Zusammenarbeit für nachhaltige Wasserstofftechnologie Grüne Wasserstoffproduktion: Kooperation stärkt Österreichs Energiemarkt

Die Wasserstoff-Anlage Rubensdorf ist seit April 2023 in Betrieb und ist die weltweit erste 100-prozentige Wasserstoffspeicherung in einer unterirdischen Porenlagerstätte.

Bild: RAG Austria AG / ENERGIEALLIANZ Austria
13.07.2025

Die RAG Austria und die Energieallianz Austria (EAA) setzen zur Unterstützung der Energiewende verstärkt auf grünen Wasserstoff, der durch die EAA-Tochter Naturkraft mit drei Gigawattstunden Ökostrom jährlich versorgt wird. In der Demonstrationsanlage Rubensdorf wird CO2-neutraler Wasserstoff aus 100 Prozent österreichischem Ökostrom produziert und gelagert. Diese Kooperation stärkt nicht nur Österreichs Energieunabhängigkeit, sondern erhöht auch die heimische Wertschöpfung im Energiesektor.

Die Naturkraft, eine Tochtergesellschaft der Energieallianz Austria (EAA), beliefert ab sofort die Wasserstoffproduktion der RAG Austria im oberösterreichischen Gampern. Von Juni 2025 bis mindestens Ende 2026 wird die Wasserstoffanlage jährlich mit drei Gigawattstunden Ökostrom aus 100-prozentig österreichischen erneuerbaren Quellen versorgt. Durch diese Kooperation verstärkt die Energieallianz Austria ihr Engagement bei Grünem Wasserstoff als zentralen Baustein der österreichischen Energiewende.

Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria, betont: „Wir machen den Sommerstrom haltbar. Mit dieser wesentlichen Dienstleistung gelingt die Versorgung mit grüner Energie im Winter. Wir bieten die Lösung für das ganzjährige erneuerbare Energiesystem und unterstützen damit auch die inländische Wertschöpfung.“ Durch Wasserstoff könne die Energieversorgung im Winter auch bei Schwankungen gewährleistet werden, beispielsweise bei winterlicher Dunkelflaute oder Niedrigwasser der Flüsse.

Wasserstoff für die winterliche Stabilität

In der sektorenübergreifenden Demonstrationsanlage Rubensdorf wird 100 Prozent Ökostrom aus Österreich CO2-neutral mittels Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt. Der durch die Aufspaltung von grünem Strom gewonnene Wasserstoff wird im „Underground Sun Storage“ im Rahmen des europäischen Folgeprojekts „EUH2STARS“ in Gampern/Oberösterreich gelagert. Die Anlage ist seit April 2023 in Betrieb und ist die weltweit erste 100-prozentige Wasserstoffspeicherung in einer unterirdischen Porenlagerstätte. Mit einem Speichervolumen von 4,2 GWh entspricht die Anlage dem Sommerstrom-Überschuss von etwa 1.000 Photovoltaik-Anlagen auf Einfamilienhäusern.

„Es freut mich, dass wir Teil dieses innovativen und zukunftsorientierten Projekts sind. Mit der Belieferung der Elektrolyseanlage der RAG in Rubensdorf mit Ökostrom von unserer Tochter Naturkraft ermöglichen wir die Produktion von Grünem Wasserstoff und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende“, so Thomas Torda, Geschäftsführer der Energieallianz Austria, zum Pilotprojekt.

Wertschöpfung bleibt in Österreich

Ein besonderer Fokus liegt auf der Qualitätssicherung bei der Wasserstoffproduktion. In enger Zusammenarbeit mit der E-Control haben die Experten der RAG Austria und Naturkraft den Prozess zur Umwandlung von Strom-Herkunftsnachweisen in Wasserstoff-Herkunftsnachweise standardisiert. Dies schafft die Grundlage für eine einheitliche Nachweisführung bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff. Darüber hinaus wird sichergestellt, dass die strengen europäischen Standards eingehalten werden und der grüne Wasserstoff RFNBO-konform produziert wird.

Außerdem verfolgen die RAG Austria und die EAA das Ziel, die Wertschöpfung der Speichertechnologie im Inland zu behalten und den Import teurer Technologien zu verringern. Die Kooperation bildet die Grundlage für weitere Industrieanwendungen und soll politische Entscheidungsträger von den notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen überzeugen. Mit dem verstärkten Fokus auf grünen Wasserstoff leisten die Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion und stärken Österreichs Energieunabhängigkeit.

Die Kombination aus regionaler Erzeugung, innovativer Infrastruktur und energiewirtschaftlicher Expertise positioniert die Unternehmen als Vorreiter der Energiewende. Abschließend sagt Torda: „Die Belieferung der RAG-Anlage mit 100 Prozent Ökostrom aus Österreich ist ein ambitioniertes, industriegetriebenes Vorzeigeprojekt für die Entwicklung der marktreifen Wasserstoffspeicherung und eine wichtige Technologie zur Transformation des Energiemarktes.“

Verwandte Artikel