Eine Bestandsaufnahme der deutschen Stromversorgung zeigt: Die Stromerzeugung hat sich seit 2019 grundlegend verändert. Der Anteil erneuerbarer Energien war noch nie so hoch. Um die Ziele des Pariser Abkommens für das Jahr 2030 zu erreichen, muss dieser Anteil jedoch noch stärker wachsen. Die neue Ausgabe von „Physikkonkret” stellt den deutschen Strommarkt in den Jahren 2019 – vor der Corona-Pandemie und dem Russland-Ukraine-Krieg – und 2024 gegenüber und zeigt deutliche Veränderungen in der Zusammensetzung von konventionellen und erneuerbaren Energien.
Ziel 2030 in Sichtweite, aber nicht ohne weiteren Ausbau
Die Kernenergie stellt 2024 in Deutschland erstmals keinen Anteil mehr an der Stromerzeugung dar. Die Stromproduktion aus Kohle ist deutlich gesunken, während Erdgas leicht an Bedeutung gewonnen hat. Gleichzeitig stammen kumuliert fast 60 Prozent des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien – ein klarer Beleg für das Fortschreiten der Energiewende. „Es ist ein Erfolg, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromerzeugung stark gestiegen ist. Dieser muss aber noch stärker wachsen, um die Ziele für 2030 zu erreichen”, erklärt DPG-Präsident Klaus Richter.
Deutschland befindet sich auf dem Weg zu einer fossilfreien, klimafreundlichen Stromversorgung und setzt zunehmend auf erneuerbare Energien als tragende Säule der Energiezukunft. Der Energiemix muss sich jedoch weiter verändern. Die Reihe „Physikkonkret” der DPG stellt regelmäßig aktuelle physikalische Themen in leicht verständlicher Form dar. Sie richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit und möchte die Faszination für die Physik sowie ihre Relevanz für den Alltag vermitteln.
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) blickt auf eine Tradition seit 1845 zurück und ist mit rund 55.000 Mitgliedern die mitgliederstärkste und zugleich älteste nationale physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen fördert die DPG den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und die Förderung der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Zur Vernetzung mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik und Gesellschaft unterhält die DPG eine Hauptstadtrepräsentanz in Berlin.