Dampferzeugung im Produktionsprozess Einsatz einer großindustriellen Wärmepumpe

Darstellung der großindustriellen Wärmepumpe von MAN Energy Solutions

Bild: MAN Energy Solutions
24.02.2023

Wärmepumpentechnologie zur Dampferzeugung soll CO2-Emissionen in der Herstellung von Milchprodukten reduzieren. Um dies zu erreichen gehen Fonterra und MAN Energy Solutions eine strategische Partnerschaft ein.

Die Partnerschaft zwischen Fonterra, einer global tätigen neuseeländischen Molkerei-Genossenschaft, und MAN Energy Solutions dient zur Implementierung einer großindustriellen Wärmepumpe, die eine CO2-arme Dampferzeugung im Produktionsprozess ermöglicht. Dadurch soll die Genossenschaft jährlich bis zu 60.000 Tonnen CO2 einsparen, was der Emissionsmenge von rund 25.000 Autos auf den Straßen Neuseelands entspricht.

Die geplante elektrisch angetriebene Hochtemperatur-Wärmepumpe soll die Produktion von Dampf zum Trocknen von Milchzutaten mithilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft, Sonne, Geothermie und Wind ermöglichen. Nach einer Einbindung in die Produktionsinfrastruktur von Fonterra soll die Wärmepumpe mehr als 30 Tonnen Prozessdampf pro Stunde erzeugen, was einer thermischen Leistung von 25 MW entspricht.

Erster Schritt

In einem ersten Schritt wird eine technische Studie durchgeführt, um die Integration der Wärmepumpenlösung in die bestehende Milchpulverproduktion der Genossenschaft zu prüfen. Diese soll bis Ende April 2023 abgeschlossen sein. Deren Ergebnisse werden als Grundlage für die Entscheidungsfindung zum Bau der Wärmepumpe an einer der Fonterra-Produktionsstätten dienen.

Fraser Whineray, Fonterra Chief Operating Officer, erklärt: „Die Optimierung der Energieeffizienz in unseren Fertigungsabläufen ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Dekarbonisierungsstrategie. Wir arbeiten daran, die Erwartungen unserer Stakeholder hinsichtlich eines raschen Fortschritts bei der Reduzierung unserer Emissionen zu erfüllen. Dabei leistet Fonterras Abkehr von Kohle bis 2037 einen wesentlichen Beitrag. Bis Ende des Jahres werden voraussichtlich nur noch sechs von 29 Standorten Kohle als Kraftstoff nutzen. Um dies zu erreichen, arbeiten wir zusammen mit innovativen Partnern. MAN Energy Solutions wird eine nachhaltige und effiziente Wärmepumpenlösung für unsere Produktionsstandorte bereitstellen.“

Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions, sagt: „Wir haben Technologielösungen zur Senkung der Treibhausgasemissionen der Industrie in den Mittelpunkt unserer Unternehmensstrategie gestellt. Die MAN-Heat-Pump-Technologie bringt die wirtschaftlichen und klimafreundlichen Vorteile von Wärmepumpen in eine Schlüsselbranche wie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Wir freuen uns sehr darauf, Fonterra, den drittgrößten Milchzutatenhersteller der Welt, mit unserem Fachwissen und unseren bahnbrechenden Lösungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung zu unterstützen. Innovationen, die aus solch starken Partnerschaften hervorgehen, sind der Schlüssel zur Dekarbonisierung industrieller Prozesse.“

Emissionsfrei bis 2050

Das Wärmepumpenprojekt ist das Ergebnis der Suche nach neuen Energielösungen zwischen Fonterra und ihrem Engineering-Partner Aurecon. Im Rahmen ihrer langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie hat Fonterra das Ziel, bis 2050 die Nettoemissionen auf null zu reduzieren. Dabei hat sich die Genossenschaft das Zwischenziel gesetzt, ihre Herstellungsemissionen um 30 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Niveau des Geschäftsjahres 2018.

Im vergangenen Jahr kündigte Fonterra die Installation einer Biomasse-Dampfkesselanlage als Ersatz für einen Kohlekessel an ihrem Standort Waitoa in der Region Waikato an, die voraussichtlich im November 2023 in Betrieb genommen wird. Ähnliche nachhaltige Projekte zur Kraftstoffumstellung wurden an den Standorten Te Awamutu und Stirling durchgeführt. Letzteres Projekt soll im April dieses Jahres in Betrieb gehen.

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