Kommentar zur Marktentwicklung Lithium kurzfristig günstiger, aber die Energiewende beflügelt langfristig

Kevin Murphy von S&P Global Commodity Insights Principle gibt einen Kommentar ab wie sich der Markt rund um Lithium in Zukunft entwickeln könnte und warum die vollständige Energiewende nicht früh genug kommen kann.

Bild: iStock; Talaj
12.05.2022

Kevin Murphy, S&P Global Commodity Insights Principle Analyst für Metals & Mining Research, kommentiert die aktuelle Preisentwicklung für Lithium. Dieser Rohstoff ist ein wichtiger Bestandteil von Batterien für Elektrofahrzeuge, wobei die verwendete Menge je nach Batteriechemie variiert.

Da die Bemühungen um eine globale Energiewende in absehbarer Zukunft weiter zunehmen werden, rechnen wir mit einem erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Lithium. Derzeit wird der Großteil der Lithiumproduktion in Australien, Argentinien und Chile abgebaut, wobei die Rohstoffe zur Herstellung von Batterien nach China geliefert werden.

Spotpreise bis in das Jahr 2023

Wir schätzen das Lithiumangebot für das Jahr 2021 auf 506.000 Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent (LCE), während die Nachfrage bei 511.000 Tonnen LCE lag. Bis 2026 erwarten wir einen Anstieg des Angebots auf 1,2 Millionen Tonnen LCE, während die Nachfrage voraussichtlich 1,25 Millionen Tonnen LCE betragen wird.

Daraus ergeben sich zwei Rückschlüsse: Auf kurze Sicht sollte das Wachstum auf der Angebotsseite die Nachfrage nach Lithium übersteigen. Dies wird im Laufe des Jahres 2022 und bis in das Jahr 2023 hinein zu einem Rückgang der Lithiumcarbonat-Spotpreise führen, obwohl die Preise weiterhin deutlich über den Tiefstständen von 2020 liegen werden. Auf lange Sicht erwarten wir bis 2024 jedoch, dass der Lithiummarkt wieder steigende Defizite aufweist, was wiederum den Preisen Auftrieb verleihen wird.

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