Windenergie im Aufwind Wind an Land: Zuschläge sichern Kurs auf EEG-Ausbauziele

Die Windenergie-Ausschreibung im August war um 66 Prozent überzeichnet – ein Zeichen für hohen Wettbewerb und stabile Ausbauziele im Rahmen des EEG.

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26.09.2025

Die jüngste Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land war stark überzeichnet, da die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt. Es wurden 3.448 MW bezuschlagt – ein wichtiges Signal für Wettbewerb, sinkende Preise und stabile Ausbauziele.

BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek sagt dazu: „Auch die dritte Ausschreibungsrunde in diesem Jahr war überzeichnet. Insgesamt wurden 2025 schon rund 11.000 MW in den Ausschreibungen bezuschlagt. Damit befinden wir uns auf stabilem Kurs auf die EEG-Ausbauziele. Ebenfalls mehr als 10.000 MW wurden in den ersten acht Monaten des Jahres neu genehmigt. Zusammen mit einem Zubauvolumen von 3.000 MW im selben Zeitraum wird deutlich, dass die Branche die politisch definierten Ziele stemmen wird. Ein solides Fundament aus Neugenehmigungen und Zuschlägen schafft zugleich Planungssicherheit für Investitionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Jetzt heißt die Devise: Kurs halten!“

Wettbewerb senkt Zuschlagswerte – Markt zeigt hohe Dynamik

Dem verfügbaren Volumen von 3.443 MW standen Gebote im Umfang von 5.739 MW gegenüber. Laut der Bundesnetzagentur ist dies der bisher zweithöchste Wert in einer Ausschreibung. Die Ausschreibung war damit um rund 66 Prozent sehr stark überzeichnet. Insgesamt wurden Projekte mit 3.448 MW bezuschlagt. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sank gegenüber der Vorrunde erneut und lag bei 6,57 Cent pro Kilowattstunde. Damit liegt er um 12,73 Prozent unter dem Höchstwert von 7,35 Cent. Die höchsten Zuschlagsvolumina gingen an Nordrhein-Westfalen (817 MW, 105 Zuschläge), Niedersachsen (800 MW, 73 Zuschläge) und Brandenburg (609 MW, 89 Zuschläge). Für Brandenburg ist dies die höchste je in einer Ausschreibung erreichte Zuschlagsmenge. Die geringsten Zuschlagsvolumina entfielen auf das Saarland (14,4 MW, ein Zuschlag) und Hamburg (8,4 MW, ein Zuschlag). In den Stadtstaaten Berlin und Bremen gab es keine Zuschläge.

„Die sehr starke Teilnahme an der Ausschreibungsrunde führt zu einem gesteigerten marktlichen Wettbewerb. In der Folge sehen wir seit mehreren Ausschreibungsrunden fallende Zuschlagswerte. Damit treten die gewünschten Preissteuerungseffekte ein. Das System funktioniert. Wir brauchen jetzt Kontinuität in Zielen und Rahmenbedingungen, damit die Branche weiterhin mit gleichbleibend hoher Dynamik sicher planen kann. Das hat auch das Gutachten zum Energiewende-Monitoring unterstrichen: Der Ausbau muss fortgesetzt und die Planungen für den Strombedarf bei rund 705 TWh definiert werden, wenn die Industriestruktur in Deutschland erhalten werden soll. Dazu braucht es einen fokussierten Ausbau der Flexibilitäten im deutschen Stromnetz. Vor allem für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft müssen jetzt die richtigen Weichen gestellt werden. Hier war das Gutachten erfreulich klar. Daraus müssen jetzt auch politisch die richtigen Schlüsse gezogen werden“, kommentiert Heidebroek.

Das Problem der langen Bearbeitungszeiten für die Auswertung der Ausschreibungsrunden bleibt jedoch ungelöst. „Wartezeiten von gut zwei Monaten sind bei den letzten Ausschreibungsrunden die Regel statt die Ausnahme. Wir appellieren hier dringend an die Bundesnetzagentur, schneller zu werden. Jede Verzögerung in der Bekanntgabe der Ergebnisse bremst den Ausbau“, so die BWE-Präsidentin.

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