77 Prozent der Deutschen befürworten Roboter am Arbeitsplatz Fachkräftemangel in der Industrie: Roboter als Lösung gefragter denn je

Erhöhte Akzeptanz von Robotik: Viele sehen in der Robotik eine Lösung für den Fachkräftemangel und wünschen sich, dass gefährliche, monotone oder gesundheitsgefährdende Arbeiten automatisiert werden.

Bild: iStock, Fotomek
04.06.2025

Roboter am Arbeitsplatz stoßen in Deutschland auf breite Zustimmung. Laut dem Automatica-Trendindex 2025 sprechen sich 77 Prozent der Beschäftigten dafür aus, dass Roboter in der Industrie verstärkt eingesetzt werden – vor allem zur Entlastung bei gefährlichen, monotonen oder körperlich belastenden Tätigkeiten. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass Deutschland bei der Roboterdichte international an Boden verliert und vor der Aufgabe steht, seine Wettbewerbsfähigkeit durch mehr Automatisierung zu sichern.

Die große Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland ist der Ansicht, dass Roboter in der Fabrik die Wettbewerbsfähigkeit des Landes sichern. Drei Viertel sind zudem überzeugt, dass die Robotik dem Fachkräftemangel entgegenwirkt. Rund 80 Prozent wünschen sich, dass Roboter gefährliche, gesundheitsschädliche oder repetitive Tätigkeiten übernehmen. Dies geht aus dem Automatica-Trendindex 2025 hervor, für den insgesamt 5.000 Beschäftigte in fünf Ländern repräsentativ befragt wurden.

Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit zählt zu den dringendsten Aufgaben der neuen Bundesregierung. Der Fokus liegt dabei auf der Industrie. Ein Alarmsignal ist, dass China Deutschland im produzierenden Gewerbe bei der Roboterdichte inzwischen überholt hat. Das Reich der Mitte hat die Zahl der Roboter pro Fabrikarbeiter innerhalb von vier Jahren (2019 bis 2023) verdoppelt. Laut der International Federation of Robotics (IFR) liegt China mit 470 Einheiten pro 10.000 Arbeitnehmern seit 2023 weltweit auf Rang drei, Deutschland mit 429 Einheiten auf Rang vier und Japan mit 419 Einheiten auf Rang fünf.

Roboter helfen gegen Fachkräftemangel

Im Rahmen des Automatica-Trendindex wurden jeweils 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland, Japan, China, USA und Großbritannien befragt. Demnach erwarten in Deutschland rund drei Viertel der Befragten, dass Roboter dabei helfen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Industrieproduktion im eigenen Land zu halten. Noch stärker ist hier laut Trendindex die Zustimmung in China: Rund 80 Prozent der Befragten erkennen diese positiven Effekte für die heimische Industrie. In den USA sind es dagegen nur zwei Drittel.

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Ein weiterer wichtiger Treiber für Automation ist der Fachkräftemangel. Dass Robotik hier eine Lösung bietet, erwartet 75 Prozent. Besonders hohe Zustimmungswerte verzeichnet der Automatica Trendindex bei der Frage, ob Robotik und Automation die Zukunft der Arbeit verbessert: Die große Mehrheit will Robotern schmutzige, langweilige und gefährliche Aufgaben in der Fabrik überlassen: 85 Prozent glaubt, dass Roboter das Verletzungsrisiko bei gefährlichen Tätigkeiten verringern. 84 Prozent sehen Roboter für den Umgang mit kritischen Materialien als wichtige Lösung. Dass Roboter am Arbeitsplatz älteren Menschen ermöglichen, länger im Beruf zu bleiben, erwarten 70 Prozent der Befragten.

Automatica 2025: Lösungen für den Mittelstand

„Robotik und Automation bieten großes Potential, weil sie einerseits im Kampf gegen den Fachkräftemangel helfen und andererseits die Arbeitsqualität erhöhen, indem sie unangenehme Tätigkeiten übernehmen“, sagt Dr. Dietmar Ley, Vorsitzender des VDMA-Fachverband Robotik + Automation. „Gleichzeitig ist der Einstieg in die Industrie-Robotik für Unternehmen einfacher als je zuvor. Roboter machen rasante technologische Fortschritte in puncto Usability und werden in naher Zukunft genauso einfach zu bedienen und einzurichten sein wie Smartphones und Co.“

Dr. Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer der Messe München, betont, dass Robotik und Automation keine Jobkiller seien, sondern vielmehr Arbeitsplätze sichern und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie stärken. „Die deutsche Industrie steht vor vielfältigen Herausforderungen. Rund 750 Aussteller aus etwa 40 Ländern präsentieren in sechs Messehallen passende Lösungen“, so Dr. Pfeiffer. „Als international führender Marktplatz für automatisierte und intelligente Produktion ist die Automatica die ideale Plattform, um Wissen auszutauschen und neue Impulse zu gewinnen.“ Die Automatica findet vom 24. bis 27. Juni 2025 auf dem Münchner Messegelände statt.

Der Automatica-Trendindex wurde von der Leitmesse für intelligente Automation und Robotik „automatica 2025“ der Messe München mit Unterstützung eines professionellen Marktforschungsinstituts durchgeführt. Insgesamt wurden bevölkerungsrepräsentativ 5.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in fünf Ländern befragt, wie Robotik, Automation und Digitalisierung die Arbeitswelt verändern: USA (N=1.000), China (N=1.000), Japan (N=1.000), UK (N=1.000), Deutschland (N=1.000).

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