Internationale Konferenz für Materialinnovationen „MatX“ Neues Zukunftsformat legt den Fokus auf Innovationen in der Additiven Fertigung

3D-Druck: Megatrend und eines der Kernthemen der Konferenz MatX am 27. und 28. Juni 2018.

Bild: Dr. Petra Blumenroth / Bayern Innovativ
07.05.2018

Die Additive Fertigung ist mittlerweile in sämtlichen Anwendungsfeldern und Branchen präsent: Im Maschinenbau, in der Luft- und Raumfahrt bis hin zur Medizintechnik kommen immer mehr Produkte aus dem 3D-Druck zum Einsatz. Die neuesten Entwicklungen und Innovationen präsentieren Unternehmen und Institutionen am 27. und 28. Juni auf der Internationalen Konferenz für Materialinnovationen “MatX“ in Nürnberg.

In der Industrie setzt man schon lange auf Additive Fertigung und investiert beachtliche Summen in diesen Technologiebereich. So investiert beispielsweise General Electrics mindestens 100 Mio €. in sein Tochterunternehmen Concept Laser in Lichtenfels, einem führenden Maschinenhersteller für die Additive Fertigungstechnologie des Selektiven Laserschmelzens. Der niederländische Maschinenhersteller Additive Industries platzt aus allen Nähten und zieht in eine siebenfach größere Zentrale um. Auch der aktuelle Report des Consulting Unternehmens Wohlers zum Thema Additive Fertigung bestätigt diese Entwicklung: Laut dieses Berichts ist die Zahl der verkauften Anlagen zum 3D-Druck von Metall um fast 80% gestiegen, von 983 Geräten in 2016 auf 1768 in 2017.

Keine Frage, dass die Additive Fertigung auch auf der Konferenz für Materialinnovationen MatX eine wesentliche Rolle spielt und aktuelle Entwicklungen und Fragestellungen in zahlreichen Formaten näher beleuchtet werden. Fachexperten und Innovationstreiber präsentieren Technologien und Potentiale der Additiven Fertigung, wie z.B. Prof. Dr. Dietmar Drummer, Lehrstuhl für Kunststofftechnik, FAU Erlangen-Nürnberg, einer der führenden Forscher in diesem Bereich. Weiterhin werden Harry Kleijnen, Manager Process & Application Development, Additive Industries, Netherlands über die Additive Fertigung von Metallen und Bastian Weimer, 3D Printing Channel Manager, HP Deutschland, über die Prozessierung von Kunststoffen berichten.

Wie steht es um die Eigentumsrechte?

Neben dem industriellen Sektor wächst die Technologie aber auch im privaten Bereich, der so genannten Maker-Bewegung. Längst gibt es digitale Plattformen wie Thingiverse, eine Tauschbörse für Dateiformate zur Herstellung 3D gedruckter Gegenstände. Wie verhält es sich jedoch mit den Eigentumsrechten solcher 3D Druckdaten und welche Risiken birgt die digitale Produktion?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich u.a. der Workshop zum Thema „3D Printing - Aus Daten werden Produkte und Geschäftsmodelle“ auf der MatX. Neben rechtlichen Fragen geht es hierbei auch um Cyber-Security und um Herausforderungen, Risiken und Produkthaftung in der digitalen Produktion. Außerdem lernen Teilnehmer des Workshops am Beispiel des industriellen 3D-Druck, wie Daten zum wertvollsten Material für die Herstellung von Konsum- und Industriegütern werden und wie sich Unternehmen auf die daraus folgenden Änderungen ihres Geschäftsmodells vorbereiten müssen.

Additive Fertigung erobert den Alltag

Inwieweit die Additive Fertigung bereits den Einzug in den Alltag gehalten hat, wird in der Vortragreihe „Additive Manufacturing in Everyday Life“ thematisiert: Dr. Alexander Vyhnal, Head R&D, Staedtler Mars, berichtet über den individualisierten Stift, den sich der Konsument direkt über eine App selbst gestalten kann und teilweise über 3D-Druck hergestellt wird. Thomas Griesbeck, Deputy Managing Director, Bayerische Bergwacht, erklärt, wie bei der Bergrettung Drohnen aus dem 3D-Druck eingesetzt werden. Weitere Trends und Anwendungsbeispiele präsentiert Oliver Cynamon, Head of Business Development, FIT, Technologieführer im Bereich der Additiven Fertigung.

Die Konferenz MatX ist ein neues Zukunftsformat von Bayern Innovativ und des Clusters Neue Werkstoffe für nationale und internationale Vordenker der Materialszene. Der interdisziplinäre und branchenübergreifende Treffpunkt mit aktuell 150 Teilnehmern bringt Experten, Innovationstreiber, Visionäre, Forschungs- und Entwicklungsleiter sowie Wissenschaftler in Nürnberg zusammen und zeigt welche Werkstoffe in Zukunft eine Rolle spielen werden und wo es Anwendungen dafür gibt. Das Programm lädt dazu ein, neue Materialien zu erleben und Werkstofftechnologien neu zu denken. Zahlreiche Vorträge, Workshops und interaktive Formate beleuchten u.a. Werkstofftechnologien für die Energiespeicherung, intelligente Produktionsverfahren, Leichtbaumaterialien und Multimaterial-Design für die Mobilität der Zukunft, biobasierte Werkstoffe und erneuerbare Rohstoffe. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf aktuellen Entwicklungen und Fragestellungen im Bereich der Additiven Fertigung, die auch im Cluster Neue Werkstoffe bei Bayern Innovativ einen Kernbereich bildet.

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