Preise für Erdgas steigen Windgas könnte in Zukunft günstiger als Erdgas sein

Im Stromsektor gewährleistet Windgas, das in großen Mengen im Gasnetz eingespeichert werden kann, die Versorgungssicherheit.

Bild: Marc-Oliver Schulz / Greenpeace Energy eG
23.04.2018

Erneuerbarer Wasserstoff könnte schon in den 2030er-Jahren günstiger zur Verfügung stehen als fossiles Erdgas. Das belegt eine Studie von Greenpeace Energy.

Spezialisten kamen zu dem Ergebnis das die Preise für Erdgas voraussichtlich bis 2040 kontinuierlich steigen werden, von derzeit zwei Cent auf 4,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Hingegen die Produktionskosten für auf Basis von Grünstrom erzeugtem Wasserstoff oder Windgas sinken im gleichen Zeitraum von aktuell rund 18 auf dann 3,2 bis 2,1 ct/kWh.

Versorgungssicherheit gewährleisten

"Windgas wird genau zu dem Zeitpunkt kostengünstiger als die fossile Alternative, wenn es unverzichtbar wird, um volle Versorgungssicherheit in einem erneuerbaren Stromsystem zu gewährleisten", sagt Greenpeace Energy-Vorstand Sönke Tangermann. Elektrolysegase erneuerbaren Ursprungs werden wettbewerbsfähig. Erdgas zu nutzen hingegen immer teurer. Greenpeace Energy ist der Überzeugung dass heutige Investitionen in die Elektrolyse-Technologie sich voraussichtlich langfristig auszahlen werden. Somit könnte im Energiesystem von morgen es weltweit günstiger sein Elektrolysegase aus Wind- und Solarstromüberschüssen zu produzieren als für fossiles Erdgas und verbundene CO2-Emissionen zu bezahlen. Laut Studie werden die erwarteten Kostensenkungen möglich durch eine industrielle Serienfertigung von Elektrolyseuren, eine stetig steigende Effizienz der Technologie und immer häufiger auftretende Stromüberschüsse.

Dunkelflauten überbrücken

Der Bedarf an erneuerbarem Wasserstoff ist in allen Wirtschaftssektoren sehr hoch. Im Stromsektor gewährleistet Windgas, das in großen Mengen im Gasnetz eingespeichert werden kann, die Versorgungssicherheit. Nur mit Windgas als Speichertechnologie lassen sich Dunkelflauten, heißt Phasen mit wenig Wind und Sonne, von bis zu zwei Wochen zu vertretbaren Kosten überbrücken. Zugleich ist es nötig, um die CO2-Emissionen etwa im Flug- oder Schiffsverkehr, in der Stahlproduktion oder der Chemieindustrie zu senken. In diesen Bereichen hat die Energiewende bislang praktisch nicht stattgefunden. Grüner Wasserstoff könnte dort jeweils fossile Rohstoffe ersetzen, als Grundlage erneuerbarer Treibstoffe oder für wichtige Chemieprodukte wie Dünger und diverse Kunststoffe.

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