Prof. Dr. Tobias Bornemann, Continental Mobile Roboter: Schlüsselelement für die Fabrik der Zukunft

Prof. Dr. Tobias Bornemann ist bei der Continental Automotive Technologies im Bereich Autonomous Mobile Robots als Senior Product Manager beschäftigt. Dort ist er für die strategische Weiterentwicklung zukünftiger Roboterkonzepte für den Einsatz in Produktion und Intralogistik verantwortlich. Zuvor war er mehrere Jahre im Bereich der Automobilindustrie in unterschiedlichen Positionen tätig. Zusätzlich hat er eine Professur an der University of Applied Sciences Frankfurt im Bereich Produktion- und Logistik.

Bild: Continental Automotive Technologies
22.10.2025

Für die Fabrik der Zukunft sind mobile Roboter unverzichtbar und bilden das Herzstück moderner Produktions- und Intralogistiksysteme. Sie helfen, die Herausforderungen steigender Komplexität und schneller Innovationszyklen zu meistern. Durch sichere, zuverlässige und skalierbare AMR-Lösungen bleibt der Gedanke im Vordergrund: Making things easy!

Volatile Märkte, Kostendruck und Fachkräftemangel sind nur einige der Herausforderungen, denen sich die Intralogistik zunehmend stellen muss. Zudem haben Krisensituationen wie die Corona-Pandemie die Notwendigkeit einer robusten und flexiblen Logistikinfrastruktur deutlich gemacht. Ein wesentlicher Ansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist der Einsatz mobiler Transportroboter.

Mobile Robotik ermöglicht eine intelligente Automatisierung bei gleichzeitig hoher Flexibilität und Skalierbarkeit in Produktions- und Logistikprozessen. Die Integration von autonomen mobilen Robotern (AMR) und fahrerlosen Transportsystemen (FTS) eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, maßgeschneiderte Lösungen zu implementieren und gleichzeitig kosteneffizient und resilient zu agieren.

Die technische Akzeptanz, die Verfügbarkeit von Fachkräften und die hohen Personalkosten sind aktuelle Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Technologische Fortschritte wie präzise Sensorik, schnelle Datenübertragung durch 5G-Technologie, verbesserte Softwarelösungen und leistungsfähige Batterien fördern allerdings zunehmend die Verbreitung dieser Systeme.

Damit wird die Fabrik der Zukunft maßgeblich von autonomen mobilen Robotern geprägt sein, die mit 360-Grad-Sensorik ihre Umgebung wahrnehmen und in Echtzeit auf Veränderungen reagieren können. Beispielsweise können moderne AMRs selbstständig Hindernisse umfahren und optimierte Routen berechnen, um den Materialfluss effizient zu gestalten. Gerade in Produktionsumgebungen mit komplexer Infrastruktur und beengten Platzverhältnissen hat sich der Einsatz von Unterfahrrobotern bewährt, die Lasten autonom transportieren können.

Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg bei der Einführung mobiler Roboter ist die Integration in bestehende Systeme. Der Standard VDA 5050 ermöglicht die Steuerung unterschiedlicher Robotertypen in einem gemeinsamen Flottenmanagementsystem, wodurch Synergien genutzt und Prozesse optimiert werden können.

An konkreten Beispielen lässt sich der praktische Nutzen messen: Ein Vergleich zwischen mobilen Robotersystemen und manuellen Gabelstaplern zeigt erhebliche Einsparungen bei den Betriebskosten und eine schnelle Amortisation der Investition, oft in weniger als zwei Jahren. Gerade in der Automobil- und Zulieferindustrie sind solche Projekte daher aufgrund der kurzen Amortisationszeiten besonders attraktiv.

Alles in allem sind autonome mobile Roboter bereits heute ein wesentlicher Bestandteil der Fabrik der Zukunft und bieten durch ihre Flexibilität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit wesentliche Vorteile. Um die Potenziale voll auszuschöpfen, bedarf es jedoch einer strategischen Herangehensweise, die sowohl technologische Aspekte als auch wirtschaftliche Faktoren gleichermaßen berücksichtigt.

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