Additive Fertigung Projekt „Superman“ soll industriellen 3D-Druck voranbringen

Im MoldJet-Verfahren hergestellter Grünkörper aus rostfreiem Edelstahl (316L) mit innenliegenden Strukturen

Bild: Fraunhofer IFAM
05.08.2021

Am Fraunhofer IFAM in Dresden ist das neue 3D-Druck-Projekt „Superman“ gestartet. Darin arbeiten drei Partner an einer Paste für das MoldJet-Verfahren der israelischen Firma Tritone Technologies. Ziel ist es, Nickelbasislegierungen für neue Designansätze nutzbar zu machen.

„Superman“ steht für „Innovative sinterable nickel-based superalloy paste for the additive manufacturing of functional metallic components with the new MoldJet process“. Hinter dem kürzlich vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM gestarteten Projekt steckt das Vorhaben, einen neuen Werkstoff für den industriellen 3D-Druck brauchbar zu machen.

Entwickelt werden soll eine Paste mit einer hochwarmfesten Legierung für das MoldJet-Verfahren von Tritone Technologies. Neben dem israelischen Unternehmen und dem Fraunhofer IFAM wirkt auch Mimplus Technologies an der Idee mit. „Superman“ ist das erste öffentliche Gemeinschaftsprojekt zum MoldJet-Verfahren.

Adressierte Industriezweige

Charakteristisch für das MoldJet-Verfahren ist seine Flexibilität in Bezug auf Bauteilgröße und -design. Gefertigt werden Bauteile aus Nickelbasislegierungen. Hierin liegt auch die Hauptmotivation der „Superman“-Partner: Sie wollen den komplexen Werkstoff für neue Designansätze nutzbar machen, die sich mit herkömmlichen Verfahren nicht realisieren lassen.

Die Ergebnisse des Projekts können für verschiedene Industriezweigen interessant sein. Dazu zählen vor allem die Luft- und Raumfahrt, Energietechnik, Elektrotechnik, Medizintechnik, Automobilindustrie sowie die chemische Industrie oder Öl- und Gasförderung.

Förderung von deutscher Seite

„Superman“ ist Teil des Eureka-Calls „13th German-Israeli Call for Proposals for Joint R&D Projects“. Auf deutscher Seite wird es vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert.

Das Fraunhofer IFAM hat dabei als erster europäischer Anwender Anfang 2021 sein MoldJet-System im Innovation Center Additive Manufacturing (ICAM) in Betrieb genommen. Hier führt das Institut sein Spektrum an additiven Fertigungsverfahren zusammen und entwickelt neue Lösungen für Werkstoffe und Bauteilgeometrien. Neben dem MoldJet-Verfahren finden sich hier Geräte für selektives Elektronenstrahlschmelzen, 3D-Siebdruck, metallbasierten Filamentdruck, Lithography-based Metal Manufacturing und Gel Casting.

Bildergalerie

  • MoldJet-Anlage am Fraunhofer IFAM in Dresden

    MoldJet-Anlage am Fraunhofer IFAM in Dresden

    Bild: Fraunhofer IFAM

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