Günstigere Batterien Erste Elektrodenfolie mittels Kompositgalvanoformung hergestellt

Das GoForE-Projektteam der Hochschule Aalen präsentiert Rektor Prof. Gerhard Schneider (zweiter von links) die neue Technikumsanlage. Mit dabei sind auch die Professoren Jürgen Trost (links), Timo Sörgel (dritter von links) und Arndt Borgmeier (dritter von rechts).

Bild: Jana Ling, Hochschule Aalen
08.01.2020

Auf der neuen Technikumsanlage der Hochschule Aalen wurden die ersten Batterie-Elektrodenfolien mittels Kompositgalvanoformung produziert. Damit haben die Aalener Forscher einen ersten wichtigen Schritt in Richtung kostengünstigerer und umweltfreundlicher Batteriekomponenten getan.

Die Kompositgalvanoformung wurde von einem Aalener Forscherteam rund um Prof. Dr. Timo Sörgel entwickelt und ist mittlerweile in Deutschland, Frankreich und Großbritannien patentiert. Mitte Dezember 2019 finden sich zahlreiche Gäste zum Produktionsstart der ersten Anlage in Aalen ein. Hier beobachten sie, wie sich eine Walze langsam in einer tiefgrünen Flüssigkeit – dem Elektrolyten – dreht; am Ende rollt meterweise Elektrodenfolie vom Förderband.

„Damit haben wir endlich den langersehnten Meilenstein in unserem Validierungsprojekt vollumfänglich erreicht“, freut sich FINO-Mitarbeiterin Dr. Sandra Meinhard. In diesem Projekt namens GoForE soll festgestellt werden, ob die Kompositgalvanoformung potenziell bestehende Batterieproduktionsverfahren ablösen und kostengünstigere sowie umweltfreundlichere Batteriekomponenten herstellen könnte. Es wird seit 2018 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert.

Verfahren wettbewerbsfähig machen

„Wir sind sehr froh darüber, mit der Firma Elanis einen kompetenten Partner gefunden zu haben, der das notwendige Know-how und den Mut hatte, diese Erstanlage mit uns umzusetzen“, sagt Oliver Kesten. Der Oberflächentechnologe und gelernte Galvaniseurs-Meister plant und überwacht zukünftig die Produktion an der Anlage. Für die Charakterisierung der neuen Elektrodenfolien wird FINO-Mitarbeiterin Katharina Jäger zuständig sein.

In den kommenden Monaten will das Forscherteam herausfinden, wie sich das Verfahren weiter verbessern lässt, um letztendlich die besten neuen Batterien zu liefern. Unterstützt werden die Forschenden dabei von den Wirtschaftswissenschaftlern Prof. Dr. Arndt Borgmeier und Iwetta Hägele. Sie sollen eine Kosteneinschätzung zur Wettbewerbsfähigkeit des Verfahrens vornehmen.

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