3D-Bioprinting Erste menschliche Haut aus dem Drucker

Bild: Poietis

20.03.2018

Es klingt wie der Stoff, aus dem Science-Fiction gemacht ist – tatsächlich hat das Biotech-Start-up Poietis aber den Stoff entwickelt, aus dem künstliche Haut gemacht wird. Das erste Modell wird nun in den USA vermarktet.

Erst das Herz, nun die Haut: Das französische Start-up Poietis hat in den Vereinigten Staaten mit Poieskin das erste durch 3D-Bioprinting vollständig hergestellte Modell menschlicher Haut vorgestellt, das als Produkt vermarktet wird. Es richtet sich an den Markt von Kosmetiklaboren, die ihre neuen Produkte testen möchten.

Nichts mehr dem Zufall überlassen

Der 3D-Druck hat bereits die Industrie revolutioniert und könnte die Medizin in ein paar Jahrzehnten mit dem Druck ganzer Organe entscheidend verändern. Es war zwar bereits möglich, kleine Teile der Epidermis manuell herzustellen, indem Zellen mit der Pipette in Collagen eingebracht wurden. Die Ergebnisse dieses Ansatzes waren jedoch zufällig und die Generierung eines identischen und so komplexen Gewebes wie die Haut war nicht möglich.

Poietis wurde 2014 von Fabien Guillemot, Forscher am Inserm, und Bruno Brisson, Unternehmer im Bereich Biotechnologie, gegründet. Ziel war es, die Ergebnisse des Inserm in die Anwendung zu bringen. Das Unternehmen reichte daraufhin neue Patente ein und hat sich die Verbesserung dieser Technologie bis hin zur Entwicklung eines industriellen Verfahrens zum Ziel gesetzt.

Große Partner sind bereits an Bord

Zielgruppe für die 3D-Haut sind Kosmetikfirmen, die die Auswirkungen ihrer neuen Produkte auf die menschliche Haut testen müssen. Poietis hat bereits mit fünf Partnern zusammengearbeitet, darunter L'Oréal und BASF Beauty Care Solutions. Das Unternehmen hat bereits 2,5 Millionen Euro eingeworben und hofft in den nächsten Wochen auf neue Mittelbeschaffungen in Höhe von rund fünf Millionen Euro.

Bildergalerie

  • Modell der Haut, das im Bioprinting-Verfahren hergestellt wurde.

    Modell der Haut, das im Bioprinting-Verfahren hergestellt wurde.

    Bild: Poietis

  • Ein Mitarbeiter von Poetis bedient den 3D-Drucker. Das Gerät mutet futuristisch an. Kein Wunder: Die Haut, die hier entsteht, könnte Stoff für einen Sci-fi-Roman sein.

    Ein Mitarbeiter von Poetis bedient den 3D-Drucker. Das Gerät mutet futuristisch an. Kein Wunder: Die Haut, die hier entsteht, könnte Stoff für einen Sci-fi-Roman sein.

    Bild: Poietis

  • Modell der Haut aus dem 3D-Drucker

    Modell der Haut aus dem 3D-Drucker

    Bild: Poietis

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