Fusionsenergie in Deutschland Zukunftstechnologie Kernfusion: Industrie und Staat bündeln Kräfte

RWE investiert 10 Millionen Euro in Focused Energy – und stärkt damit den Aufbau eines Laserfusions-Campus in Biblis.

Bild: iStock, lvcandy
14.10.2025

In Biblis soll ein deutscher Campus für Laserfusion entstehen. Mit einer Investition von 10 Millionen Euro in das Start-up Focused Energy setzt RWE ein Signal für den Standort Deutschland.

Die Kernfusion gilt als eine der vielversprechendsten Zukunftstechnologien im Energiebereich. Deshalb beteiligt sich RWE als strategischer Partner mit 10 Millionen Euro am Laserfusionsunternehmen Focused Energy. Das Unternehmen mit Sitz in Darmstadt ist ein Start-up für Laserfusion. In Abhängigkeit des weiteren Projektverlaufes kann sich RWE vorstellen, ihr Engagement perspektivisch auszuweiten.

Mit dieser Investition unterstützt RWE sowohl die vom Bund vorangetriebene Fusionsforschung als auch die Entwicklung des Standorts Biblis. Auch die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) unterstützt Focused Energy finanziell bei der Entwicklung einer Fusionsroadmap am ehemaligen Kraftwerksstandort Biblis. SPRIND fördert bahnbrechende Technologien in Deutschland, um Fortschritt schneller von der Forschung in die Anwendung zu bringen.

RWE unterstützt Fusionsforschung

Die Bundesregierung hat sich in ihrer Hightech-Agenda Deutschland zur Fusionsforschung bekannt. Deutschland soll zum führenden Standort werden und so auch Fachkräfte, Wissenschaft, Investoren sowie neue Unternehmen anziehen. Erst am Mittwoch hat das Bundeskabinett einen Aktionsplan gebilligt, der den Weg für den Bau des ersten Fusionsreaktors der Welt in Deutschland ebnen soll.

Hessen bietet dank Focused Energy und der TU Darmstadt alle Voraussetzungen, um einen Leuchtturm für die Fusionsforschung zu werden. Mit dem ehemaligen Kraftwerk Biblis steht ein einzigartiger Standort zur Verfügung, der zeitnah zu einem führenden europäischen Fusionscampus entwickelt werden kann. Die vorhandene Infrastruktur in Biblis bietet zeitliche und ökonomische Vorteile bei der Realisierung eines Leitstandortes für Fusionsenergie.

Bereits seit Juli 2024 besteht zwischen RWE und Focused Energy eine Kooperationsvereinbarung zur Durchführung eines Pilotprojekts im Bereich bildgebender Lasertechnologien, der sogenannten Laser Driven Radiation Sources (LDRS). LDRS sind eine wichtige technische Vorstufe für potenzielle Laser-Fusionskraftwerke.

Industriepartner unterstützen Laserfusionsprojekt

Steffen Kanitz, Geschäftsführer von RWE Nuclear, sagt: „Als Stromproduzent ist unser Unternehmen Technologie-Anwender, kein Entwickler. Gleichwohl wollen wir helfen, deutsche Spitzenforschung bei der Laserfusionstechnologie zu ermöglichen. Daher unterstützen wir die Visionen zur Kernfusion von Bund und Land zur Entwicklung eines ersten Fusionsreaktors in Deutschland.“

Rafael Laguna, Direktor der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND, ergänzt: „Start-ups sind dynamisch, innovativ und flexibel. Doch bei einer so großen Mission wie der Kernfusion braucht es mehr: ein starkes Ökosystem und eine skalierbare, innovative Lieferkette. Die enge Zusammenarbeit mit etablierten Industrie-Playern - wie hier von Focused Energy und RWE vorgelebt - kann diese Anforderungen in der gesamten Bandbreite abdecken. Dieses Ökosystem muss am Industriestandort Deutschland noch viel stärker wachsen.“

Thomas Forner, CEO von Focused Energy, ergänzt: „Gemeinsam mit RWE und weiteren starken Partnern schaffen wir die industrielle Basis, um Fusionsenergie in Deutschland Realität werden zu lassen. Biblis bietet mit seiner bestehenden Infrastruktur und zentralen Lage die ideale Grundlage, unsere Roadmap in einem weltweit einzigartigen Laserfusions-Campus umzusetzen.“

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