Cybersicherheit, KI und Drohnen im Fokus Husum Wind 2025: Positive Bilanz für die Windenergie-Messe

Nachhaltige Drohnenshow im Husumer Hafen auf der Husum Wind.

Bild: MHC, Reinhard Witt
22.09.2025

Die Husum Wind 2025 zeigte die ganze Bandbreite moderner Windenergie: 12.300 Besuchende, neue Turbinenprototypen, internationale Verträge und digitale Trends wie Cybersicherheit. Formate wie WINDCareer oder Women in Wind setzten zusätzliche Impulse.

Nach vier Tagen endete am 19. September 2025 die Husum Wind 2025, auf der eindrucksvoll gezeigt wurde, was moderne Windenergie leisten kann. Unter dem Motto „Vorsprung durch Innovation“ strömten rund 12.300 Besuchende aus 51 Ländern durch die sechs Messehallen. Sämtliche Bereiche entlang der Wertschöpfungskette waren auf der Messe vertreten: Von OEMs und Projektierung über Zulieferung, Finanzierung und Service bis hin zu Speicher- und Netzintegrationstechnologien.

Internationale Windbranche zeigt Stärke auf der Husum Wind

Auf der Messe ordentlich Wind: Sturmtief Zack zog am Eröffnungstag durch Schleswig-Holstein und die Schirmherrin der Husum Wind, Bundesministerin Katherina Reiche, hatte kurz zuvor für Unmut bei der Landesregierung und der Branche gesorgt. Diese zeigte aber auf der Messe deutlich Flagge.

„Wir haben den Herausforderungen getrotzt und gehen mit Rückenwind aus der Messe hervor. Eine stabile Husum Wind in politisch und wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist als großer Erfolg zu werten. Es zeigt die Bedeutung der Messe und ihres Standorts. In einigen Bereichen – etwa bei der leichten Steigerung bei den Besuchendenzahlen, bei den Ticketverkäufen für die Jobbörse oder der Nachfrage nach unseren neuen Angeboten – wurden unsere Erwartungen sogar übertroffen“, bilanzierte Meike Kern, Geschäftsführerin der Messe Husum & Congress, die diesjährige Messe.

Die Jobbörse WINDCareer lockte an den zwei Veranstaltungstagen mit 29 Ausstellenden rund 800 interessierte Nachwuchsfachkräfte an. Angebote wie die Netzwerkveranstaltung „Women in Wind“ kamen ebenfalls gut an. Am Mittwoch trafen sich rund 140 Frauen aus der Windbranche zum regen Austausch und Networking. Unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) mit Präsidentin Bärbel Heidebroek als Moderatorin wurde eine Plattform geschaffen, die Frauen in der Branche ermutigt, sichtbarer aufzutreten.

Highlights: Neue Prototypen, Signings und Messetrend Cybersicherheit

Die in Husum vorgestellten Produktneuheiten und Turbinen-Premieren stießen bei den Besuchern auf großes Interesse. So präsentierten marktführende Herstellende neue Prototypen, darunter auch Modelle mit deutlich größeren Rotordurchmessern und höheren Nennleistungen. Dass die Branche ambitioniert und langfristig denkt, zeigten zudem verschiedene Vertragsunterzeichnungen auf der Messe.

Enercon und JUWI schlossen einen Partnerschaftsvertrag über eine langfristige Zusammenarbeit bei Windprojekten bis 2030 und GE Vernova und Enertrag gaben eine bedeutende Turbinenbestellung für Deutschland bekannt. UKA, Nordex und Max Bögl Wind schlossen in Husum einen Vertrag für ein großes Windparkprojekt: Auf dem Mercedes-Benz-Testgelände in Papenburg sollen rund 20 Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 140 MW entstehen. Alterric unterzeichnete am 19. September zudem Lieferverträge mit Vestas und Enercon für 20 neue Windturbinen.

Dr. Dennis Rendschmidt vom VDMA Power Systems fasste mit Blick auf den Technologiestand der hiesigen Anlagenunternehmen zusammen: „Die Windindustrie in Deutschland und Europa zeigt sich in Husum leistungsfähig und fit für die Zukunft – wir können liefern.“ Der BWE ergänzte: „Die Windenergie ist das starke Rückgrat im deutschen Stromsystem – jetzt heißt es Kurs halten bei Zubau, Genehmigungen und Rahmenbedingungen.“

Die Future & Innovation Hall bot mit ihren Themen Cybersicherheit, KI, Drohnentechnik und Datenmanagement eine neue, wichtige Plattform. Mohamed Harrou, Cybersicherheitsexperte in der Digital+ Area, machte deutlich: „Resilienz braucht robuste digitale Infrastrukturen. Cybersicherheit, KI und vernetztes Datenmanagement sind nicht länger optionale Komponenten, sondern essenzielle Elemente für ein stabiles Energiesystem.“ Im Rahmen von Onshore-Exkursionen konnten zukunftsweisende Projekte in der Region erlebt werden, darunter Stromspeicher, ein virtuelles Kraftwerk und eine H2-Tankstelle. Dort wurde veranschaulicht, wie diese Technologien in Schleswig-Holstein bereits modellhaft in der Praxis umgesetzt werden.

Ausstellende aus 23 Ländern – Partnerland Dänemark Top 1

Auf der Messe für Windenergie im deutschsprachigen Markt präsentierten sich knapp 600 Aussteller aus 23 Ländern. Zu den internationalen Top-Ländern unter den Ausstellern zählten Dänemark, China und die Niederlande. Als offizielles Partnerland brachte Dänemark wichtige Impulse für überregionale Märkte und kooperative Projekte in Nord- und Ostsee ein. Zu den nicht-europäischen Ausstellern zählten dieses Jahr unter anderem die USA, Kanada, Saudi-Arabien und Thailand. Internationale Delegationen, unter anderem aus Nordafrika, unterstrichen das weltweite Interesse an den in Husum vertretenen Unternehmen und Zukunftstechnologien. Unter den Bundesländern lagen Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg und Bayern vorn.

Wind, Stadt, Erlebnis: HUSUM WIND verbindet

Die Messe überzeugte ihre Gäste auch dieses Jahr wieder durch ein vielfältiges Programm, das nicht nur auf dem Messegelände, sondern in der gesamten Stadt erlebt werden konnte. Veranstaltungen wie der Rathausempfang, das Windwander:innen-Festival mit seinen zahlreichen Live-Acts in der Husumer Altstadt und die eindrucksvolle Drohnen-Show zur Eröffnung im Hafen sorgten für eine besondere Atmosphäre. Mit Konzerten, Lichtkunst und Performances entstand erneut diese einzigartige Atmosphäre, die Husum seit über 35 Jahren prägt.

„Mit dem Mix an neuen digitalen und beliebten Präsenzangeboten haben wir das Messeerlebnis in Husum spürbar erweitert. Dazu zählen unsere Matchmaking-Webplattform, die Holidu-Unterkunftsbörse, aber eben auch das legendäre Rahmenprogramm in der Stadt, bei dem oft die eigentlichen wichtigen, persönlichen Kontakte entstehen“, so Pascal Hofer, Projektleiter der Messe Husum & Congress.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel