Smarte Services für Maschinen Unkomplizierte und flexible IIoT-Vernetzung

Hilscher Gesellschaft für Systemautomation mbH

Ein Hilscher-Edge-Gateway im Einsatz

Bild: Hilscher
23.03.2023

Die Industrie 4.0 ist von wachsender Bedeutung und das beinhaltet auch die Vernetzung von Maschinen und Anlagen. Die damit verbundene Zusammenfassung diverser Prozessdaten birgt vielversprechende Potenziale zur Prozessoptimierung. Ein Hersteller integrierter Verpackungslösungen ermöglicht durch die IIoT-Vernetzung kundenorientierte Services und eine höhere Maschinenverfügbarkeit.

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Multivac ist ein Komplettlösungsanbieter von integrierten Verpackungslösungen für Lebensmittel. Der Full Process Owner aus dem bayerischen Wolfertschwenden bietet außerdem Lösungen zur Handhabung, Kennzeichnung, Etikettierung und Verarbeitung an. Über die Lebensmittelbranche hinaus betätigt sich Multivac auch im Bereich der Handhabung und Verpackung von Life Science- und Healthcare-Produkten sowie Industrie- und Konsumgütern. Das Unternehmen vereint weltweit über 80 Tochtergesellschaften und 13 Produktionsstandorte, Tendenz steigend. Die Themen Konnektivität und IIoT gewinnen für Multivac seit einigen Jahren zunehmend an Relevanz.

Die Vernetzung von Maschinen und Anlagen und die damit verbundene Aggregation umfassender Prozessdaten bergen enorme Potenziale, um die Verfügbarkeit zu optimieren und ungeplante Stillstandzeiten zu reduzieren. Für die Konnektierung der Maschinen vertraut Multivac auf die netFIELD-Technologie von Hilscher. Genauer gesagt, integriert das Unternehmen die netPI Edge Gateways in seine Maschinen, um Prozessdaten unabhängig von der Steuerungseinheit zu sammeln. Über das Betriebssystem netFIELD OS können diese schließlich unkompliziert verwaltet und für optimierende Services genutzt werden.

Einfache Handhabung per Docker Container

„2017 entstand erstmals die Idee, unsere Maschinen per IIoT zu vernetzen und verstärkt von der Datensammlung zu profitieren“, erklärt Dr. Marius Grathwohl, Vice President Digital Products & Transformation. „Damals war Hilscher auf dem Weg, eine Komplettlösung aus Hard- und Software für das Edge-Umfeld zu entwickeln, die genau unseren Vorstellungen entsprach. Vor allem netFIELD OS als Managementsoftware hat für uns aufgrund ihrer Einfachheit und Flexibilität schließlich den Unterschied gemacht, da – aus unserer Sicht – erst sie IIoT-Anwendungen sinnvoll wirtschaftlich nutzbar macht.“

In der Vergangenheit waren Service-Techniker oft tagelang damit beschäftigt, Stillstandzeiten und deren Gründe manuell zu dokumentieren oder fehlerhafte Verpackungen zu zählen. Demgegenüber steht das Betriebssystem netFIELD OS, das per Docker Container unkomplizierter Applikationen bereitstellen kann – beispielsweise um die Gateways automatisiert upzudaten, ihnen neue Befehle zu senden oder Daten einzufordern. Diese Daten helfen Multivac bereits jetzt, die Maschinenentwicklung zu verbessern, indem sie Erkenntnisse über das Verschleiß- oder Anomalieverhalten gewinnen.

Smart Services und Digital Consulting

Die IIoT-Anbindung der Maschinen versetzt Multivac außerdem in die Lage, neue datenbasierte Geschäftsmodelle zu entwickeln – vor allem im Bereich des Kundenservices. So entstand in den letzten Jahren ein Portfolio aus sogenannten Smart Services, die es den Maschinennutzern in Echtzeit ermöglichen, ihre Geräte und Anlagen einfach zu überwachen sowie Prozesse auszubessern. Der Multivac Pack Pilot ist beispielsweise eine Cloud-basierte Software, die den Maschinenbediener bei der optimalen Einstellung der Verpackungsmaschine unterstützt – ein wichtiger Faktor in Zeiten von Personalmangel und geringerer Anwenderkompetenz.

Weitere Smart Services sind das Smart Production Dashboard, der Smart OEE Analyzer, der Smart Log Analyzer, der Smart Machine Report sowie das Smart Data Backup. Der Maschinenanwender kann diese eigenständig nutzen und daraus passende Maßnahmen ableiten. Nach ersten Erhebungen erhöhen die Smart Services die Produktionszeit um 30-50 Minuten pro Woche. Im Rahmen eines Digital Consulting Angebots schult Multivac seine Kunden außerdem in der gezielten Nutzung der Services.

Smart Services sind erst der Anfang

„Die Smart Services markieren zunächst einmal unseren erfolgreichen Start in die IIoT-Adaption. Doch die Potenziale im Bereich der Service- und Vermarktungsmodelle sind noch längst nicht ausgeschöpft“, erklärt Dr. Grathwohl, der die nächsten Ziele längst vor Augen hat. „Automatische Updates ganzer Maschinen, digital gestützte Wartungsverträge, Pay-per-use-Modelle, Predictive Maintenance: Nachdem wir mit der netFIELD-Technologie die grundlegenden Weichen der Prozessdatenanalyse gestellt haben, wartet ein breites Spektrum spannender Optionen auf uns, deren Umsetzung wir bereits ausloten.“

Kundennutzen der netFIELD-Technologie für Multivac:

  • Verbreiterung des Service-Portfolios

  • Entwicklung neuer Geschäftsmodelle

  • Datengestützte Optimierung der Maschinenentwicklung

  • Bessere Vorbereitungund Planung von Serviceeinsätzen

Wie gelingt ressourcenschonende Verarbeitung?

Die Antwort von Multivac: Mit Investitionen in Forschung, Entwicklung und eine moderne Produktion. 445 Patentanmeldungen hat die Unternehmensgruppe zwischen 2010 und 2020 eingereicht. Und dabei automatisierte Verarbeitungslinien mit aufeinander abgestimmten, vernetzten, softwaregestützten und energiesparenden Maschinen geschaffen. Für das verlustfreie Slicen über das grammgenau Portionieren bis hin zur sicheren und nachhaltigen Verpackung, Etikettierung und Qualitätskontrolle. Für eine grüne Zukunft.

Bildergalerie

  • Thermoformer Clean Design

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    Bild: Hilscher

  • netFIELD Compact

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    Bild: Hilscher

  • NIOT-E-TPI51

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    Bild: Hilscher

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