Der norwegische Programmbetreiber EPD-Global für die Verifizierung und Veröffentlichung von Umweltdeklarationen (englisch: Environmental Product Declarations, kurz: EPDs) hat den Prozess von Siemens zur Erstellung von EPDs offiziell anerkannt. Eine EPD ist ein standardisiertes Umweltdatenblatt, das Informationen wie den CO2-Ausstoß und den Ressourceneinsatz über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg dokumentiert. Dank der Zusammenarbeit mit EPD-Global ist Siemens nun autorisiert, unabhängig verifizierte EPDs für seine Produkte zu veröffentlichen. Dadurch verkürzt sich der Verifizierungsprozess signifikant.
Zulassung für automatisierte Erstellung verifizierter EPDs
„Durch diese Partnerschaft erweitert Siemens die konsistente, reproduzierbare und qualitativ hochwertige Veröffentlichung verifizierter EPDs“, sagt Eva Riesenhuber, Global Head of Sustainability bei Siemens. „Dies ist ein Beleg dafür, wie die großflächige Integration industrieller Digitalisierung die Einhaltung von Umweltvorgaben unterstützt. Das unterstreicht zudem unsere führende Rolle, wenn es darum geht, Nachhaltigkeit wirksam zu skalieren.“
„Siemens trägt dazu bei, eine nachhaltigere industrielle Zukunft zu gestalten, indem sie Umwelttransparenz skalierbar und effizient machen. Wir sind stolz darauf, Siemens dabei zu unterstützen, einen neuen Maßstab für die digitalisierte, hochwertige EPD-Erstellung zu setzen. Damit stellen wir sicher, dass die EPDs von Siemens den höchsten Ansprüchen an Transparenz und Glaubwürdigkeit genügen“, fügt Håkon Hauan, Managing Director von EPDGlobal, hinzu.
Eine EPD ist im Wesentlichen ein „Umwelt-Faktenblatt“ für ein Produkt, das Informationen über dessen Umweltauswirkungen liefert, beispielsweise über CO2-Emissionen, Energie- und Ressourcenverbrauch oder Abfallerzeugung. EPDs sorgen für Transparenz und Vergleichbarkeit und unterstützen Kunden dabei, gut informierte Kaufentscheidungen zu treffen. Aktuell sind sie bereits in bestimmten Bereichen, wie der Bauindustrie, verpflichtend. Angesichts weltweit strengerer Nachhaltigkeitsanforderungen werden EPDs in vielen Branchen in Zukunft unerlässlich sein.
Derzeit verfügt Siemens über selbst deklarierte und ISO-konforme EPDs von über 50 Prozent seines Produktportfolios. Durch die Zertifizierung des internen Erstellungsprozesses wird Siemens die Anzahl der unabhängig verifizierten EPDs deutlich erhöhen und bis 2030 eine vollständige EPD-Abdeckung erreichen. Nicht alle EPDs müssen von Dritten verifiziert werden. Das neue Zertifizierungsverfahren ermöglicht es Siemens jedoch, unabhängig verifizierte EPDs effizient und in großem Umfang bereitzustellen.