Energieautarkie auf schwachen Dächern Solaranlagen auf Industriedächern: Leichtbau überwindet technische Hürden

Leichtbau-PV-Module ermöglichen Corex die Installation einer 608-kWp-Solaranlage trotz begrenzter Dachlast und steigern Effizienz, Sicherheit sowie Nachhaltigkeit.

Bild: ChatGPT, publish-industry
20.09.2025

Wenn Solar-Dächer an ihre Grenzen stoßen, sind neue Lösungen gefragt. In Luxemburg hat Corex gezeigt, wie selbst stark belastungsbegrenzte Fabrikdächer mithilfe von Leichtbau-PV-Modulen und einer neuen Montage in die Energiewende einbezogen werden können.

Nicht jedes Industriedach eignet sich für Solarzellen. Gewichtsbeschränkungen, Abschattungen und komplexe Grundrisse zwingen Unternehmen oft dazu, sich weiterhin auf teuren Netzstrom zu verlassen. Genau vor diesem Dilemma stand das Unternehmen Corex in seiner Produktionsstätte in Differdange, Luxemburg: Das Dach lässt nicht mehr als fünf Kilogramm zusätzliche Dachlast pro Quadratmeter zu. Doch mithilfe des Leichtbaumoduls Nebular von Aiko verwandelte Corex ein technisches Hindernis in einen Meilenstein der Nachhaltigkeit.

Leichtbau-PV macht Solarstrom auf Fabrikdächern möglich

Corex, ein Unternehmen der internationalen VPK-Gruppe, stellt Hülsen, Rohre und Kantenschutzwinkel für Kunden in ganz Europa her. Da die energieintensiven Produktionslinien den ganzen Tag laufen, ist Strom sowohl ein kritischer Kostenfaktor als auch eine Möglichkeit zur Dekarbonisierung. Gemeinsam mit dem Installationspartner Enerdeal machte sich das Unternehmen daran, seine begrenzt tragfähige Dachfläche in eine Anlage für saubere Energie zu verwandeln.

Die Lösung kamen in Form von Aikos N-Type ABC Nebular-Modulen, die nur 4,3 kg/m2 wiegen. In Kombination mit einem ultraleichten Montagesystem von weniger als 0,7 kg/m2 konnten die Installateure die Sicherheitsgrenzen des Daches einhalten und dennoch eine Systemgröße von 608 kWp erreichen – ein Wert, den kein herkömmliches Modul hätte erzielen können. „Die Gewichtsbeschränkung war ein echtes Hindernis. Mit den leichten Modulen von Aiko konnten wir das Dach ohne kostspielige Verstärkung belegen. Das zeigt, dass Solarenergie möglich ist, selbst wenn die Bedingungen unmöglich erscheinen“, sagt Filip Verboven, COO bei Enerdeal by EDP.

Die Leistung wurde nicht beeinträchtigt. Dank des höheren Wirkungsgrads von ABC erreichte die Anlage 15 Prozent mehr Kapazität als geklebte PV-Module. Auch die Wärmeableitung erwies sich als besser: Bei der gerahmten Montage blieb ein Lüftungsspalt zwischen Dach und Modul bestehen, wodurch sich die Temperaturleistung verbesserte (-0,26 Prozent gegenüber -0,38 Prozent). Durch die Verwendung einer geschraubten statt einer geklebten Unterkonstruktion stellte Enerdeal zudem die strukturelle Integrität sicher und vermied das Risiko von Mikrorissen, das häufig mit klebstoffbasierten Systemen verbunden ist.

Nicht jedes Dach trägt Solarstrom – dieses schon

„Unser Kunde wollte eine Lösung, die mit seiner Umweltvision übereinstimmt und gleichzeitig eine langfristige Zuverlässigkeit bietet. Die Aiko-Module boten ihm beides: mehr Leistung und eine sicherere, langlebigere Installation“, sagt François Neu, Country Manager Luxemburg bei Enerdeal by EDP. Mit der Entscheidung für Aiko erzielte Corex einen messbaren Gewinn an Nachhaltigkeit und Produktionseffizienz. Im Vergleich zu geklebten PV-Modulen liefert die Anlage:

  • + 15 Prozent höhere CO2-Reduktion (61.114 t versus 52.900 t)

  • + 18 Prozent höhere Eigenproduktionsquote (85 Prozent des Jahresbedarfs gedeckt)

  • + 26 Prozent höhere Lebensdauerproduktion (13,6 GWh versus 10,7 GWh)

Das Projekt zeichnet sich nicht nur durch seine Zahlen aus, sondern auch durch die Botschaft, die es vermittelt: Selbst Dächer mit strengen technischen Beschränkungen können einen Beitrag zur Energiewende leisten. Mit fortschrittlicher Technologie und starken lokalen Partnerschaften können Hindernisse in Chancen verwandelt werden. Für Corex zeigt dieses Projekt, dass jede Industriefläche Potenzial für die Dekarbonisierung birgt und dass solche Schritte, wenn sie europaweit umgesetzt werden, die Vision einer kohlenstofffreien Gesellschaft in greifbare Nähe rücken.

Bildergalerie

  • Aikos Leichtbau-Module auf dem Fabrikdach des Unternehmens Corex.

    Aikos Leichtbau-Module auf dem Fabrikdach des Unternehmens Corex.

    Bild: AIKO

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