Biofibre hat in akribischer, marktorientierter Projektarbeit den neuen Kunststoff-Compound SilvaTherm entwickelt und eröffnet damit neue Möglichkeiten für die kunststoffverarbeitende Industrie. Dieser disruptive, naturfaserverstärkte und überwiegend biobasierte Werkstoff überzeugt vor allem durch eine erhöhte Wärmeformbeständigkeit und verzögerte Entflammbarkeit, wodurch die Brandlast im Bauteil ohne den Einsatz halogenierter Additive reduziert wird. Das Material adressiert den stark wachsenden Bedarf an nachhaltigen Werkstoffen und bietet großes Potenzial, herkömmliche thermoplastische Stoffe in vielen Branchen zu ersetzen – etwa in der Bau- und Automobilindustrie.
Höhere Wärmebeständigkeit und verzögerte Entflammbarkeit
Die Nachfrage nach recycelbaren, biobasierten und bioabbaubaren Kunststoffen als Ersatz für herkömmliche thermoplastische Materialien wächst, auch für viele technisch anspruchsvolle Anwendungen. „Damit steigen auch die Anforderungen an eine höhere Wärmebeständigkeit sowie einer späteren Entflammbarkeit und Brennbarkeit des Materials. Unser disruptiver, naturfaserverstärkter und überwiegend biobasierter Kunststoff-Compound SilvaTherm erfüllt diese Anforderungen und setzt neue Maßstäbe in zahlreichen industriellen Anwendungen“, sagt Jörg Dörrstein, Geschäftsführer vonn Biofibre, verantwortlich für Entwicklung und Innovation. Das Material besteht aus kompostierbaren Inhaltsstoffen, mechanisch verstärkt durch Naturfasern. Mit einer Wärmeformbeständigkeit von über 90 °C erfüllt es die Anforderungen der VDA-Norm und eignet sich für anspruchsvolle Anwendungen.
SilvaTherm vielseitig und skalierbar für zahlreiche industrielle Anwendungen
Der überwiegend biobasierte Compound SilvaTherm wurde speziell für temperatursensible und technisch anspruchsvolle Anwendungen konzipiert. Entwicklungsziele waren eine gute Recyclingfähigkeit, Kompostierbarkeit unter geeigneten Bedingungen und eine im Vergleich zu fossilen Kunststoffen reduzierte CO2-Bilanz. „SilvaTherm überzeugt durch seine hohe industrielle Leistungsfähigkeit und die sofortige Einsetzbarkeit in verschiedensten Branchen und Anwendungen. Die Kombination aus Umweltvorteilen, guter Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und technischer Performance eröffnet völlig neue Wege zur Substitution fossiler Materialien in Serienanwendungen“, so Dörrstein.
Davon profitieren Anwender verschiedenster Kunststoffverfahren, beispielsweise Spritzguss, 3D-Druck, Tiefziehen, Extrusion oder auch Blasformen. Zudem steigen die Chancen, den wachsenden Bedarf an nachhaltigen Werkstoffen in vielen Branchen zu decken. „Gerade in der Automobilindustrie sehen wir großes Potenzial, herkömmliche thermoplastische Stoffe zu ersetzen, beispielsweise in Interieur-Anwendungen“, erläutert Dörrstein. Weitere Beispiele für die Vielseitigkeit und Skalierbarkeit des Compounds nennt er mit der Substitution von PVC in der Rohrherstellung oder von Granulat für individuelle Bauteile und Möbel im 3D-Druck.
Vorreiterrolle für nachhaltige Materiallösungen beschleunigt Time-to-Market
Mit SilvaTherm setzt Biofibre Maßstäbe für nachhaltige Materialien und Kreislaufwirtschaft im industriellen Maßstab und gibt eine starke Antwort auf die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen und zugleich leistungsstarken Kunststoffen. Wissenschaftliche Unterstützung für derartige Materialinnovationen erhielt Biofibre durch die enge Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Biogene Polymere, am Standort Straubing.
„Unser Ziel war es, ein biobasiertes Material zu entwickeln, das ökologisch überzeugt und technisch konkurrenzfähig ist. Durch die gezielte Entwicklung eines Materials mit Flammschutzfunktion und dem Potenzial zur Rezyklierbarkeit und Kompostierbarkeit möchten wir neue Maßstäbe in der nachhaltigen Werkstofftechnik setzen. Innovationen wie diese schützen wir durch Patente und Gebrauchsmuster weltweit womit diese die Basis für ein weiteres, gesundes Wachstum bilden“, erläutert Dörrstein.
So plant das Unternehmen, die hauseigene Materialproduktion von heute 1.000 t bis Ende 2026 zu verdoppeln und mittelfristig auf 4.000 t zu steigern. „Wir wollen unsere Kunden zunehmend entlang der gesamten Prozesskette begleiten, von der Idee bis zur erfolgreichen Produktion und darüber hinaus. Unser Fokus liegt darauf, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft fest bei unseren Kunden zu verankern, ohne Kompromisse bei der Performance einzugehen. Hierzu planen wir für den Herbst auch ein ‚Re-Branding‘, aus der Biofibre GmbH wird die Bioscovery GmbH“, blickt Peter Steinl, Inhaber und Geschäftsführender Gesellschafter für das Themenfeld Vertrieb, voraus.