Windenergieanlagen in Betrieb halten Weiterbetrieb auf dem Prüfstand

Damit Windenergieanlagen nach 20 Jahren nicht den Betrieb einstellen müssen, braucht es ein Gutachten , das den sicheren Weiterbetrieb der Anlage attestieren kann.

Bild: Dekra
09.09.2019

Im Jahr 2020 wird für zahlreiche Windenergieanlagen die Betriebserlaubnis auslaufen. Der Grund ist, dass viele Anlagen im Zuge des Erneuerbaren Energien-Gesetzes mit Start zum Jahr 2000 auf eine Lebensdauer von 20 Jahren ausgelegt wurden. DEKRA unterstützt Betreiber, die Anlagen weiterhin nutzen zu können, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll und technisch möglich ist.

Windenergieanlagen werden in der Regel für eine Entwurfslebensdauer von 20 Jahren ausgelegt und auf Basis einer Typenprüfung genehmigt. Um nach dem Erreichen dieses Alters nicht den Betrieb einstellen zu müssen, muss ein Gutachten den sicheren Weiterbetrieb der Anlage attestieren. Windenergieanlagen haben in der Regel eine Reserve in Bezug auf ihre Haltbarkeit, da die tatsächliche Belastung häufig unter der errechneten Belastung liegt.

Dekra verfügt über die entsprechende Akkreditierung, um die erforderlichen Prüfungen vorzunehmen. Grundlage sind Richtlinien und Regelwerke in der Fassung, welche vor 20 Jahren Grundlage der Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb waren, sowie der aktuelle Stand der Technik. Dekra checkt standsicherheitsrelevante Bauteile, lastabtragende Komponenten, Funktionsfähigkeit der Sicherheitseinrichtungen, Anlagensteuerung und Bremssysteme.

Methoden zur Inspektion

Dekra bedient sich dabei der praktischen und analytischen Methode. Die praktische Methode befasst sich mit der Inspektion der Anlage, einer Schwachstellenanalyse sowie der Prüfung sämtlicher sicherheitsrelevanter Komponenten.

Bei der analytischen Methode ermittelt Dekra die Restlebensdauer anhand der anlagenspezifischen Berechnung oder durch Simulationen. Dabei erhält der Betreiber eine Aussage bezüglich der Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Eine Dokumentenprüfung ermöglicht darüber hinaus auch den Nachweis einer geringeren Betriebsbeanspruchung.

Zusätzliches Programm

Neben der Prüfung für den Weiterbetrieb unterstützen Dekra Experten Windanlagenhersteller und -betreiber über die gesamte Wertschöpfungskette mit wiederkehrenden Prüfungen, Gewährleistungsabnahmen, zustandsorientierten Prüfungen, Schaden- und Gerichtsgutachten, Material- und Werkstoffprüfungen, Schwingungsmessungen, Schallmessungen sowie Prognosen, Prüfungen und Gutachten nach § 29a BImSchG sowie Technical Due Diligence.

Dekra präsentiert sich vom 10. bis 13. September 2019 auf der Fachmesse „Husum Wind“, informiert zum Dienstleistungsspektrum und demonstriert unter anderem am Messestand die zerstörungsfreie Prüfung eines Druckbehälters.

Darüber gibt es Einblicke in das EU-Projekt SheaRIOS, bei dem Dekra Entwicklungspartner ist: Dabei geht es um die ferngesteuerte Inspektion von Rotorblättern per Roboter.

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