Nur 20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland haben eine Schulung zur Nutzung von KI erhalten. Bastian Sens, Marketingexperte und Geschäftsführer von Sensational, erklärt, warum dies eine alarmierende Zahl ist und dass dahinter mehr steckt als nur Rechtssicherheit. Es handelt sich um eine Zahl, die aufrütteln sollte – die aber wahrscheinlich doch wieder nur für Schulterzucken sorgen wird: Bloß ein Fünftel aller Beschäftigten hierzulande wird im Umgang mit KI geschult, wie aus einer aktuellen Bitkom-Studie hervorgeht.
Bildungslücke in deutschen Unternehmen
Während KI längst in vielen Unternehmen Einzug gehalten hat, bleiben rund 80 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne jede Perspektive auf eine angemessene Qualifizierung zurück – ohne Wissen, ohne Rechtssicherheit, ohne Teilhabe an einer Entwicklung, die ihre Arbeitsrealität in diesem Augenblick grundlegend verändert. Diese Lücke ist nicht nur ein Bildungsversäumnis, sondern wird zunehmend zum Risiko für Wertschöpfung, Wettbewerbsfähigkeit und Integrität unseres Wirtschaftsstandortes. Denn es geht nicht mehr um die Frage, ob KI eingesetzt wird, sondern wie dies rechtssicher, effizient und verantwortungsvoll geschieht. Die EU-KI-Verordnung macht es zur Pflicht, Mitarbeitende angemessen zu befähigen.
Dennoch herrscht vielerorts Schweigen oder es wird lediglich symbolische Schulungsrhetorik betrieben, obwohl KI bereits produktiv eingesetzt wird. Die Folge: Unternehmen tappen in regulatorische Grauzonen, Mitarbeitende bedienen Tools ohne Verständnis für Datenschutzrisiken oder Verzerrungseffekte und Innovation verkommt von einer planbaren Entwicklung zum Zufallsprodukt. Wer glaubt, dies ignorieren zu können, verkennt die Tragweite dieses Wandels.
Deutsche Unternehmer müssen umdenken und KI-Kompetenz als strategische Ressource begreifen. Nur durch systematische, praxisnahe und kontinuierliche Qualifizierung kann sichergestellt werden, dass Beschäftigte nicht zu passiven Nutzern, sondern zu aktiven Gestaltern dieser Technologie werden. Wer KI nutzt, muss sie verstehen. Punkt. Nur so lassen sich Haftungsrisiken minimieren, Datenschutzanforderungen umsetzen und das Potenzial von KI tatsächlich ausschöpfen: für Effizienzgewinne, kreative Entlastung, Innovationskraft und eine nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen. Es ist natürlich bequem, den Status quo zu verwalten, während sich der Markt transformiert.
Doch genau diese Trägheit gefährdet die deutsche Wirtschaftskraft. Wer jetzt nicht in die KI-Kompetenz seiner Mitarbeitenden investiert, riskiert nicht nur, technologisch abgehängt zu werden, sondern lässt auch eine ganze Belegschaft in eine unsichere Zukunft laufen. Gezielte Schulungsangebote sind dabei kein lästiger Kostenfaktor, sondern der Schlüssel, um künstliche Intelligenz verantwortungsvoll, rechtssicher und wertschöpfend einzusetzen. Wer sie jetzt ermöglicht, sichert sich einen Wettbewerbsvorteil und gestaltet aktiv die Zukunft seines Unternehmens.