Herstellung gedruckter Elektronik direkt auf flexiblen und 3D-Substraten

Aerosoldrucklösung für gedruckte Elektronik auf 3D-Oberflächen

Sonojet erhält den Leibniz-Gründungspreis 2026 für eine neue Aerosoldrucktechnologie, die die Herstellung gedruckter Elektronik auf 3D-Oberflächen effizienter macht und den Weg zum Markteintritt 2026 ebnet.

Bild: iStock, Михаил Руденко
08.12.2025

Sonojet erhält den Leibniz-Gründungspreis 2026 für eine neuartige Aerosoldrucklösung, welche die Produktion gedruckter Elektronik auf 3D-Oberflächen erheblich optimiert. Die Technologie basiert auf einer mikroakustischen Aerosolquelle, die am IFW Dresden entwickelt wurde, und ermöglicht eine effiziente Nutzung funktionaler Tinten. Das Start-up wird durch Programme von Bund und Ländern gefördert und bereitet seinen Markteintritt für 2026 vor.

Der Leibniz-Gründungspreis 2026 geht an Sonojet aus dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden. Das Start-up bietet eine neuartige Aerosoldrucklösung für die Herstellung gedruckter Elektronik auf 3D-Oberflächen.

Der mit 50.000 Euro dotierte Leibniz-Gründungspreis 2026 geht an die Ausgründung Sonojet aus dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW Dresden). Mit einer neuen Aerosoldrucktechnologie bringt Sonojet den industriellen Mikrodruck in der Halbleiter- und Elektronikindustrie signifikant voran. Aerosoldruck hat sich in der jüngeren Vergangenheit zu einer vielversprechenden Technologie für die Herstellung gedruckter Elektronik auf 3D-Oberflächen entwickelt, die entscheidende Vorteile gegenüber etablierten Druckverfahren aufweist.

Neue Aerosoldrucktechnologie überwindet bisherige technische Limitationen

Der auf einer am IFW Dresden entwickelten neuen Technologie basierende Aerosoldruckkopf als zentrales Produkt von Sonojet überwindet die technischen Limitationen bisheriger Systeme. Hierbei wird das benötigte Aerosol effizient über eine integrierte, chipbasierte, mikroakustische Aerosolquelle erzeugt. Zugleich zeichnet er sich durch eine kompakte Bauform und eine stark vereinfachte Systemarchitektur aus. Sonojet ermöglicht zudem den Druck einer großen Bandbreite an funktionalen Tinten und geht sehr ressourceneffizient mit teuren Druckmaterialien wie etwa Edelmetalltinten um.

Damit erlaubt Sonojet die Herstellung gedruckter Elektronik wie Leiterbahnen, Antennen oder Sensoren direkt auf 3D-Bauteilen, Gehäusekomponenten oder flexiblen Substraten. Anwendungsbereiche liegen unter anderem in der Consumer-Elektronik, im Automobilbau, in der Medizintechnik oder im Verteidigungsbereich.

Gründung, Förderung und Vorbereitung des Markteintritts 2026

Die Gründung von Sonojet als GmbH erfolgte im Mai 2025. Der Einstieg in das operative Geschäft ist für Mitte 2026 geplant. Bis einschließlich 2026 profitiert das Start-up noch von einer Förderung im Programm „Exist Forschungstransfer“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Technologieentwicklung erfolgte in den vergangenen Jahren zudem durch Projektförderungen des Bundesforschungsministeriums, des Freistaats Sachsen und der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Das Preisgeld des Leibniz-Gründungspreises möchte Sonojet für die Teilnahme an internationalen Industriemessen und die Professionalisierung des Marketings verwenden. In der nahen Zukunft sind die Finalisierung des Druckkopfes für den Markteintritt und die Entwicklung eines einfachen Komplettdrucksystems geplant.

Das interdisziplinäre Gründungsteam

Das Gründungsteam von Sonojet besteht aus:

  • Stefanie Hartmann bringt als promovierte Physikerin 15 Jahre Erfahrung als Business-Development- und Innovationsmanagerin mit. Sie übernimmt die Geschäftsführung und verantwortet die Finanzierungsplanung sowie die Kunden- und Kapitalakquise.

  • Mehrzad Roudini fungiert als hauptverantwortlicher Wissenschaftler von Sonojet. Der promovierte Maschinenbauer verfügt über eine mehr als zehnjährige Erfahrung im Bereich der Aerosolerzeugung.

  • Andreas Winkler, promovierter Materialwissenschaftler, übernimmt die Leitung der technischen Vorlaufentwicklung. Seine Expertise liegt in der Fertigung von Mikrosystemen und der zugehörigen Analytik sowie im F&E-Projektmanagement.

  • Uhland Weißker leitet den Bereich Automatisierung und Geräteintegration. Der promovierte Festkörperphysiker arbeitete in den vergangenen Jahren an der Prototypenentwicklung und der Geräteintegration für Aerosolerzeugung.

  • Paul Günther ist promovierter Werkstoffwissenschaftler und wird bei Sonojet die Bereiche Produktentwicklung, Fertigung, Produktionsmanagement sowie das Qualitätsmanagement verantworten.

Bildergalerie

  • Leibniz-Gründungspreis 2026: Das Gewinnerteam von Sonojet vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden: Uhland Weißker, Paul Günther, IFW-Vorständin Juliane Schmidt, Stefanie Hartmann, Andreas Winkler, Mehrzad Roudini (von links).

    Leibniz-Gründungspreis 2026: Das Gewinnerteam von Sonojet vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden: Uhland Weißker, Paul Günther, IFW-Vorständin Juliane Schmidt, Stefanie Hartmann, Andreas Winkler, Mehrzad Roudini (von links).

    Bild: David Ausserhofer, Leibniz-Gemeinschaft

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