Steuerungstechnik Robuste Technik für den Sonnenturm

01.06.2012

Raue Umgebungsbedingungen, zum Beispiel hohe Temperaturschwankungen, gehen an der Technik nicht spurlos vorbei, das gilt auch für Solarthermie-Kraftwerke. Gut, wenn die dort verbauten Komponenten auf entsprechende Anforderungen ausgelegt sind.

Dass Sonnenschein sich mittels Solarthermie in elektrische Energie umwandeln lässt, ist spätestens seit der Diskussion um das nordafrikanische Projekt Desertec bekannt. Auch in den warmen Regionen Europas bietet sich diese Methode an. So hat zum Beispiel der Energieerzeuger Torresol Energy ein neues solarthermisches CSP-Turmkraftwerk im spanischen Fuentes de Andalucia errichtet. Die Anlage mit dem Namen Gemasolar erstreckt sich über eine Fläche von 185 Hektar und umfasst als weltweit erstes kommerzielles Kraftwerk mit zentralem Solarturm und Heliostat-Technik ein Solarfeld mit rund 1600 Spiegeln. Die Anlage erzeugt jährlich 110 GWh elektrische Energie und versorgt damit rund 25000 Haushalte mit sauberer Energie. Es reduziert dabei den CO2-Ausstoß pro Jahr um 40000 Tonnen.

Langjährige Solar-Erfahrung

Bei der Entwicklung und Auslegung des Projekts war die spanische Ingenieurgesellschaft Sener federführend. Sie beauftragte Schneider Electric mit der Entwicklung, Herstellung und Implementierung der Solarfeldsteuerung und des dezentralen Leitsystems. Die dazu passende Netzwerktechnik - ein Redundanzkonzept auf Basis von Hiper-Ring-Backbones der Marke Hirschmann - kam aus dem Hause Belden. Weil der Anbieter über langjährige Erfahrung auf dem Markt für alternative Energien verfügt, konnte er die Anforderungen an eine robuste Auslegung der Kommunikationstechnik und den enormen Temperaturschwankungen im Tagesverlauf erfüllen.

Redundante Netzstruktur

Die Ringstruktur gewährleistet dabei Umschaltzeiten von weniger als 300 Millisekunden und ermöglicht zudem die kostengünstige Realisierung eines redundanten Netzwerks sowie die Wartung und Erweiterung im laufenden Betrieb. Die Netzwerktopologie basiert also auf einem redundanten Gigabit-Ethernet-Backbone-Ring, einem MACH4002-Switch mit Routing-Funktion und Managed Compact Switches für die 26 Glasfaserringe. Die Hirschmann-Software Industrial HiVision für das Management industrieller Netzwerke leistet die anspruchsvolle Überwachung und grafische Darstellung.

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