Rückenwind für die Energiewende Pfisterer erfolgreich an die Börse gestartet

Pfisterer setzt mit seinem IPO ein klares Signal für Wachstum in der Energietechnik.

Bild: publish-industry, DALL·E
16.05.2025

Pfisterer ist erfolgreich an der Frankfurter Börse gestartet und stärkt damit seine Rolle im Bereich der Energieinfrastruktur. Mit einem soliden Wachstumskurs und dem Fokus auf Hochspannungstechnologien möchte das Unternehmen seine internationale Präsenz ausbauen. Der Börsengang ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Infrastruktur für die Energieversorgung der Zukunft.

Am 14. Mai 2025 feierte Pfisterer den erfolgreichen Einstand an der Frankfurter Wertpapierbörse. Der Ausgabepreis der Aktie wurde auf 27 Euro festgelegt, zum Handelsstart kletterte der Kurs direkt auf 30 Euro. Damit sicherte sich das Unternehmen nicht nur einen gelungenen Börsenstart, sondern weckte auch das Interesse institutioneller und privater Anleger, die auf technologische Expertise im Bereich der Energiewende setzen.

Innovation aus Tradition

Pfisterer hat seinen Hauptsitz in Winterbach bei Stuttgart und blickt auf eine über 100-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Seit seiner Gründung im Jahr 1921 ist das Unternehmen auf elektrotechnische Komponenten für Energieübertragungs- und -verteilnetze spezialisiert. Zu den Kernkompetenzen zählen die Entwicklung und Fertigung von Verbindungstechnologien und Isolierlösungen für Hoch- und Mittelspannungsanwendungen.

Heute ist Pfisterer mit 17 Standorten in Europa, Nord- und Südamerika, dem Nahen Osten und Asien global aktiv. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.200 Mitarbeitende und bedient Kunden in den Bereichen Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie im Schienenverkehr und in der Industrie.

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IPO als Katalysator für die „Strategie 2030”

Mit dem Börsengang möchte Pfisterer die nächste Phase seiner Wachstumsstrategie einleiten. Unter dem Leitbild „Strategie 2030” sollen die Erlöse aus dem IPO sowohl in die technologische Weiterentwicklung als auch in die geografische Expansion investiert werden.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Zukunftstechnologien wie der Hochspannungsgleichstromübertragung (HVDC), die für den internationalen Stromtransport aus erneuerbaren Quellen essenziell ist. Pfisterer möchte seine Position in diesem Segment gezielt ausbauen – unter anderem durch die Stärkung der Entwicklungsabteilungen und den Aufbau zusätzlicher Produktionskapazitäten. Gleichzeitig sind gezielte Investitionen in neue Märkte geplant. Der Ausbau der Präsenz im Nahen Osten wurde bereits eingeleitet. Es sollen weitere internationale Aktivitäten folgen, um dem weltweit wachsenden Bedarf an moderner Energietechnik gerecht zu werden.

Stabile Finanzlage und starke Marktkapitalisierung

Im Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund 383 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA lag bei 64,6 Millionen Euro – ein solides Ergebnis, das die wirtschaftliche Substanz des Unternehmens unterstreicht. Durch die erfolgreiche Platzierung am Kapitalmarkt erreichte das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von rund 489 Millionen Euro.

Die stabile finanzielle Basis bietet dem Unternehmen Spielraum für nachhaltiges Wachstum. Das Unternehmen sieht sich gut gerüstet, um von den tiefgreifenden Veränderungen im Energiesektor zu profitieren, beispielsweise durch den globalen Ausbau erneuerbarer Energien, die Dezentralisierung der Stromversorgung und die zunehmende Elektrifizierung industrieller Prozesse.

Bedeutung für den Kapitalmarkt und die Branche

Der Börsengang ist nicht nur für Pfisterer selbst ein Meilenstein, sondern sendet auch ein wichtiges Signal an den deutschen Kapitalmarkt. In einem Jahr mit bisher wenigen Börsendebüts zeigt der Einstieg eines mittelständischen Technologieunternehmens, dass auch Industrieakteure außerhalb der Digitalwirtschaft spannende Investmentoptionen darstellen.

Für die Elektronik- und Energiebranche verdeutlicht der IPO zudem die zunehmende Relevanz von Infrastrukturtechnologien, die im Schatten großer Schlagwörter wie „Energiewende“ oder „Green Tech” bislang wenig mediale Aufmerksamkeit erhielten. Dabei sind es genau diese Komponenten, die dafür sorgen, dass Strom sicher, effizient und verlustarm von Erzeugern zu Verbrauchern gelangt.

Fazit: Pfisterer ist im Aufbruch

Mit dem Börsengang betritt das Unternehmen eine neue unternehmerische Etappe. Die Kombination aus industrieller Erfahrung, technologischem Fokus und internationalem Wachstumskurs macht das Unternehmen zu einem spannenden Akteur im Bereich der Energietechnik. Investoren haben die Chance, frühzeitig von den Veränderungen in der Energieinfrastruktur zu profitieren und ein Unternehmen zu begleiten, das bereits heute viele entscheidende Verbindungen für die Stromversorgung von morgen schafft.

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