Unabhängigkeit im Energiesektor Heimische Windkraft gegen fossile Stromimporte

Die wirtschaftliche Basis für den Ausbau der Stromerzeugung aus Sonne, Wasser und Wind wurde durch das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) geschaffen. Für den Ausbau der Windkraft braucht es nun politische Bewegung.

Bild: iStock, honza28683
28.02.2022

Durch den Russland-Ukraine-Konflikt drängt sich die Frage nach Alternativen zu fossilem Importgas immer mehr in den Vordergrund. Auch Österreich stellt sich der Problematik. Die Lösung: der Ausbau von Windenergie.

Die Abhängigkeit Österreichs von teurem Importgas aus Russland spitzt sich durch die kriegerische Eskalation immer mehr zu. „Wir müssen schleunigst die sauteuren Fossilen durch den sauberen und billigen Windstrom ersetzen. Das entlastet die Geldbörse der Österreicherinnen und Österreicher nachhaltig und schützt unser Klima“ erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Kurzfristig sind für die kommenden Monate die Gasreserven gefüllt, jedoch kann nicht vorhergesagt werden, wie lange der Russland-Ukraine-Konflikt andauern wird. Umso wichtiger ist es, endlich die Erneuerbaren rasch auszubauen, um unabhängig von fossilen Importen zu werden.

Der aktuelle kriegerische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spitzt sich dramatisch zu und droht trotz diplomatischer Bemühungen immer weiter zu eskalieren. Das hat auch verheerende Auswirkungen auf Österreich. Denn unser Land ist bei der Energieversorgung noch immer zu 63,5 Prozent von fossilen Importen abhängig. Schon jetzt sind die Preise hierzulande für Öl und Gas auf einem Rekordhoch und sie steigen weiter.

Gerade in den kalten Wintermonaten, wo weniger Wasserstrom erzeugt werden kann, ist der Energieverbrauch in Österreich hoch. Hier kann gerade die Windenergie aushelfen. Zweidrittel der Windstromproduktion in Österreich wird im Winterhalbjahr erzeugt. „Die Windkraft hat vor allem in der kalten Jahreszeit Hochsaison. Für die Verdrängung von schmutzigem Erdgas aus der Stromproduktion ist der Ausbau der Windenergie daher besonders wichtig“ so Moidl. Heute kann die Windkraft bereits elf Prozent des Stromverbrauchs in Österreich decken.

Landespolitiker stehen auf der Bremse

Im Vergleich zu anderen Ländern verfügt Österreich über ein besonders großes Potential der erneuerbaren Energien. „Der Umstieg von schmutzigem Öl, Erdgas und der Kohle auf Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme ist keine Frage des Potentials und der technischen Machbarkeit, denn beides ist vorhanden, sondern nur eine Frage des politischen Willens“, bemerkt Moidl: „Durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und effiziente Energienutzung könnte Österreich sich selbst mit ausreichend Energie versorgen und so mittelfristig unabhängig vom krisengebeutelten Ausland werden.“

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) hat die wirtschaftliche Basis für den Ausbau der Stromerzeugung aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse geschaffen. Jetzt sind die Bundesländer am Zug. Für den Ausbau der Windkraft und der Erneuerbaren generell ist aber politische Bewegung für bessere Rahmenbedingungen in jedem Bundesland nötig, denn hier liegen die Kompetenzen in den Bundesländern. Die Windkraft braucht dringend die Freigabe neuer Flächen zur Entwicklung von Windparks, Genehmigungsverfahren sind zu vereinfachen und zu beschleunigen, ohne bei der Qualität Abstriche zu machen. Zusätzlich brauchen die Genehmigungsbehörden dringend ausreichend Ressourcen und Personal, damit neue Windräder rasch Realität werden können.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel