Christian Eder, Congatec Server-Module für das Edge

congatec GmbH   Embedded in your success.

Christian Eder arbeitet als Director Marketing bei Congatec und ist Vorsitzender des PICMG-Unterausschusses für COM-HPC. Das Technologieunternehmen legt den Fokus auf embedded Computer-on-Modules sowie Embedded- und Edge-Computing-Produkte.

Bild: Congatec
15.11.2021

Die Performanceansprüche am Edge steigen enorm. Sever-on-Modules (SoMs) nach dem COM-HPC Standard bieten OEM deutlich mehr Cores, mehr Processing Performance und mehr Bandbreite als jemals zuvor. Über bis zu 8 Speicherbänke können aktuell 1 TByte RAM genutzt werden. Das ist doppelt so viel als bislang mit SoMs möglich war.

Mit COM-HPC Server wird es sogar möglich, Systeme modular mit beispielsweise zwei solcher SoMs auf ein Carrierboard zu integrieren, was nochmals mehr Performance ermöglicht. Mit COM-HPC werden Edge-Server zudem auch modularer und damit auch nachhaltiger. Dies auf Basis einer herstellerunabhängigen Spezifikation des weltweit anerkannten Standardisierungsgremiums PICMG. Dadurch werden Performance-Upgrades im Vergleich zum kompletten Austausch von 1U- oder 3U-Rack-Systemen und Compute Nodes deutlich günstiger. Gleiches gilt natürlich auch für Micro-Server: Rund 50 Prozent der Kosten können so pro Upgrade gegenüber einer Neuanschaffung eingespart werden.

Damit sind COM-HPC Server Module extrem attraktiv für Anbieter von Edge Data Centern, die ihre Systeme „as a Service“ anbieten. Mit Modulen können sie den Return-on-Investment bei gleichbleibenden Preisen um 25 bis 33 Prozent steigern. Dies unter der Annahme, dass ein System ein oder zwei Performance-Upgrades durch Module erhält und die Performance-Steigerung ohne Aufpreis für den Kunden bereitgestellt wird. Wir erwarten deshalb eine sehr hohe Nachfrage aus dem Networking und Storage Segment, da „as a Service“ hier zunehmend zum Standard wird.

Diese Return-on-Investment- und Nachhaltigkeitsbetrachtungen sind jedoch nicht der einzige Benefit von modularen Edge-Servern, die durch die lokale Verarbeitung auch Backhaul-Kosten sparen. Anwender solcher Edge-Server müssen für beispielsweise Industrie 4.0 Fabriken, smarte Züge und Schienennetze sowie für Videoüberwachungslösungen für den öffentlichen Raum auch die Möglichkeit haben, ihre Systeme individuell auszulegen. Das lässt sich mit Modulen besonders effizient und auch sehr kompakt umsetzen.

Um seine Kunden bestens auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten, hat Congatec bereits sein Ökosystem ausgebaut und Kühllösungen entwickelt, die es OEM ermöglichen werden, Systeme bis 100 Watt komplett ohne aktiven Lüfter zu kühlen. Das steigert die Robustheit der Systeme und reduziert das Ausfallrisiko in rauem Umfeld. Eine massive Kühlung dieser Art schützt die Systeme aber auch wirkungsvoller vor Temperaturschocks. Diese können bei Edge Data Centern schnell zu einer Herausforderung werden, wenn im Winter ein Servicetechniker beispielsweise im mobilen Edge-Datacenter die Tür öffnet, sodass plötzlich Eiseskälte eindringt.

Damit solche Vor-Ort-Einsätze aber erst gar nicht erforderlich werden, gibt es für COM-HPC Module selbstverständlich auch standardisierte Remote-Management Lösungen auf Basis von Redfish und IPMI. Die PICMG hat spezifiziert, wie hier das Zusammenspiel zwischen Modul und Carrierboard aufgesetzt werden sollte. Das ist ein elementarer Baustein für die Akzeptanz des COM-HPC Server-Standards bei den Serveradministratoren, die solche Werkzeuge vom Rechenzentrum gewohnt sind. Insofern sind wir sehr glücklich bei Congatec, dass diese Spec noch vor dem Launch der ersten COM-HPC Server Module verabschiedet wurde, da so jeder OEM entscheiden kann, welche Strategie er fährt ohne inkompatibel zu werden. Die PICMG hat ihre Hausaufgaben also gemacht.

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