Dauereinsatz auf dem Nordseekanal Schnelle Aufladung neuer Elektrofähren

ABB AG

Bis 2023 soll die bestehende Dieselflotte vom GVB mit elektrischen Fähren ausgetauscht werden. Dabei soll das automatische schnelle Aufladen der Fähren durch die Frequenzumrichtermodule von ABB ermöglicht werden.

Bild: iStock, pxel66
04.02.2022

Der Austausch der Dieselfähren aus den 1930er Jahren ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg des Amsterdamer Nahverkehrsbetreibers zu mehr Nachhaltigkeit und Emissionsfreiheit. Frequenzumrichtermodule von ABB ermöglichen das automatische schnelle Aufladen von fünf neuen elektrischen Fähren, die rund um die Uhr auf dem Nordseekanal im Einsatz sind.

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Die Frequenzumrichter-Technologie von ABB stellt die zuverlässige Stromversorgung der Schnellladeeinheiten für fünf neue Elektrofähren sicher, die rund um die Uhr Fahrgäste über den Nordseekanal in Amsterdam befördern. Bestellt wurden die neuen Fähren von dem städtischen Nahverkehrsbetreiber Gemeentelijk Vervoerbedrijf (GVB), der es sich zum Ziel gesetzt hat, ein nachhaltiges und emissionsfreies Verkehrsunternehmen zu werden. Im Zuge dessen soll die bestehende Dieselflotte aus den 1930er Jahren bis 2023 vollständig ersetzt werden.

Betrieb rund um die Uhr

GVB wird die Elektrofähren auf drei verkehrsreichen Nordseekanalrouten einsetzen, über die jährlich mehr als 350.000 Autos befördert werden. Die Fähren werden rund um die Uhr ständig in Betrieb sein. Das Aufladen der Batterien soll nach jeder 20-minütigen Hin- und Rückfahrt innerhalb von nur drei Minuten erfolgen. Das Schnellladen ist damit ein entscheidender Faktor, eine zuverlässige Fährverbindung aufrechtzuerhalten.

Mit dem Bau der vollautomatischen Ladestationen wurde BAM Infra Rail beauftragt, ein Unternehmen des großen niederländischen Baukonzerns BAM Group. Um sicheres und effizientes Laden zu gewährleisten, und im Interesse einer längeren Batterielebensdauer, darf die von den Ladegeräten gelieferte 750-V-Gleichspannung nicht durch Schwankungen im Stromnetz beeinflusst werden. Auf der Suche nach der geeigneten Technologie für die Umwandlung der Wechselspannung aus dem Netz in eine stabile Gleichspannung wandte sich BAM an ABB.

ABB lieferte drei ACS880 Einspeisemodule mit Leistungswandler basierend auf der IGBT-Technologie (Integrated Gate Bipolar Transistor). Damit ist eine stabile, weitgehend verzerrungsfreie DC-Ausgangsspannung gewährleistet, weil auf Netzereignisse reagiert wird und Spannungsabfälle ausgeglichen werden.

Die Fähren sind mit Plugin-Hybridtechnik ausgerüstet, werden aber normalerweise zu 100 Prozent mit Strom aus ihren 680-kWh-Batterien betrieben. Der Generator kommt nur bei Windstärken über acht zum Einsatz.

Vermeidung von Feinstaub und CO2-Emissionen

Alain Asin, Projektleiter bei GVB, sagt: „Die von BAM und ABB gelieferte Schnellladelösung ist vollautomatisch und kann problemlos in den Fahrplan integriert werden. Elektrischer Betrieb bedeutet, es gibt keinen Feinstaub und keine CO2-Emissionen. Wenn alle fünf Fähren in Betrieb sind und die alten Dieselschiffe abgelöst haben, werden wir jedes Jahr 800.000 Liter Diesel einsparen und vermeiden 2.400 t Kohlenstoff-Emissionen.“

ABB hat bereits Lösungen für die stabile und zuverlässige landseitige Stromversorgung für ganz unterschiedliche Schiffstypen geliefert. Ein Erfolgsfaktor waren dabei die internen und externen Tests, denen die Einspeisemodule unterzogen wurden, um einen zuverlässigen Betrieb über eine lange Lebensdauer sicherzustellen.

Die neuen GVB-Fähren bieten Platz für bis zu 400 Fahrgäste, 20 Autos oder vier Lkw. Die erste Fähre der Flotte hat ihren Betrieb im August 2021 aufgenommen.

Bildergalerie

  • Nach jeder 20-minütigen Hin- und Rückfahrt erfolgt das Aufladen der Batterien innerhalb von drei Minuten.

    Nach jeder 20-minütigen Hin- und Rückfahrt erfolgt das Aufladen der Batterien innerhalb von drei Minuten.

    Bild: ABB / Luuk Kramer fotografie

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