Schutz der Anlagen im digitalen Zeitalter Wenn Maschinen zum Angriffsziel werden

Eine moderne Sicherheitsplattform hilft nicht nur bei der Abwehr akuter Bedrohungen – sie schafft auch die Basis für stabile Prozesse und nachhaltige Digitalisierung.

16.10.2025

Die industrielle Produktion ist heute stärker denn je mit IT- und Netzwerktechnologien verzahnt. Maschinen, Sensoren und Steuerungen sind digital vernetzt – und damit nicht nur effizienter, sondern auch angreifbarer. Was früher durch Zäune, Schlüsselkarten und Videoüberwachung geschützt wurde, erfordert heute umfassende digitale Sicherheitsstrategien.

Gerade in der produzierenden Industrie sowie im Maschinen- und Anlagenbau kann ein unerwarteter Ausfall weitreichende Folgen haben: Produktionsstillstand und erhebliche finanzielle Verluste sind keine Seltenheit. Umso entscheidender ist es, OT- und IT-Systeme konsequent sowohl gegen externe Angriffe als auch gegen Bedrohungen von innen zu schützen.

OT und IT – Zwei Welten, ein Ziel: Sicherheit

Lange Zeit beschränkten sich Sicherheitsmaßnahmen auf physische Zugangskontrollen. Doch moderne Produktionsumgebungen sind weit mehr als Hallen mit Maschinen – sie sind hochvernetzte Systeme. In diesen Umgebungen treffen zwei Welten aufeinander: die klassische Betriebstechnik (OT) und die Informationstechnik (IT).

Diese Systeme müssen heute enger denn je zusammenarbeiten, wenn es um den Schutz sensibler Produktionsdaten und -prozesse geht. Denn Cyberangriffe zielen zunehmend auch auf Maschinensteuerungen, Sensoren und Bedienpanels ab. Fällt etwa eine zentrale Steuerung aus, stehen nicht nur die Produktion still – oft sind ganze Lieferketten betroffen. Deshalb ist es unerlässlich, IT- und OT-Sicherheitsmaßnahmen miteinander zu verzahnen. Dazu gehört auch eine systematische Gefährdungsbeurteilung: Nur wer potenzielle Schwachstellen kennt, kann wirksame Schutzmaßnahmen ergreifen.

Unsichtbare Schwachstellen: Risiken intelligenter Systeme

Smarte Produktions- und Gebäudeleitsysteme bieten zahlreiche Vorteile – gleichzeitig erhöhen sie jedoch auch die Angriffsfläche. Besonders ältere Systeme, die selten oder nie mit Sicherheitsupdates versorgt wurden, geraten zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen. Regelmäßige Updates und Patch-Management sind daher unerlässlich.

Auch der Mensch stellt ein Sicherheitsrisiko dar: Angriffe über gefälschte E-Mails oder manipulierte Dateien (Social Engineering) zielen darauf ab, Mitarbeitende zur Preisgabe vertraulicher Informationen zu verleiten. Nur durch Schulung, klare Zuständigkeiten und ein durchdachtes Zugriffsmanagement lassen sich diese Risiken eindämmen.

Steigende Sicherheitsanforderungen– nicht nur für KRITIS-Betreiber

Mit der EU-Richtlinie NIS2 verschärfen sich die Anforderungen an die Cybersicherheit – nicht nur für kritische Infrastrukturen, sondern auch für viele produzierende Unternehmen. Wer Anlagen und Prozesse digital betreibt, muss Sicherheitslücken regelmäßig identifizieren, bewerten und dokumentieren. Zentrale Elemente dabei sind:

  • Robuste Sicherheitsarchitekturen

  • Frühwarnsysteme für Angriffe

  • Notfall- und Wiederanlaufpläne

Moderne Systeme wie SIEM (Security Information and Event Management) unterstützen Unternehmen dabei, Sicherheitsereignisse zu erkennen, zu analysieren und gezielt Gegenmaßnahmen einzuleiten – und das in Echtzeit.

Praxisorientierte Maßnahmen für mehr Cybersicherheit

Um Produktionsanlagen wirksam vor digitalen Bedrohungen zu schützen, sind gezielte und aufeinander abgestimmte Sicherheitsmaßnahmen erforderlich. Ein erster Schritt ist die regelmäßige Identifikation potenzieller Schwachstellen. Dazu zählen Risikoanalysen, Sicherheits-Scans sowie gezielt eingesetzte Penetrationstests, mit denen mögliche Angriffspunkte systematisch aufgedeckt werden können.

Besonders bewährt hat sich die Segmentierung von Netzwerken: IT- und OT-Systeme sollten klar voneinander getrennt betrieben werden, um im Ernstfall die Ausbreitung eines Angriffs zu verhindern. Zugriffe sollten ausschließlich autorisierten Personen und Systemen vorbehalten sein. Unterstützt wird dieses Prinzip durch ein konsequentes Zugriffsmanagement, das auf einer minimalen Rechtevergabe basiert und idealerweise durch eine Multi-Faktor-Authentifizierung ergänzt wird.

Ebenso entscheidend ist ein lückenloses Patch- und Update-Management. Veraltete Systeme stellen ein hohes Risiko dar – insbesondere, wenn sie dauerhaft mit dem Netzwerk verbunden sind. Durch automatisierte Prozesse lässt sich sicherstellen, dass sicherheitsrelevante Updates zeitnah und zuverlässig verteilt werden.

Auch der Faktor Mensch darf nicht unterschätzt werden. Mitarbeitende sollten regelmäßig im Umgang mit Bedrohungen wie Phishing oder Social Engineering geschult werden. Eine gelebte Sicherheitskultur im Unternehmen – unterstützt durch klare Richtlinien und definierte Verantwortlichkeiten – erhöht die Resilienz gegenüber Angriffen deutlich.

Nicht zuletzt ist es entscheidend, auch für den Ernstfall gerüstet zu sein. Dazu gehören erprobte Backup-Strategien, definierte Wiederanlaufverfahren und ein Notfallplan, der im Krisenfall ohne Verzögerung greift. Unterstützt wird dieser Ansatz durch den Einsatz moderner Überwachungslösungen wie SIEM-Systeme (Security Information and Event Management), die sicherheitsrelevante Ereignisse in Echtzeit erfassen, analysieren und gezielt Alarm schlagen. Besonders wirksam sind Lösungen, die sich direkt in bestehende Leitsysteme integrieren lassen und dort eine zentrale Visualisierung und Steuerung sicherheitsrelevanter Prozesse ermöglichen.

Industrie 4.0 braucht Sicherheit 4.0

Die Produktion der Zukunft ist digital, vernetzt und hochgradig automatisiert – aber nur mit durchdachter Sicherheitsstrategie auch zuverlässig und robust. Systeme wie zenon unterstützen Unternehmen mit einem „Secure by Design“-Ansatz und integrierten Sicherheitsfunktionen dabei, ihre OT- und IT-Welten sicher zu gestalten.

Eine moderne Sicherheitsplattform hilft nicht nur bei der Abwehr akuter Bedrohungen – sie schafft auch die Basis für stabile Prozesse und nachhaltige Digitalisierung. Wer frühzeitig in Cybersicherheit investiert, schützt nicht nur seine Maschinen, sondern auch seine Wettbewerbsfähigkeit.

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  • IT- und OT-Systeme sollten klar voneinander getrennt betrieben werden, um im Ernstfall die Ausbreitung eines Angriffs zu verhindern.

    IT- und OT-Systeme sollten klar voneinander getrennt betrieben werden, um im Ernstfall die Ausbreitung eines Angriffs zu verhindern.

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