Grüner-Strom-Label Weit über eine Milliarde Kilowattstunden Ökostrom

Der steigende Absatz von Grüner-Strom-zertifiziertem Ökostrom führt zu mehr Investitionen in Energiewende-Projekte.

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07.06.2019

Der steigende Absatz von Grüner-Strom-zertifiziertem Ökostrom führt zu mehr Investitionen in Energiewende-Projekte. Im Jahr 2016 wurden so 120 Projekte mit 6,1 Millionen Euro teilfinanziert.

2018 wurden rund 1,3 TWh Ökostrom mit dem Gütesiegel Grüner Strom zertifiziert. Das entspricht dem Strombedarf von mehr als 400.000 Vier-Personen-Haushalten. Im Vergleich zu 2017 stieg die zertifizierte Ökostrommenge so um gut 12 Prozent. Nach ersten Schätzungen ergeben sich daraus für Anbieter Grüner-Strom-zertifizierten Ökostroms Investitionsverpflichtungen in neue Energiewende-Projekte von über neun Millionen Euro.

45 Millionen Euro Gesamtinvestitionen in die Energiewende

Für jede verbrauchte Kilowattstunde müssen Grüner-Strom-Anbieter innerhalb von zwei Jahren einen festen Betrag in Energiewende-Projekte investieren, zum Beispiel Photovoltaikanlagen, Windparks oder in Elektromobilität. Nach Abschluss der letzten Zertifizierungsperiode steht nun fest: Im Jahr 2016 wurden 120 Projekte mit 6,15 Millionen Euro unterstützt. Da es sich meist um Teilförderungen handelt, beläuft sich die Summe der Gesamtinvestitionen in die Energiewende auf über 45 Millionen Euro.

Direkte Mitwirkung an nachhaltiger Energieversorgung

„Die Bundesregierung tritt bei einer konsequenten Umsetzung der Energiewende derzeit leider auf der Bremse. Umso wichtiger ist es, dass die Stromkunden das selbst in die Hand nehmen und sich von Kohle und Gas verabschieden“, resümiert Dietmar Oeliger, Vorsitzender des Grüner Strom Label. „Das Grüner-Strom-Label garantiert Investitionen in die Energiewende, wie Photovoltaik- und Windkraftanlagen, Mieterstromprojekte oder Elektromobilität. So können Verbraucherinnen und Verbraucher durch ihren Strombezug direkt an einer nachhaltigen Energieversorgung mitwirken.“

In 2016 floss ein Großteil der Fördergelder in den Bau neuer Photovoltaik- und Windenergieanlagen. Beispielsweise wurde ein Projekt des Studierendenvereins Solar Powers co-finanziert. Studierende haben in Eigenregie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Zentralbibliothek der Technischen Universität zu Berlin projektiert und schließlich auch umgesetzt. Bis heute wird die PV-Anlage von den Studierenden selbst betrieben und ist mittlerweile auch Teil des Lehrangebotes an der TU. Nach Aussage von Solar Powers hätte das Projekt ohne die Grüner-Strom-Förderung nicht realisiert werden können.

1.300 Energiewende-Projekte mit 65 Millionen gefördert

Aber auch das Thema Energieeffizienz gewinnt zunehmend an Bedeutung: Rund 450.000 Euro wurden hier investiert, so viel wie noch nie. Beispielsweise förderten drei Energieanbieter Programme zum Austausch alter Kühlschränke durch energieeffiziente Geräte.

Bis heute konnten anhand der Grüner-Strom-Förderlogik über 1.300 Energiewende-Projekte mit mehr als 65 Millionen Euro gefördert werden. Da es sich meist um eine Teilförderung von Projekten handelt, liegen die tatsächlich investierten Gelder laut dem Grüner-Strom-Label etwa um das Fünffache höher.

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