Die Prozessautomation wächst – langsam, aber stetig: Die globalen Auftragseingänge für Messtechnik und Prozessautomatisierung sind zwischen Januar und September 2025 um einen niedrigen einstelligen Prozentwert gewachsen. Die Unternehmen verzeichneten eine positive Entwicklung aus den Abnehmerbranchen Öl und Gas (hohes einstelliges Wachstum) sowie Wasser und Abwasser und Pharma (beide mittleres einstelliges Wachstum). Beim Umsatz ist dagegen bisher lediglich eine seitliche Bewegung gegenüber dem Vorjahr festzustellen.
Auftragseingänge steigen – Prozessautomation bleibt im Wandel
Bei der regionalen Betrachtung zeigten sich im bisherigen Jahresverlauf die Region Middle East (hohes einstelliges Wachstum) sowie Indien (mittleres einstelliges Wachstum) stark. Auch viele asiatische Länder (ohne China) entwickeln sich positiv (geringes einstelliges Wachstum). Europa ohne Deutschland hält sich stabil. Deutschland und China sind hingegen leicht rückläufig (niedriger einstelliger Rückgang). Die Entwicklung in Deutschland ist insbesondere auf die Kundenbranchen Chemie und andere energieintensive Industrien, zum Beispiel die Papierindustrie, zurückzuführen.
Axel Lorenz, Vorsitzender des Fachbereichs Messtechnik und Prozessautomatisierung im ZVEI-Fachverband Automation, blickt verhalten optimistisch auf das Jahr 2026: „Weltweit wird Wachstum in Oil and Gas, Wasser/Abwasser und Pharma die Auftragseingänge und den Umsatz voraussichtlich weiter treiben. Risiken ergeben sich dabei aus internationalen Zöllen, Regularien wie etwa dem EU-Cyber Resilience Act und dem Fachkräftemangel“, sagt Lorenz. „Die Auftragseingänge werden 2026 voraussichtlich gegenüber dem niedrigen Vorjahr erneut leicht wachsen. Impulse versprechen wir uns von intakten globalen Trends wie der Energieoptimierung, der Digitalisierung und den Nachhaltigkeitsbestrebungen unserer Kunden.“
Die Prozessautomation in Deutschland erwirtschaftete 2024 mit einem Umsatz von 26,8 Milliarden Euro gut zwölf Prozent des Gesamtumsatzes der Elektro- und Digitalindustrie und hatte zum Ende des Jahres 129.400 Beschäftigte. Die Exporte lagen mit 18,3 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie die Importe (10,1 Milliarden Euro).