PV-Kraftwerke Präzise Leistungsmessung ohne Modul-Demontage

Ein Präzisions-LED-Flasher misst nach Unternehmensangaben erstmals die Solarmodulleistung von PV-Anlagen im Feld in Laborqualität.

Bild: ZHAW
10.06.2016

Das Photovoltaik-Institut Berlin (PI Berlin) geht in PV-Kraftwerken künftig mit einem Präzisions-LED-Flasher auf Fehlersuche. Das Gerät misst nach Unternehmensangaben erstmals die Solarmodulleistung im Feld in Laborqualität, ohne dass die Module demontiert werden müssen. Bisher war das nur mit mobilen Labors möglich, wofür mehrere PV-Module des Kraftwerks abgebaut werden mussten.

Wenn ein Solarkraftwerk nicht die erwartete Leistung bringt, kann das verschiedene Ursachen haben. Oft lassen sich Leistungsverluste auf kleinste Fehler in den PV-Modulen zurückführen, die auf den ersten Blick unbemerkt bleiben – wie zum Beispiel Mikrorisse in den Solarzellen. Damit das Kraftwerk so schnell wie möglich wieder den vollen Ertrag bringt, kommt es auf eine genaue und zügige Fehlersuche an. LED-Flasher helfen dabei, den Einfluss solcher Fehler auf die Leistung eines PV-Kraftwerks präzise zu ermitteln.

Leistungsmessung direkt im Feld

Dr. Paul Grunow, Vorstand des PI Berlin, erklärt: „Bei mobilen Laboren im Feld müssen erst mal mehrere PV-Module demontiert werden, was natürlich Zeit kostet und weitere Defekte an den Modulen verursachen kann. Wir arbeiten deshalb lieber mit einem Triple A LED-Flasher. Er wird im Feld auf den Modultisch gesetzt, eine Demontage der Module ist also nicht nötig und die Leistungsmessung geht schneller und preisgünstiger.“ Der Präzisions-LED-Flasher simuliert nach Unternehmensangaben das Sonnenlicht so realitätsgetreu, dass man die Leistung der Module sehr akkurat und unabhängig von der Tages- oder Jahreszeit prüfen könne. Wenn wir das Kraftwerk nachts untersuche, habe das für den Betreiber den Vorteil, dass die Anlage keinerlei Ausfallzeiten habe.

LED-Flasher wird IEC 60904-9-Norm entsprechen

Der LED-Flasher wurde in Zusammenarbeit mit dem High-Tech-Start-up Wavelabs und der ZHAW, einer Schweizer Hochschule für Angewandte Wissenschaften, mit Unterstützung durch den Fachverband Electrosuisse entwickelt. Das Gerät erfüllt nicht nur die aktuelle IEC 60904-9 Norm, sondern auch die kommende deutlich strengere Norm hierzu.

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