Bericht zu Kosten und Emissionen in der Industrie 10 Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz

ABB AG

Technologien, mit denen Industrieunternehmen energieärmer produzieren können, sind bereits jetzt verfügbar.

Bild: ABB
05.12.2022

Die von ABB gegründete Energieeffizienz-Initiative hat einen Bericht vorgelegt, der zeigt, wie industrielle Verbraucher ihre Energieeffizienz steigern können. Energiekosten und Emissionen sollen bei gleichbleibender Produktivität kurz- und mittelfristig deutlich sinken. Der Bericht führt dafür zehn konkrete Maßnahmen auf.

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Die Energieeffizienz-Initiative zeigt in einem neuen Bericht, dass die Verbesserung der industriellen Energieeffizienz der schnellste und wirksamste Weg ist, um Energiekosten zu senken und Treibhausgasemissionen zu verringern. Der Bericht wurde vor dem Hintergrund des steigenden Drucks auf Unternehmen durch hohe Energiekosten und die Folgen des Klimawandels erstellt. Die Energieeffizienz-Initiative ist ein globales Forum, dem sich rund 200 Akteure mit dem Ziel angeschlossen haben, die Energieeffizienz weltweit zu verbessern und den Austausch von Ideen und Best Practices in diesem Bereich zu intensivieren.

Das vergangene Woche veröffentlichte „Industrial energy efficiency playbook“ enthält zehn Maßnahmen, durch die Unternehmen ihre Energieeffizienz steigern und ihre Energiekosten und Emissionen reduzieren können. Im Mittelpunkt stehen bereits verfügbare Technologien, die rasche Ergebnisse sowie einen schnellen ROI liefern sollen und in großem Maßstab eingesetzt werden können.

„Energieeffizienz ist ein Win-Win für Unternehmen und das Klima“, sagt Kevin Lane, Senior Program Manager Energy Efficiency bei der Internationalen Energieagentur (IEA). „Die Industrie muss den Klimawandel an allen Fronten angehen – durch verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, Investitionen in kohlenstoffarme Prozesse und Entwicklung von Geschäftsmodellen, die auf Kreislaufwirtschaft ausgerichtet sind. Die Verbesserung der Energieeffizienz sticht dabei als die beste Option für Unternehmen hervor, die ihre Emissionen kurzfristig reduzieren wollen.“

Cloud, Sensoren und Smart-Building-Technologien

Laut IEA ist die Industrie als weltweit größter Verbraucher von Strom, Erdgas und Kohle verantwortlich für 42 Prozent des gesamten Strombedarfs, was über 34 Exajoule Energie entspricht. Die Eisen- und Stahlindustrie sowie die chemische und petrochemische Industrie sind die größten Energieverbraucher in den fünf Ländern mit dem höchsten Energieverbrauch: China, USA, Indien, Russland und Japan. Dieser Energieverbrauch ist im gegenwärtigen inflationären Umfeld mit hohen Kosten verbunden. Zudem war er laut IEA 2021 für neun Gigatonnen CO2 verantwortlich, was 45 Prozent der gesamten direkten Emissionen der Endverbrauchssektoren entspricht.

Im Rahmen des Berichts befragt wurden Unternehmen wie ABB, Alfa Laval, DHL und Microsoft sowie die IEA und die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich. Die Empfehlungen reichen von der Durchführung von Energieaudits bis zur angemessenen Dimensionierung von Industrieanlagen, die häufig für ihre Aufgabe zu groß ausgelegt sind und deshalb Energie verschwenden.

Durch den Datenumzug von lokalen Servern in die Cloud ließen sich rund 90 Prozent des Energieverbrauchs durch IT-Systeme einsparen. Auch die Beschleunigung des Übergangs weg von fossilen Brennstoffen durch die Elektrifizierung von Industrieflotten, die Umstellung von Gasboilern auf Wärmepumpen oder den Einsatz gut gewarteter Wärmetauscher kann Effizienzsteigerungen ermöglichen.

Weitere mögliche Maßnahmen sind die Installation von Sensoren und die digitale Energieüberwachung in Echtzeit, um sogenannte Geisteranlagen zu erkennen, die im Standby-Betrieb Strom verbrauchen. Die Nutzung digitaler Zwillinge hingegen kann Effizienzmaßnahmen ohne Unterbrechung der Produktion simulieren. Mit Smart-Building-Lösungen zur Steuerung von Stromversorgung, Beleuchtung, Jalousien und HLK (Heizung, Lüftung, Klima) lässt sich in Industrieanlagen ebenfalls Energie sparen.

„Wir müssen nicht das Licht ausschalten, um Geld zu sparen“

Zu den Empfehlungen zählt auch die Installation von Frequenzumrichtern, mit denen sich die Energieeffizienz eines motorbetriebenen Systems um bis zu 30 Prozent verbessern lässt. Würden die mehr als 300 Millionen elektrischen Antriebssysteme, die in der Industrie derzeit in Betrieb sind, durch optimierte, hocheffiziente Motoren ersetzt, könnte der weltweite Stromverbrauch um bis zu zehn Prozent reduziert werden.

„Lösungen zur Verbesserung der Energieeffizienz, die der Industrie im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Senkung ihrer Energiekosten helfen können, ohne Performance und Produktivität zu beeinträchtigen, gibt es bereits heute“, sagt Tarak Mehta, Leiter des ABB-Geschäftsbereichs Antriebstechnik. „Die jüngsten technologischen Fortschritte bei der Energieeffizienz bieten der Industrie ein erhebliches und unkompliziert realisierbares Verbesserungspotenzial. Wir müssen nicht das Licht ausschalten und die Produktion anhalten, um Geld zu sparen. Stattdessen zeigt dieser wichtige neue Bericht praktische Schritte auf, wie Unternehmen ihren Energiebedarf reduzieren, ihre Stromrechnung senken und dabei den laufenden Betrieb aufrechterhalten können.“

Podiumsdiskussion zum Bericht

Führungskräfte in Unternehmen und Experten, die mehr darüber erfahren möchten, wie sie ihre Energiekosten und ihre CO2-Emissionen senken können, sind zur Teilnahme an einer Podiumsveranstaltung eingeladen, bei der die im Bericht aufgezeigten Chancen und ihre mögliche Nutzung erörtert werden. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 13. Dezember 2022, um 16:00 Uhr MEZ statt und wird anschließend als Video auf Abruf zur Verfügung gestellt.

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