Digitale Energiebeschaffung in der Praxis Prozesse erfolgreich digitalisieren

Erfolgreiche Zusammenarbeit des TEN und Uniper.

Bild: Uniper
21.01.2019

Manuelle Prozesse sind in der Regel teuer, zeitaufwendig und fehleranfällig. Das ist der Grund, warum etwa im Bereich Banking mittlerweile kaum einer mehr auf Online-Angebote verzichtet – zumindest für Standardvorgänge wie Überweisungen. In der Energiebeschaffung sieht das oft ganz anders aus. Hier sind Telefonate und Mails, um selbst gängige Prozesse auszulösen, noch an der Tagesordnung. Um Effizienz und Reaktionsgeschwindigkeit zu steigern, hat sich das Teutoburger Energie Netzwerk (TEN) dazu entschieden, genau das zu ändern und einen Großteil ihrer Prozesse zu digitalisieren. Unterstützung erhielt sie dabei von Uniper.

„Ausschlaggebend für unsere Entscheidung, den Energieeinkauf zu digitalisieren, war für uns insbesondere der Zeitgewinn“, so Peter Obermeyer, Vorstand der TEN. „Denn bis dahin haben wir jeden Beschaffungsprozess individuell per Mail oder Telefon ausgelöst. Das hat unnötig Kapazitäten gebunden.“ So entschied sich die TEN mit ihrem Wechsel zu Uniper dazu, als einer der ersten Anwender die Plattform Uniper Digital zu nutzen. Die TEN versorgt die Gemeinden Hagen, Bad Laer, Hilter, Bad Iburg, Glandorf sowie Regionen darüber mit Strom, Erdgas und Fernwärme.

Modernes Beschaffungskonzept

„Zuvor haben wir unsere Energie viertelstundenscharf direkt am Spot-Markt in unserem eigenen Bilanzkreis beschafft. Wir mussten jedoch feststellen, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis durch die steigenden Anforderungen in Zusammenhang mit dem volatilen Energiemarkt für uns nicht mehr positiv war“, so Obermeyer. So beschloss die TEN, auf einen Partner zu setzen, der ein modernes und kosteneffizientes Beschaffungskonzept anbietet. „Gemeinsam haben wir dann entschieden, ein risikoaverses Beschaffungskonzept einzuführen, in dem zwar die Mengen definiert, die Fahrpläne sowie Standardprodukte aber flexibel zu verschiedenen Zeitpunkten fixiert werden“, so Roul Benedict Burdelak, zuständiger Key Account Manager bei Uniper.

Energieportfolio digital bewirtschaften

Dieses Beschaffungskonzept setzt die TEN unter anderem online um und beschafft selbst kleinste Mengen des Portfolios digital. Darüber hinaus, kann die TEN den Energiekauf und -handel koordinieren, den aktuellen Bestellstatus monitoren und auch weitere Prozesse des Energieportfolios digital abwickeln. Dazu zählen etwa der Austausch von Daten wie Lastgängen oder der Zugriff auf nachgelagerte Dienstleistungen wie Marktdaten und -berichte von Uniper Market Solutions sowie der Rechnungsversand. „Besonders spannend ist für uns aber die Bepreisung von Fahrplänen für Großkunden. Diese können wir nun deutlich schneller bearbeiten und hierbei unseren Prozess deutlich optimieren.“, erklärt Obermeyer. Denn Uniper Digital liefert marktkonforme Preise. „Das verschafft uns vor allem einen Zeitvorteil bei der Abgabe von Angeboten“, freut sich Obermeyer.

Weiteres Plus: Auch, wenn das Angebot nach Ablauf der Bindefrist erneut kalkuliert werden muss, ist das mit wenigen Klicks möglich – und der manuelle Beschaffungsprozess bei Uniper entfällt. Mittlerweile wickelt die TEN ihre Strombeschaffung von Standardhandelsprodukten größtenteils mit Uniper Digital ab. „Das macht es für uns einfacher. Nur für individuelle Lösungen setzen wir noch auf den Anruf bei unserem Key Account Manager“, so Obermeyer.

Neues Tool wird auch Vertrieb digitalisieren

Doch damit nicht genug: Die TEN beabsichtigt nun auch den eigenen Vertriebsprozess zum Endkunden zu digitalisieren. Dafür entwickelt Uniper derzeit ein eigenes Produkt, das den Online-Vertrieb am gewerblichen Endkunden ermöglicht. „Verschiedene Produkte können damit schon vorher konfiguriert werden, um Zeit beim Kunden zu sparen. Vor Ort wird der vorkonfigurierte Lastgang hochgeladen und direkt kalkuliert. Der Vorteil: Durch real-time-Bezugspreise wird dabei das Risiko offener Positionen ausgeschlossen. „Zudem verhindern Konfigurationen, wie z.B. Rabatt-Staffeln, Kalkulationsfehler“, erklärt Burdelak.

„Unsere Entscheidung pro Digitalisierung war ein Abenteuer. Aber der Weg hat sich definitiv gelohnt. Wir sind jetzt in der Strombeschaffung effizienter und schneller als zuvor“, fasst Obermeyer zusammen. Dabei sieht sich die TEN noch nicht am Ende ihrer Reise: Derzeit testet sie als einer der ersten Kunden eine neu entwickelte App von Uniper, die die Dienstleistungen der Uniper Market Solutions – von Marktdaten bis Portfoliomanagement – mobil zugänglich macht. Auf der E-World im Februar 2019 wird die App der Öffentlichkeit vorgestellt.

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