Vernetzung der Halbleiter-Wertschöpfungskette Netto-Null-Emissionsziel bei der Chipfertigung erreichen

Im SSTS-Programm sollen Akteure der gesamten Halbleiterindustrie ihre Kräfte für mehr Nachhaltigkeit bündeln.

Bild: Imec
06.06.2022

Von großen Systemunternehmen wie Apple bis hin zu Zulieferern wie ASM: Mit neuen Partnern in seinem Programm „Sustainable Semiconductor Technologies and Systems“ ist es dem Forschungszentrum Imec gelungen, Firmen der Halbleiter-Wertschöpfungskette näher zusammenzubringen. Übergeordnetes Ziel: eine Reduktion von CO2-Emissionen in der Chipfertigung.

Das Imec hat auf den Future Summits 2022 verkündet, neue Partner für sein Forschungsprogramm SSTS gewonnen zu haben. Firmen wie Apple und Microsoft rücken darin nun mit Zulieferern wie ASM, Kurita, Screen und Tokyo Electron zusammen, um die Nachhaltigkeit der Halbleiterindustrie zu steigern. Das Programm wurde im vergangenen Jahr ins Leben gerufen, um die Halbleiterindustrie bei der Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks zu unterstützen. Die Aufnahme der neuen Partner bewegt das Vorhaben weiter in Richtung eines ganzheitlichen Ansatzes.

SSTS ruft die gesamte Halbleiter-Wertschöpfungskette dazu auf, ihre Kräfte zugunsten eines kleineren CO2-Fußabdrucks zu bündeln. Es kombiniert das Imec-Partner-Ökosystem mit Erkenntnissen in den Bereichen Prozesstechnologie, Infrastruktur und Maschinen. Partner der gesamten Wertschöpfungskette sollen so bessere Einblicke in die Umweltauswirkungen bestimmter Entscheidungen erhalten, die in der Definitions- und Produktionsphase der Chiptechnologie getroffen werden. Apple war der erste öffentliche Partner, der sich im vergangenen Jahr mit Imec am SSTS-Programm beteiligte. Jetzt haben sich weitere große Systemfirmen wie Microsoft dem Programm angeschlossen.

„Es besteht derzeit eine Datenlücke in Bezug auf den ökologischen Fußabdruck bei der Herstellung von ICs für fortschrittlichere Technologien“, sagt Lars-Åke Ragnarsson, Program Director SSTS. „Deshalb bewerten wir in einem ersten Schritt die Umweltauswirkungen, damit wir beim Übergang zu den nächsten Technologiegenerationen fundierte Entscheidungen treffen können. Sie können zum Beispiel umweltfreundlichere Prozesse und Werkzeuge entwickeln, um Probleme zu lösen, die bei diesen zukünftigen Technologien große Auswirkungen haben.“

Imec spreche auch mit Foundries, um die Ergebnisse zu überprüfen und zu vergleichen, ergänzt Ragnarsson. „Indem wir die gesamte Halbleiter-Wertschöpfungskette auf diese Weise mit einbeziehen, kann unser SSTS-Programm seine Wirkung maximieren.“

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