VDMA-Branchenführer Gute Position für deutsche Brennstoffzellen-Hersteller auf dem Weltmarkt

Durch den breiten Einsatz von Brennstoffzellen könnten die CO2-Emissionen sinken und die Luft sauberer werden.

30.04.2018

Die VDMA Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen hat einen neuen Branchenführer veröffentlicht. Laut diesem treibt die Transformation der Energiewirtschaft in verschiedenen Sektoren massiv voran. Außerdem sieht sich die deutsche Industrie für eine breite Einführung gut gerüstet.

Anlässlich der Hannover Messe hat die VDMA Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen ihren neuen Brennstoffzellen Branchenführer Deutschland 2018 vorgestellt. „Die Brennstoffzellen-Technologie hat ein breites Anwendungsspektrum, und sie befindet sich in vielen Bereichen voll in der Markteinführung. Die globale Transformation der Energiewirtschaft treibt die Entwicklung der Brennstoffzelle in verschiedenen Sektoren massiv voran. In diesem Jahr wird vermutlich erstmals die jährliche Gigawatt-Schwelle für die Installationen überschritten“, beschreibt Dr. Manfred Stefener, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft (AG) Brennstoffzellen den aktuellen Erfolg der Technologie.

Der Erfolg der Brennstoffzelle basiert auf ihren technischen Eigenschaften. „Brennstoffzellen sind sehr effiziente Energiewandler und erlauben eine weitere Reduzierung des Primärenergieeinsatzes und der CO2-Emissionen. Immer wichtiger wird dabei auch die lokale Schadstoffreduzierung in den urbanen Zentren. Weiterhin können Brennstoffzellen einen wichtigen Beitrag dabei leisten, die fluktuierende Strombereitstellung durch Erneuerbare Energien auszugleichen - dies ist besonders relevant für die Sektorkopplung. Bislang wenig bekannt ist, dass die Brennstoffzelle den Kern vieler Sektorkopplungstechnologien bildet“, sagt Gerd Krieger, Geschäftsführer VDMA AG Brennstoffzellen.

Einer breiten Technologie-Einführung steht nichts mehr im Weg

Für die breite Technologie-Einführung der Brennstoffzellen in Deutschland sieht sich die Industrie gut gerüstet. „Deutschland hat das wissenschaftliche Know-how zur Entwicklung und Demonstration bewiesen und zeigt die industrielle Stärke zur Serienfertigung und internationalen Vermarktung von Brennstoffzellen. Dabei stehen wir im Wettbewerb mit Nordamerika und Asien. Für die Markteinführung in Deutschland benötigt die Industrie verlässliche Rahmenbedingungen“, erläutert Stefener. Mit dem Bekenntnis zur Weiterentwicklung des Nationalen Innovationsprogramms, dem Bekenntnis zur Stärkung der Wasserstofftechnologie und der Sektorkopplung sowie der Beschleunigung der Energiewende im Wärmesektor und zur Modernisierung der Kraft-Wärme-Kopplung stehen die Zeichen für schnelles Wachstum gut. „Dies sind optimale Voraussetzungen dafür, dass unsere Vorhersage eines Heimatmarktes der Brennstoffzellenindustrie im Jahr 2022 mit einem Umsatz im Bereich von 2,6 Milliarden Euro Realität wird“, ergänzt Krieger.

Nach Informationen des internationalen Beratungsunternehmen E4tech, welches seit 2014 einen jährlichen Bericht über die Brennstoffzellenindustrie veröffentlicht, wurden nach mehrjährigen starken Wachstumsraten im Jahr 2017 knapp 700 Megawatt Brennstoffzellenleistung ausgeliefert. Derzeit teilen sich Asien und Nordamerika noch 95 Prozent des Marktes, der weiterhin stark von regionaler und nationaler Politik beeinflusst ist. Die Nachfrage in Europa kommt noch zu einem Großteil aus Demonstrationsprojekten in unterschiedlichsten Anwendungen. Bei Brennstoffzellen für Züge, Lastkraftwagen und Schiffe sticht Europa allerdings bereits heute global heraus. Die europäische Brennstoffzellenindustrie ist weltweit gut positioniert und deutlich stärker als es der aktuelle europäische Markt vermuten lässt. Während der globale Brennstoffzellenmarkt über viele Jahre von stationären Anwendungen geprägt war, entsteht derzeit ein Trend für Brennstoffzellen in Transportanwendungen.

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