleiben, wird Product Mining zur strategischen Notwendigkeit. Es schafft genau das, was vielen fehlt: Klarheit.
Unternehmen erhalten eine fundierte Entscheidungsgrundlage und Umsetzungsunterstützung, die ihnen hilft, Komplexität abzubauen, wo sie bremst, und gleichzeitig das Kerngeschäft zu stärken. Damit wird Handlungsfähigkeit zur Realität. Und das nicht nur im Ausnahmefall, sondern als gelebter Standard und eine Kompetenz.
In unsicheren Zeiten ist Umsetzungsfähigkeit entscheidend
Die Herausforderungen für die Industrie nehmen in Zukunft nicht ab, sie verändern sich nur. Geopolitische Spannungen, Nachhaltigkeitsanforderungen, technologische Umbrüche, neue Kundenerwartungen: All das verlangt nicht nach mehr Kontrolle, sondern nach besserer Reaktionsfähigkeit.
Nicht jede Entscheidung kann und wird perfekt sein. Aber sie muss getroffen werden. Und umgesetzt werden können. Und das am besten sofort. Dazu braucht es Klarheit über das eigene Geschäft, über Strukturen, Abhängigkeiten, Prioritäten. Wer diese Klarheit hat, gewinnt an Geschwindigkeit. Wer Geschwindigkeit gewinnt, schafft sich in dynamischen Märkten einen entscheidenden Vorteil.
Handlungsfähigkeit als Kompetenz und Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit
Die Fähigkeit, in einer zunehmend komplexen und unsicheren Welt schnell und zielgerichtet zu handeln, ist heute der wahre Wettbewerbsfaktor. Unternehmen, die ihre Daten effektiv nutzen und Handlungsfähigkeit in den Mittelpunkt stellen, schaffen sich einen entscheidenden Vorteil. Wer heute nicht handlungsfähig ist, wird morgen abgehängt. Die gute Nachricht ist: Es ist einfacher, als viele denken. Der Schlüssel liegt darin, die richtigen Tools und Strategien zu nutzen, um die Handlungsfähigkeit sicherzustellen – jetzt. Die Frage ist: Sind wir mutig genug, jetzt loszulegen?