Neue Laborräumlichkeiten Extended-Reality-Labor

Prof. Dr. Mark Fiolka (Mitte) freut sich schon auf die Arbeit mit den Studierenden in der neuen Cave am Standort Iserlohn.

Bild: Fachhochschule Iserlohn
10.10.2023

Die Fachhochschule Südwestfalen hebt ihre Lehre auf ein neues Niveau. Mit dem Start ins Wintersemester eröffnet am Standort Iserlohn ein hochmodernes Extended-Reality-Labor. Die Cave, wie derartige Installationen im Fachjargon heißen, steht für das Lernen und das Lehren der Zukunft. Bis zu zehn Studierende können hier zeitgleich und gemeinsam in die dritte Dimension eintauchen.

Cave, englisch für Höhle, steht als Abkürzung für Cave Automatic Virtual Environment. An der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn steht das neue Labor für den Aufbruch in ein neues Lehr- und Lernzeitalter. „Mit der Cave verfügen wir über ein modernes Labor, das allen Studierenden und Beschäftigten der Hochschule zur Verfügung steht und uns vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Lehre und Forschung bietet“, stellt Laborleiter Mark Fiolka vom Fachbereich Maschinenbau zunächst einmal grundsätzlich fest.

Was aber genau sind diese neuen Möglichkeiten? Zunächst ist das Labor auch ein relativ normaler Hörsaal mit allen Funktionen, die man so kennt. „Das ist das Spannende“, sagt Fiolka, „wir sind multifunktionell, können immer wieder von 2D zu 3D springen. Variabler kann Lernen nicht sein“. Ist man dann in der dritten Dimension, können Studierende tief in die Materie eintauchen. „Mit der VR-Technik können wir beispielsweise Schnitte durch Bauteile machen, sie drehen und Komponenten erklären. Man kann so überprüfen, ob das, was man sich vorher in der Konstruktion vorgenommen hat, auch wirklich funktioniert“, erläutert Cave-Initiator Prof. Dr. Wilhelm Hannibal, „außerdem können wir Studierenden, die dieses räumliche Vorstellungsvermögen noch nicht haben, die komplexe Thematik so zeigen, dass sie sie ziemlich schnell begreifen.“

Besonderes Augenmerk bei Planung und Bau lag auf der offenen Bauweise. Die Cave wirkt auf den ersten Blick wie ein hochmoderner Hörsaal. Das Auditorium blickt auf eine Art Bühne, die durch vier Projektionswände aus Glas begrenzt wird. Eine links, eine rechts, eine in der Mitte und eine mit Schutzschuhen begehbare auf dem Boden.

Cave hat trapezförmige Öffnung

Die Winkel der Außenwände sind so geschnitten, dass die Cave trapezförmig geöffnet ist. „Sie werden von hinten mit Hochleistungsbeamern projiziert, der Boden von oben. Wir machen das hier mit 120-Hertz-Technologie“, erklärt Laborleiter Prof. Dr. Fiolka. „Es werden immer zwei Bilder präsentiert“, so Fiolka weiter, „eins für das linke und eins für das rechte Auge. Um das Dreidimensionale zu sehen, setzen wir uns dann eine so genannte Shutterbrille auf. Damit entsteht das dreidimensionale Bild mitten im Raum.“

Wichtig ist den Cave-Verantwortlichen vor allem die Vielseitigkeit ihres neuen Labors. Fiolka erklärt: „Wir können sämtliche Anlagen zeigen, sind nicht nur auf den klassischen Maschinenbau konzentriert, sondern können auch Anwendungen aus der Medizintechnik der Chemie oder ganz vielen anderen Disziplinen zeigen.“ Außerdem denkt man an der Fachhochschule Südwestfalen auch an die konkrete Ausbildung für die berufliche Praxis. Schließlich werde die 3-D-Technologie auch dort in der Zukunft immer wichtiger. „Irgendwann ist das Standard in den Firmen. Dann ist es von großem Vorteil, wenn man damit bereits vertraut ist“, sagt Fiolka.

Generell steht die Cave an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn der gesamten Hochschule zur Verfügung. Eine Begrenzung auf einzelne Studiengänge gibt es nicht. Darüber hinaus können auch Firmen die Räumlichkeiten und die Technologie anmieten. Die Premiere gehört aber nun erst einmal den Studierenden der Hochschule, die ab sofort regelmäßig mit Shutterbrillen in neue Realitäten eintauchen können.

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