E-Fahrzeugflotte Daimlers Batteriespeicher aus alten Smart-Akkus

Die aktive Bevorratung der Lithium-Ionen-Batteriemodule auf dem Kraftwerksgelände der Enervie in Elverlingsen, kann sich positiv auf die elektroautomobilen Batteriesysteme auswirken.

Bild: wilhei
25.07.2018

Vor kurzem wurde ein neuer Batteriespeicher von Daimler in Betrieb genommen. Insgesamt 1.920 Batteriemodule werden in einer Anlage im Südwestfalen zu einem Ersatzteillager für die Fahrzeugflotte der dritten Elektro-Smart-Generation gebündelt.

Gemeinsam mit Ihren Kooperationspartnern, der hundertprozentigen Tochter Mercedes-Benz Energy, Getec Energie und dem Technologieunternehmen The Mobility House, hat Daimler einen weiteren Batteriespeicher in Betrieb genommen. Die bevorrateten Batteriemodule reichen für mindestens 600 Fahrzeuge. Mit einer installierten Leistung von 8,96 MW und einer Energiekapazität von 9,8 MWh steht der Batteriespeicher dem Energiemarkt unter anderem zur Erbringung von Primärregelleistung zur Verfügung. Seine modulare Bauweise ermöglicht dem System, vollautomatisiert ununterbrochen das Stromnetz mit Regelleistung zu stabilisieren.

Batteriespeicher bringen 40 MWh

Daimler bringt zusammen mit seinen Partnern damit bereits den dritten Großspeicher aus automobilen Batteriesystemen ans Netz. Zusammen mit dem bereits in 2016 eröffneten 12,8 MWh starken 2nd-Life Batteriespeicher in Elverlingsen und dem 17,4 MWh Ersatzteilspeicher in Hannover werden damit in Kürze bereits 40 MWh Energie am Netz sein. Alle drei Projekte wurden ohne öffentliche Fördergelder realisiert.

Die aktive Bevorratung der Lithium-Ionen-Batteriemodule auf dem Kraftwerksgelände der Enervie in Elverlingsen, kann sich positiv auf die elektroautomobilen Batteriesysteme auswirken. Um im Fall eines Tauschs einsatzfähig zu sein, verlangt eine Batterie während der Dauer der Bevorratung nämlich ein regelmäßiges Zyklisieren, heißt das gezielte, schonende Be- und Entladen. Andernfalls käme es zu einer Tiefenentladung, die zu einem Defekt der Batterie führen kann. Gleichzeitig reagieren die Partner auf die steigenden Anforderungen zum Ausgleich von Netzschwankungen und zeigen einen Businesscase auf. Denn die Systeme erbringen vor ihrem potenziellen Einsatz in Elektrofahrzeugen der Daimler AG eine Systemdienstleistung auf dem deutschen Markt für Primärregelleistung. Zur Gewährleistung der Netzstabilität ist eine Reaktionszeit von maximal 30 Sekunden notwendig. Das Speichersystem in Elverlingsen hingegen reagiert innerhalb von Millisekunden.

Weg von fossiler Stromnetzversorgung

Das Ersatzteillager auf Basis von elektroautomobilen Batteriesystemen wurde auf dem Grundstück des 1912 errichteten und vor kurzem stillgelegten Kohlekraftwerks am Standorts Elverlingsen erbaut. Der Großspeicher ist damit gleichzeitig ein Symbol für den Wandel in der Speicherung und Verwendung von Energie, weg von fossiler Stromnetzversorgung, hin zu einer nachhaltigen und CO2 reduzierenden Verlängerung der Wertschöpfungskette von E‑Mobilität. Ziel von The Mobility House ist es, die Energiewende voranzutreiben und eine emissionsfreie Zukunft zu ermöglichen. Bestehende und neue Technologien ermöglichen die Integration von Elektrofahrzeugen in das Stromnetz als aggregierter Schwarmspeicher fahrender Elektroautos oder als stationäre Speicher aus Fahrzeugbatterien.

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