Surfen mit Sonnenstrom Das Internet hebt ab

publish-industry Verlag GmbH

Für besseres Internet will das DLR Solarsegler in die Stratosphäre schicken.

Bild: Solarstratos

13.06.2017

Alles Gute kommt von oben. Das gilt auch für das Internet, das derzeit über Satellitentechnik auf unsere Devices gelangt. Mithilfe von Solarstrom lassen sich die bisher erreichten Bandbreiten deutlich verbessern.

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Mit dem Smartphone E-Mails checken und das Weltgeschehen verfolgen ist mittlerweile jederzeit problemlos möglich – vorausgesetzt, man hat Zugang zum Internet.

Solar verleiht Flügel

Damit das Internet künftig flächendeckend zur Verfügung steht, hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Idee, Solarsegler ständig in der Stratosphäre kreisen zu lassen. Diese sollen die bisher eingesetzte Satellitentechnik ergänzen. Damit die fliegenden Höhenplattformen dabei möglichst autonom unterwegs sind, soll Solarstrom sie beflügeln.

Um den kommerziellen Einsatz eines solchen Fluggeräts zu erproben, hat die Initiative Solarstratos, ein Partner des DLR, im Mai den Prototypen Elektra-2 in die Luft geschickt. Energie bezieht das Fluggerät über 22 Quadratmeter Solarzellen, die sich auf den Tragflächen mit einer Spannweite von 25 Metern befinden.

Autonomer Flieger läuft mit Sonnenstrom

Mit einer vom DLR entwickelten automatischen Flugsteuerung ist Elektra-2 als weltweit erstes solarelektrisches Flugzeug in der Lage, im autonomen Betrieb bis zu 100 Kilogramm Nutzlast in rund 20 Kilometer Höhe zu bringen. Dabei bringt der Flieger selber gerade einmal 420 Kilogramm auf die Waage. Mit dieser Entwicklung wird nun Technik für die Breitband-Internetversorgung sowie die Fernerkundung direkt im Stratosphäreneinsatz auf die Probe gestellt.

Gelingen die Tests, ist es künftig möglich, Betriebskosten gegenüber Satelliten deutlich zu senken. Denn teure Raketenstarts wären dann nicht mehr nötig und Defekte könnten problemlos am Boden repariert werden. Für die derzeit besonders populäre Anwendungsperspektive des flächendeckenden Internets aus der Luft spricht außerdem, dass fliegende Höhenplattformen mit einer deutlich größeren Bandbreite gegenüber Satelliten punkten können. Und durch den Einsatz von Solarzellen und einem Elektromotor wird Surfen künftig eine sonnige und vor allem nachhaltigere Angelegenheit.

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