Ultraleichte Solarmodule Wie viel wiegt ein Kilo Solarzellen?

publish-industry Verlag GmbH

Bild: iStock, hudiemm
06.04.2018

Bei leichten Gegenständen denken viele Menschen oft sofort an Federn. Aber an Solarmodule denken die Wenigsten. Die Ingenieure von OPES Solutions und des Fraunhofer CSP haben Module entwickelt, die es in Gewichtsfragen mit den flauschigen Kielen aufnehmen können.

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Jedes Kind kennt die Trickfrage: „Was ist leichter - ein Kilo Federn oder ein Kilo Eisen?“ Aber könnte die Frage bald „Was ist leichter - ein Kilo Solarmodule oder ein Kilo Eisen?“ lauten? Wohl eher nicht. Aber mit den neuen ultraleichten Solarmodulen geht die Entwicklung des Gewichts von Solarzellen definitiv mehr in Richtung Daune als in die von Metall.

Federn spielen bei der Herstellung der neuen Module allerdings keine Rolle. Der Grund, warum die Energieerzeuger so leicht sind, liegt zum Großteil an der Rückseite. Diese besteht bei den O-Lite-Plus-Modulen – so heißen die leichten Sonnenfänger – aus Polyethylenterephthalat (PET). Auf diese werden mono- oder polykristalline Solarzellen laminiert. Dieses Material wird auch für Rotorblätter in der Windindustrie sowie im Schiff- und Automobilbau verwendet. Bei derart hohen Produktionsvolumina ist es also noch dazu kostengünstig. Das macht sie nicht nur leicht wie eine Feder, sondern auch biegsam und somit besonders gut bei Fahrzeugen und Kleingeräten einsetzbar. Zusätzlich ist das Modul besonders haltbar, da das PET einen ähnlichen Ausdehnungskoeffizienten hat wie die Zelle. Die Entwicklung des Modulkonzepts fand gemeinsam mit Fraunhofer CSP statt, welches auch bei der Materialauswahl beratend zur Seite stand.

Da die Module bei gleich bleibendem Herstellungspreis im Vergleich zu herkömmlichen Zellen von circa 60 Gramm auf 20 Gramm pro Watt abgespeckt haben, wird die Verschiffung aus China billiger und auch die Montage ist einfacher.

Aber brauchen wir das alles? Natürlich! Weiterentwicklung von altbekannter Technik ist wichtig für den Fortschritt. Stellen Sie sich mal vor, dass bald jedes Smartphone eine integrierte Solarzelle hat. Nie wieder Ärger mit der lästigen Akkulaufzeit des Gerätes, nie wieder die panische Suche nach einer Steckdose, ... natürlich nur solange die liebe Sonne auch kräftig auf die Zelle scheint.

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