Nachhaltige Gebäudetechnik Weniger Energiekosten bei höherem Wohnkomfort

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 insgesamt 65 Prozent aller Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 einzusparen. Deutschland selbst will bis 2045 gesetzlich komplett treibhausgasneutral sein. Das heißt, dass nach Einschätzung von Experten bis zu diesem Jahr circa 3,6 Billionen Euro oder jährlich 150 Milliarden Euro ausgegeben werden müssen.

Dieser Kraftakt wird deutlich, wenn der Fokus auf die rund 19,5 Millionen Wohngebäude allein in Deutschland gerichtet wird. Davon müssen gut 14,5 Millionen bis 2045 energetisch saniert werden. Gut 41 Prozent des Verbrauchs von Energie entfallen auf Gebäude und verursachen rund 36 Prozent aller CO₂-Emissionen. Der Energieverbrauch im Bereich Transport liegt hingegen bei nur circa 28 Prozent. In der Industrie sind es 31 Prozent.

Gebäude als entscheidender Faktor

Die Messe ISH für Wasser, Wärme, Luft fand vom 13. bis 17. März 2023 in Frankfurt am Main statt. Sie stand unter dem Motto „Lösungen für eine nachhaltige Zukunft“. Fünf Tage lang drehte sich alles um Innovationen, die auf die Erreichung der Klimaschutzziele einzahlen und einen verantwortungsvollen sowie effizienten Umgang mit den verfügbaren Ressourcen ermöglichen.

Zu diesen Exponaten zählten auch die digitalen Lösungen von Jumo zur Steuerung und Vernetzung. „Und sie steigern den Wohnkomfort“, sagt Harald Schuppich, Branchenmanager HKL bei Jumo. Heizung- und Klimatechnik spielt sowohl in industriellen Prozessen als auch der Gebäudetechnik eine Rolle. Für Heiz- und Klimaanlagen sowie Wärme- und Kältezählern bietet Jumo hier Widerstandsthermometerpaare, Sensoren, Messumformer, Thermostate, Regler, Bildschirmschreiber, Sicherheits- und Automatisierungssysteme an.

Anwendung 1: Luft-Wasser-Heiziungswärmepumpe

Bei dieser Anwendung überwacht ein Jumo heatTherm P300 den elektrischen Durchlauferhitzer einer Luft-Wasser-Heizungswärmepumpe. Der Durchlauferhitzer kommt dann zum Einsatz, wenn die alleinige Wärmeversorgung der Heizungswärmepumpe, etwa bei sehr niedrigen Außentemperaturen, nicht mehr nachkommt. Der elektrische Durchlauferhitzer unterstützt dann zusätzlich die Wärmeversorgung des Gebäudes.

Der Jumo heatTherm P300 ist ein elektromechanischer Sicherheitsthermostat und schützt den elektrischen Durchlauferhitzer vor einer thermischen Überlastung. Hierzu verfügt er über hohe elektrische Belastbarkeiten von maximal 480 V_AC und 30 A.

Anwendung 2: Raumluftgüteüberwachung

Hier überwacht ein Feuchte- und Temperaturmessumformer Jumo hydroTrans S10 Raumluftparameter wie Feuchte, Temperatur und CO₂. Er verfügt über ein optionales CO₂-Modul und arbeitet nach einem kapazitiven Messverfahren mit einem Messbereich zwischen 0 bis 95 Prozent relativer Feuchte.

Zur exakten Bestimmung der Luftqualität in Innenräumen ist das CO₂-Modul mit einem Messbereich bis zu 10.000 ppm unabdingbar. Durch die geschickte Platzierung im Gehäuse lassen sich geringe Ansprechzeiten realisieren, um schnelle Gegenmaßnahmen wie eine erhöhte Frischluftzuführung einzuleiten.

Anwendung 3: Wohnungsstation für Fußbodenheizung

Hier überwacht ein elektromechanischer Sicherheitstemperaturbegrenzer Jumo heatTherm-AT die Warmwasserbereitung für den Heizkreislauf einer Fußbodenheizung. Die Wärmepumpe stellt der Wohnungsstation eine typische Wärmeträgertemperatur von 55 °C für die Wärmeversorgung der Wohnung zur Verfügung. Der Jumo heatTherm-AT ist nach DIN Certco zugelassen und optional auch für die Montage auf einer Hutschiene TH35 geeignet (Bauform 7).