Bis 2026 wird Künstliche Intelligenz als fester Bestandteil in die globale Lieferkettenstrategie der Fertigungsindustrie integriert sein. Nach Jahren zunehmender Störungen durch Kriege, Terrorismus, Naturkatastrophen oder Handelskonflikte wie die jüngst eskalierten Zollerhöhungen erkennen immer mehr Unternehmen, dass Resilienz in den aktuell unsicheren Zeiten mehr bedeutet als nur Unterbrechungen und Ausfälle zu widerstehen. Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen zusätzlich Systeme einsetzen, die selbstständig lernen, sich an Veränderungen anpassen und vorausschauend handeln können.
IT & Digitalisierung 2026: Die wichtigstenTrends im Fokus
Laut der „Supply Chain Compass“-Studie von Blue Yonder sind 74 Prozent der führenden Unternehmen der Ansicht, dass KI ihre Betriebsabläufe verändern wird. Im nächsten Schritt müssen sämtliche Daten in ein einheitliches, strukturiertes Format gebracht und die einzelnen Prozesse so miteinander vernetzt werden, dass Teams auf Basis KI-gestützter Erkenntnisse selbstständig handeln können.
Mithilfe prädiktiver KI können Hersteller Nachfrageschwankungen oder Lieferengpässe Tage oder sogar Wochen im Voraus erkennen. Zudem erleichtert generative und agentenbasierte KI den Umgang mit Informationen. Lagerverwalter oder Disponenten müssen nicht mehr ihre Dashboards aufwändig nach Informationen durchsuchen. Stattdessen fassen intelligente Agenten die Wochenaktivitäten zusammen, kennzeichnen Lieferanten mit schwacher Performance und schlagen Lösungen vor. Die Zusammenarbeit von Mensch und KI verwandelt administrative Tätigkeiten in strategische Entscheidungsprozesse, die jedoch fundiertes Supply-Chain-Know-how voraussetzen. Ohne dieses Know-how wird es für Unternehmen sehr mühsam sein, KI-Tools so zu trainieren, dass sie präzise Empfehlungen abgeben können.
Aufgrund anhaltender Disruptionen suchen Unternehmen nach den kürzesten und sichersten Lieferwegen. Dadurch etablieren sich Nearshoring und Friendshoring zunehmend als zentrale Strategien für resiliente Lieferketten. KI unterstützt die Regionalisierung und modelliert auf Basis einer automatisierten, fortlaufenden Szenarioplanung Lösungsoptionen für Kosten, Vorlaufzeit und Risiko. Im Jahr 2026 werden nicht die Unternehmen mit den längsten Lieferketten erfolgreich sein, sondern diejenigen, die dank KI intelligent agieren und Erkenntnisse schnell und in großem Umfang umsetzen können.