Weniger China-Abhängigkeit in der Windenergie bis 2035 Resilienz-Roadmap stärkt Lieferketten der Windindustrie

Die Resilienz-Roadmap soll die Abhängigkeit der deutschen Windindustrie von Importen reduzieren. Ziel ist eine stärkere Diversifizierung der Lieferketten bis 2035.

Bild: iStock, metamorworks
06.08.2025

Gemeinsam mit dem Bundesverband WindEnergie hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Resilienz-Roadmap vorgestellt. Diese definiert konkrete Ziele, um die Importabhängigkeit bei Permanentmagneten zu reduzieren und die Windenergiebranche widerstandsfähiger zu machen. Bis 2035 sollen 50 Prozent der benötigten Magneten aus alternativen Lieferländern stammen, um die Energiesicherheit und Versorgung Europas langfristig zu gewährleisten.

Die Windindustrie bildet einen der zentralen Pfeiler der Energiewirtschaft in Deutschland und Europa. Sie stärkt die Wirtschaftskraft des Landes, schafft Wertschöpfung vor Ort und ist ein wichtiger Jobmotor. Verlässliche Lieferketten und eine ständige Verfügbarkeit wichtiger Komponenten sind eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg der Branche und ihren wachsenden Beitrag zu einer sicheren Energieversorgung.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat die „Resilienz-Roadmap“ vorgestellt, an deren Erstellung der Bundesverband WindEnergie beteiligt war. Mit der Roadmap sollen Importabhängigkeiten bei Permanentmagneten abgebaut und die Resilienz der deutschen und europäischen Windenergieindustrie gestärkt werden.

Energiesicherheit durch diversifizierte Lieferketten

Zur Verringerung kritischer Importabhängigkeiten und zur Stärkung der heimischen und europäischen Branche hat das BMWE gemeinsam mit dem BWE sowie weiteren Verbänden, Herstellern und Zulieferern die „Resilienz-Roadmap“ entwickelt. Sie legt erstmals einen konkreten Zielpfad fest: Bis 2030 sollen 30 Prozent der Permanentmagneten aus alternativen Lieferländern stammen, bis 2035 soll der Anteil auf 50 Prozent anwachsen.

„Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, aber auch jüngste Exportbeschränkungen der chinesischen Regierung machen deutlich, wie verwundbar die Energieversorgung ist. Derzeit stammt ein sehr hoher Anteil an Permanentmagneten und seltenen Erden, die in der Windindustrie benötigt werden, aus China. Es gilt, einseitige Abhängigkeiten zu vermindern, um unser Energiesystem somit sicherer zu gestalten. Diesem Ziel dient die Resilienz-Roadmap. Sie bestimmt einen Fahrplan zur Diversifizierung der Lieferketten”, so BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek.

Angesichts des starken Engagements der Branche ist es aus Sicht des BWE von zentraler Bedeutung, dass Planungssicherheit sowie klare Rahmenbedingungen gewährleistet bleiben, damit die geplanten Umstellungen schrittweise erfolgen können. Die Hersteller von Windenergieanlagen können ihre komplexen Lieferketten bei ausreichendem zeitlichen Vorlauf umstellen und diversifizieren. Es muss jedoch gewährleistet werden, dass der zunächst gesteigerte Beschaffungsaufwand für diversifizierte Lieferketten im Ausschreibungssystem berücksichtigt wird.

Die Bundesregierung ist in der Verantwortung, die Anstrengungen der Branche durch die Etablierung neuer Partnerschaften zu flankieren. Der BWE begrüßt, dass das BMWE unter anderem eine Auslandsinvestitionsförderung, Rohstofffonds oder Energieforschung stärker unterstützen will. Ebenfalls begrüßt der Verband die beabsichtigte Integration der Vereinbarungen der Roadmap in den weiteren Prozess der Umsetzung des Net Zero Industry Act (NZIA).

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